Es war das erwartet spannende und hitzige Duell in der Suhler Wolfsgrube, bei dem der SSC Palmberg Schwerin nach starkem Start zunächst 2 Sätze an die Gastgeberinnen abgeben musste. Erst im 4. Durchgang sicherte sich das Team von Felix Koslowski den so wichtigen Punkt, den es für die Tabellenführung brauchte. Mit 3:2 gewinnt der VfB Suhl nach über 2 Stunden die letzte Partie der Zwischenrunde, wo das Team aus Thüringen auf den Tabellennachbarn SC Potsdam treffen wird. Für den SSC Palmberg Schwerin sollte diese Niederlage zu verschmerzen sein, sicherte man sich durch die zwei gewonnenen Sätze die Tabellenführung und damit die bestmögliche Ausgangssituation für die anstehenden Play-Offs, wo das Team um Anna Pogany am kommenden Samstag auf die Roten Raben aus Vilsbiburg treffen wird, die die Zwischenrunde mit Tabellenplatz 8 abschließen.

SATZ FÜR SATZ

Starting Six Schwerin – Kästner, Llabrés, Baijens, Dambrink, Marring, Schut, White

Starting Six Suhl – Pogacar, Brown, Delic, Kindermann, Mosser, Laakkonen, Bamba

SATZ 1: Über 30 Schweriner Fans haben sich am Samstagabend auf den Weg in den Thüringer Wald gemacht, um den SSC Palmberg im letzten Spiel der Zwischenrunde lautstark anzufeuern. Sie erleben einen guten Auftakt in die Partie, bei der es für den SSC um die Tabellenführung geht, während die erste Play-Off Paarung für die Gastgeberinnen aus Suhl bereits feststeht – der SC Potsdam wird der Viertelfinalgegner der Thüringerinnen sein. Zu Beginn des Spiels punkten auf beiden Seiten die Diagonalspielerinnen Kindermann und Dambrink, während Letztere mit einem Ass zur 5:8 Führung auch ihre Durchschlagskraft von der Grundlinie aus beweist. Für Suhl steht an diesem Abend Zuspielerin Pogacar für Jaksetic auf dem Feld und verteilt die Bälle so gut es geht, denn der SSC hält den Druck im Aufschlag ziemlich hoch und kann mit 10:14 davonziehen. Doch auch Lena Kindermann kann aufschlagen und legt mit einer 4-Punkte Serie eine Aufholjagd zum Ausgleich hin. Gegen die groß gewachsenen Blockspielerinnen des VfB wählt Pia Kästner das ein ums andere Mal den Pipe-Angriff mit Nova Marring, der bislang erfolgreich funktioniert. Auch der taktische Wechsel von Susan Schut und Sina Fuchs, wenn erstere in die Hinterfeldreihe wechselt, macht sich wie schon im Spiel gegen Stuttgart bezahlt und der SSC kann auf 16:19 enteilen. In der Schlussphase des Satzes punkten auf Suhler Seite Brown im Angriff und Kindermann im Block, sodass der Anschluss zum 21:22 gelingt. Doch Jazmine White scored im 1. Tempo zum 1. Satzball, den Suhl jedoch abzuwehren weiß. Elles Dambrink verwandelt mit einem Blocktouch das 23:25 und sichert dem SSC damit den ersten Durchgang, der am Ende knapper war, als es der Spielverlauf zwischenzeitlich suggerierte.

SATZ 2:  Der VfB Suhl kann im zweiten Durchgang durch gute Blockarbeit und wuchtige Angriffe über Position 2 mit 4:0 in Führung gehen und knüpft an die gute Leistung des ersten Durchgangs an. Felix Koslowski wird nach diesem Fehlstart zum ersten Timeout gezwungen und unterbricht damit den Lauf der Gastgeberinnen. Doch Suhl zeigt sich abwehrstark und mit Übersicht im Angriff und hält den Vorsprung beim Stand von 10:6. Mit dem Anschluss zum 11:10 gewinnt der SSC den bis dato längsten Ballwechsel der Partie mit tollen Abwehraktionen auf beiden Seiten. Jazmine White punktet im Angriff und anschließend mit einem Ass und stellt damit den 13:13 Ausgleich her. Auch wenn der Ausgang dieses Spiels für die Tabellensituation der Suhler Wölfinnen keinen Unterschied macht, zeigen sich diese kämpferisch und willens, den Favoriten aus Schwerin an diesem Abend zu ärgern. Als sie mit 19:15 in Führung liegen, setzt der SSC auf den Doppelwechsel mit Pia Fernau und Tutku Yüzgenc, um in diesem Durchgang noch ein Wörtchen mitzureden. Während der SSC den Punkt im eigenen Angriff nicht machen kann, erhöht Suhls Mosser zum 20:15 und Felix Koslowski reagiert mit der nächsten Auszeit. Der Sideout will jedoch nicht gelingen und so marschiert Suhl mit dem 22:15 auf das Satzende zu und kann sich Minuten später 8 Satzbälle erspielen. Mit 25:19 geht der zweite Durchgang an Suhl, weil die Gäste aus Schwerin den Start verschlafen und über weite Strecken im eigenen Angriff nicht zuverlässig punkten können.

SATZ 3:  Für den SSC gilt es in diesem dritten Durchgang, nichts zu erzwingen und im Angriff geduldig zu bleiben, um nach dem Suhler Ausgleich nun den zweiten wichtigen Satz für sich zu entscheiden, der bereits die wichtige Tabellenführung in den Play-Offs bedeuten würde. Indy Baijens punktet im ersten Tempo zur 5:6 Führung, doch die Greifswalderin auf Suhler Seiten Lena Kindermann antwortet prompt und so geht es ausgeglichen der Satzmitte entgegen. Als Suhl mit 12:10 in Führung gehen kann, nimmt das Schweriner Trainerteam eine Auszeit, die durch einen Aufschlagfehler des Gegners direkt belohnt wird. Doch es ist zu viel Unruhe auf Schweriner Seite, sodass Suhl auf 14:11 erhöhen kann, was den Wechsel von Yüzgenc für Dambrink zur Folge hat. Angetrieben von den Suhlern Fans zeigt sich das Heimteam jedoch unbeeindruckt und kämpft in Abwehr und Angriff um jeden Ball, sodass kurz vor der Crunchtime ein 5-Punkte Vorsprung zu Buche steht. Meg Wolowicz kommt für Indy Baijens am Aufschlag und kann eine kleine Aufholjagd initiieren doch Lena Kindermann holt die wichtigen Punkte für den VfB und damit 3 Satzbälle. Kämpferisch werden diese vom SSC pariert, auch weil Nova Marring am Aufschlag die Nerven behält und zum 25:25 ausgleichen kann. Suhl erspielt sich den nächsten Satzball, doch Pia Kästner bleibt im Zuspiel mutig und Indy Baijens punktet zum 26:26. Eine hitzige Schlussphase des Satzes wird durch einen Schweriner Angriffsfehler beendet und bringt Suhl den 28:26 Satzgewinn.

SATZ 4: Der SSC steht beim Stand von 2:1 nach Sätzen mit dem Rücken zur Wand und will in diesem vierten Durchgang sicher alles daransetzen, das Spiel nochmal zu drehen. Ausgeglichen geht es in den Satz mit einem Zwischenstand von 6:6 und vielen guten Abwehraktionen auf beiden Seiten. Der SSC legt mit Indy Baijens am Aufschlag einen kleinen Zwischenspurt zum 7:10 hin, was den VfB Coach Hollosy zur Auszeit zwingt, um den Lauf der Gäste zu unterbrechen. Doch der SSC findet zu seiner Angriffsstärke zurück und kommt nun deutlich schneller und effektiver zum Punkt als in den 2 Sätzen zuvor. Auch der Schweriner Fanblock kommt wieder mehr in den Rhythmus und ein Ass von Nova Marring bringt die 10:16 Führung. Das Momentum scheint gekippt und plötzlich gelingen dem SSC die Bälle, die in den vorherigen Sätzen nicht auf den Boden kommen wollten und Suhl hingegen unterlaufen Fehler im Angriff und in der Annahme. Mit 10:19 hat das Team um Zuspielerin Pia Kästner eine komfortable Führung hergestellt, um an diesem Abend den für die Tabelle so wichtigen 2. Satz für sich zu entscheiden und an Allianz MTV Stuttgart vorbeizuziehen. Beim Stand von 19:24 nimmt der SSC nochmal eine Auszeit, da Suhl die zahlreichen Satzbälle des SSC abwehrt. Bei guter Annahme des darauffolgenden Aufschlags verwandelt Indy Baijens das Zuspiel von Pia Kästner zum 19:25.

SATZ 5: Den wichtigen Punkt in der Tasche, um an den spielfreien Stuttgarterinnen vorbeizuziehen, begibt sich das Team von Felix Koslowski sichtlich erleichtert in den Tiebreak. Mit Leana Grozer, Pia Fernau, Meg Wolowicz und Marie Hänle rotiert der frisch gekürte Tabellenführer der Frauen Volleyball Bundesliga zu Satzbeginn kräftig durch. Mit 1:4 geht das neu formierte Team auf dem Feld in Führung, doch Suhl gleicht prompt aus. Mit einem Ass zum 5:7 kann Ex-Suhlerin Marie Hänle ihre ehemaligen Mitspielerinnen ärgern, bevor es beim Stand von 6:8 zum letzten Mal an den Seitenwechsel geht. Der Tiebreak hält, was er verspricht und der VfB Suhl will das Spiel nicht abschenken. Roosa Laakkonen wird zur Matchwinnerin des Abends, als sie sowohl den Matchball erspielt als auch den darauffolgenden Punkt erzielt und Suhl mit 15:13 den Heimsieg schenkt. Die MVP Medaillen gehen heute Abend an die Mittelblockerinnen Laakkonen und White und unter dem tosenden Applaus der Fans feiern beide Teams dieses spannende Spiel, aus dem sich der VfB Suhl mit einem guten Gefühl und der SSC Palmberg als Tabellenführer vor den Play-Offs verabschieden.

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