Mit viel Kampf und Willen kann der SSC Palmberg Schwerin das Team von Allianz MTV Stuttgart mit 3:2 in einer ausverkauften und stimmungsgeladenen PALMBERG ARENA schlagen. Nach 2 gewonnenen Sätzen ließ das Team von Felix Koslowski die Gäste nochmal herankommen und entschied im denkbar knappen Tiebreak ein absolutes Highlightspiel für sich! Mit 2 Punkten auf dem Haben-Konto reisen Anna Pogany und Co. am kommenden Wochenende nach Suhl und könnten dort die Tabellenführung für die beste Ausgangssituation in den Play-Offs möglich machen.

SATZ FÜR SATZ

Starting Six Schwerin – Kästner, Pogany, Baijens, Yüzgenc, Marring, Schut, White

Starting Six Stuttgart – Bongaerts, Rivers, Koskelo, Segura, Knollema, Timmermann, Strubbe

SATZ 1: Vor ausverkauftem Haus legen die Gastgeberinnen los wie die Feuerwehr und gehen mit 4:0 gegen die frisch gebackenen DVV-Pokalsiegerinnen aus Stuttgart in Führung. Die direkte Auszeit von Konstantin Bitter zeigt Wirkung und bringt die Gäste ins Spiel. Auf Seiten der Schwerinerinnen halten Susan Schut und Jazmine White den erspielten Vorsprung. Felix Koslowski wird erleichtert sein, am heutigen Abend mit Pia Kästner im Zuspiel starten zu können, doch auch Stuttgart tritt in Bestbesetzung an und kann zum 12:12 ausgleichen. Unter den tosenden Trommeln der Fans kann der SSC einen Zwischenspurt einlegen und auf 15:12 davonziehen, weil das Team die Bälle geduldig zuende spielt, doch Stuttgart kommt erneut heran. Mit 20:20 startet diese bislang ausgeglichene Partie in die Crunchtime. Zur richtigen Zeit – aus Schweriner Sicht – gelingen den Gastgeberinnen druckvolle Aufschläge und Stuttgart unterlaufen 2 Aufschlagfehler in Serie. Der SSC erspielt sich den ersten Satzball der Partie, den Krystal Rivers kompromisslos abwehrt. Der nächste sitzt jedoch, denn die junge Susan Schut behält die Nerven und bringt ihren Angriff im Stuttgarter Feld unter, mit 25:23 geht der erste Durchgang an Schwerin.

SATZ 2: Nova Marring beschert dem SSC den ersten Punkt im zweiten Durchgang und zeigt im Zusammenspiel mit Pia Kästner einmal mehr ihre Explosivität im schnellen Angriff über Außen. Ihre Landsfrau Susan Schut steht ihr in Sachen Scoring bisher in Nichts nach, doch auch die Stuttgarter Außenangreiferinnen sind gut im Spiel und so kann sich zunächst keine Mannschaft absetzen. Der Punkt zum 8:7 besiegelt einen langen sehenswerten Ballwechsel, in dem der SSC die Angriffe von Stuttgarts Superstar Krystal Rivers mehrfach pariert und am Ende den längeren Atem hat. Doch das Team von Konstantin Bitter hat nicht ohne Grund bisher alle Titel der laufenden Saison abgeräumt und so drehen die Damen in blau den Spielstand auf 9:12. Stuttgart gelingen zur Satzmitte die wichtigen Punkte, auch weil Krystal Rivers ihren Job als Go-to-Girl gewohnt schlagkräftig ausführt, doch zur Crunchtime kommt der SSC durch gute Block-Feldabwehr wieder auf 18:19 heran. Stuttgart kann auf 21:23 davonziehen doch der SSC reagiert mit einem Doppelwechsel, um 3 Angreiferinnen am Netz zu haben und die eingewechselte Pia Fernau kann sowohl den Aufschlag halten als auch Susan Schut in Szene setzen. Auch die eingewechselte Elles Dambrink pflückt Knollema im Angriff und so kommt der SSC auf 23:23 heran. Durch ein Übertrutt von Rivers gibt’s dann völlig überraschend Satzball für den SSC. Stuttgart wehrt diesen ab und abwechselnd punkten beide Teams, bis Tutku Yüzgenc gegen Stuttgarts Kapitänin Segura am Netz das Drückduell für sich entscheidet und den Satz mit 28:26 nach langem Rückstand zugunsten der Gastgeberinnen dreht!

SATZ 3: Stuttgart startet mit zwei Veränderungen in den dritten Durchgang und bringt Haneline und Milosavljevic von Beginn an, doch der Satz gestaltet sich ähnlich umkämpft wie die beiden vorigen Durchgänge. Die Gäste können sich beim Stand von 7:10 erstmals eine Führung erspielen, doch die knapp 2200 Zuschauer in der PALMBERG ARENA peitschen die Damen in gelb förmlich nach vorn. Auch die kniffligen Challenge Entscheidungen fallen zugunsten der Gastgeberinnen aus, die den Rückstand drehen können und durch ein Ass von Indy Baijens in Führung gehen. Mit 20:18 geht es in die Crunchtime, doch durch Fehler im eigenen Angriff gibt der SSC den erspielten Vorsprung wieder her und Stuttgart gleicht zum 20:20 aus. Ein Abwehrspektakel auf beiden Seiten bestimmt die Schlussphase dieses Durchgangs, den Stuttgart nach einer langen Unterbrechung durch Challenge Diskussionen mit 22:25 für sich entscheidet.

SATZ 4: Mit guten Aufschlägen kann der SSC erfolgreich in den 4. Satz der Partie starten und geht mit 8:5 in Führung. Doch wie in den Sätzen zuvor ist es ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen und die Ex-Schwerinerin Britt Bongaerts am Aufschlag bringt den 9:9 Ausgleich. Doch ihr Gegenüber Pia Kästner beweist an der Grundlinie ebenfalls ihre Qualitäten und kann erneut eine 3-Punkte-Führung einleiten, die Konstantin Bitter zur ersten Auszeit in diesem Durchgang zwingt. Die zeigt ihre Wirkung, Stuttgart kann erneut durch eine Aufschlagserie von Knollema ausgleichen. Dass es beim Spitzenspiel der Zwischenrunde ein Duell auf Augenhöhe werden würde, war sicherlich allen Beteiligten vor der Partie bewusst, doch dass sich kein Team über 4 Sätze mehr als 3 Punkte absetzen kann, ist bemerkenswert. So geht es wenig überraschend beim Stand von 19:20 in die Crunchtime. Stuttgart kann in der entscheidenden Phase die wichtigen Punkte machen und ein Aufschlagfehler des SSC bring den 22:24 Satzball für die Gäste. Susan Schut hat etwas dagegen und erzielt das 23:24, doch Stuttgarts Milosavljevic tippt den Ball zum Satzgewinn.

SATZ 5: Und wieder geht es über die volle Distanz. Wie schon bei den beiden letzten Duellen muss der Tiebreak die Entscheidung bringen. Stuttgart erwischt den besseren Start und kann mit 4:7 in Führung gehen, auch weil Außenangreiferin Milosavljevic die Schweriner Annahme ziemlich unter Druck setzt. Doch das Team von Felix Koslowski kommt mutig aus der Auszeit und kann zum 6:7 aufschließen. Bei 8:8 ist Gleichstand hergestellt und mit Indy Baijens am Aufschlag und Nova Marring im Angriff, gehen die Gastgeberinnen zur Freude des Publikums in Führung. Nach einem Ass von Indy Baijens zum 10:8 bringt Konstantin Bitter mit einem Doppelwechsel Unruhe in den Rhythmus und sein Team schafft den 10:9 Anschluss, doch der SSC behält das Momentum und kann mit einem cleveren Tipp von Marring mit 12:9 in Führung gehen. Dann wird’s unruhig auf Schweriner Seite und Stuttgart kommt durch Ungenauigkeiten wieder auf 12:12 heran. Doch auch Stuttgart patzt im entscheidenden Moment und ein Angriffsfehler bringt den Matchball für den SSC, den Nova Marring mit einem Ass über die Netzkante verwandelt! Der erste Sieg in dieser Saison über den amtierenden Pokal- und Supercup Sieger wird in der PALMBERG ARENA gefeiert, wie die Meisterschaft! Vom Titel ist man zwar noch weit entfernt, doch die Tabellenführung wäre mit einem Sieg in Suhl in greifbarer Nähe.

STIMMEN ZUM SPIEL

Felix Koslowski: „Ich bin beeindruckt von der kämpferischen Leistung des Teams. Pia Kästner hat in dieser Woche kaum trainiert und spielt dann so ein Spiel. Psychologisch ist das natürlich unglaublich wichtig zu wissen, dass wir gegen Stuttgart gewinnen können, zumal die heute Abend auch mit voller Kapelle hier aufgetreten sind und sich wenig Fehler geleistet haben.“

Nova Marring: „Ich bin unglaublich glücklich. Wir wussten schon nach den letzten Spielen, dass wir Stuttgart schlagen können und haben es jetzt endlich einmal zeigen können. Natürlich hätten wir auch schon früher den Sack zumachen können, aber am Ende gehen wir als Sieger vom Platz und das zählt.“