Das war nichts für schwache Nerven! Im TV-Topspiel der ersten Play-Off Viertelfinalrunde lieferten sich der SSC Palmberg Schwerin und der VfB Suhl Lotto Thüringen am späten Dienstagabend ein spannendes Duell – gingen die ersten zwei Sätze deutlich an die Gastgeberinnen, konnten die Suhler Wölfe nachlegen und so musste erst ein hochbrisanter Tiebreak die Entscheidung bringen. Mit 3:2 gewinnt der SSC Palmberg Schwerin das erste Play-Off Viertelfinale gegen den VfB Suhl Lotto Thüringen. „Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft, die so stark zurückgekommen ist. Wir wussten, wenn Suhl in den Flow kommt, machen sie uns das Leben echt schwer und das hat man in den Sätzen 3 und 4 gesehen. Aber am Ende gehen wir 1:0 in Führung in dieser Serie, das kann uns keiner nehmen,“ resümiert Felix Koslowski nach dieser nervenaufreibenden Partie.

Durchgang eins startet mit lautstarker Unterstützung der Fans beider Lager und einem munteren Schlagabtausch bis zum 5:5. SSC-Coach Felix Koslowski kann an diesem Abend zwar wieder auf seinen ganzen Kader zugreifen, räumte jedoch in der Pressekonferenz am Vortag ein, dass noch nicht alles Spielerinnen bei einhundert Prozent seien. Während es beim VfB Suhl gewohnt häufig über Diagonalspielerin Danielle Harbin geht, verteilt SSC-Zuspielerin Denise Imoudu die Bälle ausgeglichen an ihre Angreiferinnen und der SSC kann sich mit dem 8:6 durch einen Block von Indy Baijens erstmalig etwas absetzen. Trotz Auszeit der Suhler hält Lindsey Ruddins den Aufschlagdruck hoch und legt mit einem Ass zum 9:6 nach. Blockstark und mit viel Druck im Aufschlag kann der SSC die Führung zum 14:10 ausbauen, zur Freude der rund 1200 Zuschauer in der PALMBERG ARENA und den Volleyballfans vor dem Bildschirm. Die Prime-Time Partie liefert bis dato sehenswerte Spielszenen und besonders Schwerins Steph Samedy kann bei präzisen Pässen von Denise Imoudu ihr Können unter Beweis stellen. Mit einem 5-Punkte Vorsprung gehen die Gastgeberinnen in die Crunchtime und geben den kämpferisch erspielten Lead nicht wieder her. Ungefährdet geht der erste Durchgang mit 25:18 an die Damen in gelb.

Satz zwei macht da weiter, wo der erste aufgehört hat und der SSC geht schnell mit 3:0 in Führung. Blockpunkt Nummer 4 bringt dem Team von Felix Koslowski die 5:1 Führung, die seinen Gegenüber zur ersten Auszeit in diesem Durchgang zwingt, doch die Ansprache zeigt keine Wirkung und auch die Einwechslung von Pallag und Meis können für die Gäste keine Wende bringen. Mit 13:5 kann sich der SSC vor allem durch gute Block Abwehr weiter nach vorn spielen und den Schwerinerinnen gelingt zu diesem Zeitpunkt ein schnelles Spiel über alle Angriffspositionen. Suhl kann zwar auf 15:10 verkürzen doch durch starke und vor allem unvorhersehbare Angriffe von Steph Samedy und eine Ass-Serie (4!) von Lina Alsmeier, zieht der SSC wieder auf eine 10-Punkte Führung von dannen. Spielerisch leicht sieht es aus, was die Damen von Felix Koslowski hier aus Parkett bringen, und der Satz geht mit 25:14 an die Heimmannschaft.

Zwei starke Aufschläge von Laura de Zwart bringen den SSC in Durchgang drei zunächst in den Rückstand, bevor man zum ersten Mal selbst punkten kann. Mit dem Rücken zur Wand starten die Suhler Wölfe bis in die Haarspitzen motiviert in diesen Satz und gehen durch starke Abwehraktionen mit 4:7 in Führung. Der SSC kann zwar auf 11:12 verkürzen, doch eine Aufschlagserie von Wiblin setzt den Rekordmeister unter Druck, sodass Felix Koslowski beim Stand von 11:14 seine erste Auszeit des Spiels nimmt. Als die Gastgeberinnen auch nach der Ansprache ein wenig den Faden verloren zu haben scheinen, soll der Doppelwechsel beim Stand von 12:18 den nötigen Impuls geben. Doch die Suhler können diesen Satz weiter dominieren, da ihnen weniger Fehler im eigenen Angriff unterlaufen als noch in den Sätzen zuvor und auch die Blockarbeit deutlich verbessert werden konnte. Mit 17:25 geht dieser Durchgang an das Team aus Thüringen und die Aussicht auf einen schnellen Durchmarsch der Schwerinerinnen ist erstmal dahin.

Dass an diesem Abend der vierte gegen den fünften der Tabelle spielt, sollte spätestens nach dem Suhler Satzgewinn allen klar sein, doch auch in Durchgang 4 findet der SSC nicht zurück in die Erfolgsspur. Unstimmigkeiten auf dem Feld und Unsicherheit stellen sich weiter ein und Suhl geht mit 4:11 in Führung. Ausgerechnet eine Aufschlagserie von Indy Baijens, die bisher am Aufschlag eher glücklos unterwegs war, leitet eine Aufholjagd ein und der SSC kann zunächst zum 11:11 aufschließen und dank erfolgloser Challenge der Suhler aus dem 4:11 Rückstand sogar eine 12:11 Führung machen. Die Halle bebt und auch die Stimmung am Spielfeldrand wird hitzig. Mit einer 2-Punkte Führung für die Wölfe aus Suhl geht es in die Crunchtime und beide Teams zeigen so richtig die Zähne. Nach hartem Kampf und kniffligen Entscheidungen an Netz und Linie geht der Durchgang mit 22:25 an die Gäste.

Ein Tiebreak muss die Entscheidung bringen, hat der SSC seine Dominanz der ersten beiden Sätze nicht aufrechthalten können. Die Fans in der Halle und am Bildschirm wird es freuen, denn das TV-Topspiel dieser ersten Play-Off Phase bietet spannende Schlagabtäusche und alles, was das Volleyballherz begehrt. Der SSC erwischt in diesem 5. Entscheidungssatz den besseren Start und schießt die Suhler Annahme zunächst nach Belieben ab. Beim Stand von 8:2 werden die Seiten gewechselt doch der SSC kann den Schwung mitnehmen und durch konzentriertes Spiel und eine starke Mannschaftsleistung diesen Satz mit 15:9 für sich entscheiden und das wichtige erste Play-Off Viertelfinale mit 3:2 gewinnen. Das zweite Spiel der Serie steht schon am Freitag in der Suhler Wolfsgrube ins Haus, sollte es zu einem dritten Spiel kommen, ist dies für Dienstag den 12.04. terminiert.