Statt sich an diesem 11.11.2023 für ein Martinsgansessen, einen Besuch beim Martini Markt oder eine Karnevalsfete zu entscheiden, verschlug es knapp 2.000 Zuschauer in die Schweriner PALMBERG ARENA. Vornehmlich in gelb gekleidet, sah das Publikum einen glatten 3:0 Erfolg über den USC Münster, der zu keinem Zeitpunkt des Spiels gefährdet war. Trotz verschiedener personeller Probleme – der Verletzung von Linda Bock, Belastungspausen für Nationalspielerinnen und der Erkältungswelle – konnte sich die Mannschaft von Felix Koslowski an der Tabellenspitze behaupten und wichtige Punkte in der Bundesliga einfahren.

SATZ FÜR SATZ

Starting Six Schwerin – Kästner, Pogany, Baijens, Dambrink, Grozer, Emonts, Wolowicz

Starting Six Münster – Ewert, Mogensen, Jorgensen, Mutiri, Kömmling, Clewe, Fleck

SATZ 1: Felix Koslowski sagte vor der Partie, dass man sich aufgrund der personellen Situation an diesem Abend „von selbst aufstellen würde“ und war sichtlich glücklich, dass Libera Anna Pogany, die während der Woche mit einem Infekt nicht trainieren konnte, zum Spiel einsatzfähig war. Eine 5 EUR Stehplatz-Aktion des SSC sorgte für eine prallgefüllte PALMBERG ARENA und die Gastgeberinnen können schnell auf 12:6 davoneilen. Besonders die Holländer-Power von Indy Baijens und Elles Dambrink sorgt im ersten Durchgang für Druck im Angriff und auch am Aufschlag wird von Beginn an kompromisslos volles Risiko gegangen. Dieses zeigt Wirkung und unterbindet den Spielaufbau der Gäste, sodass die früh erspielte Führung gehalten wird. Beim Stand von 22:15 nimmt die Ex-Schwerinerin und einzige Trainerin der Bundesliga Lisa Thomsen eine taktische Auszeit, doch der SSC lässt sich nicht aus dem Konzept bringen und gewinnt den ersten Durchgang nach einer knappen halben Stunde mit 25:17.

SATZ 2: Münster startet mit leichtem Vorsprung in diesen zweiten Durchgang und auf Seiten der Gäste kann vor allem Libera Fleck in Annahme und Abwehr glänzen. So bleibt der USC zunächst leicht in Führung, doch die Gastgeberinnen ziehen bei 10:9 durch ein Ass von Nova Marring vorbei. Mit 16:14 geht es in die zweite technische Auszeit. Es ist bis dato ein enger Satz, auch weil auf beiden Seiten einige Eigenfehler passieren sowohl im Aufschlag als auch in der Abstimmung im Angriff. Mit einem kleinen Endspurt zum Satzende kann der SSC auf 20:15 davonziehen. Münster Coach Lisa Thomsen will den Satz durch den Wechsel von Mogensen für Kirchhoff noch drehen, aber über ein 25:17 kommen die Unabhängigen in diesem Durchgang nicht hinaus, auch weil SSC-Außenangreiferin Laura Emonts stark punktet.

SATZ 3: Mit einem Blitzstart und einer 4:1 Führung können die Gastgeberinnen gut in Satz drei starten, doch eine Aufschlagserie von Rica Maase lässt die Gäste auf 4:5 aufschließen. Besonders Elena Kömmling punktet auffällig und leitet beim Stand von 5:8 die erste technische Auszeit ein. Nach den zwei gewonnenen Sätzen sollten die Damen in Gelb nun nicht in ein Konzentrationsloch fallen. Mit 11:11 kann der SSC nach einer sehenswerten Rallye ausgleichen und als beim 14:13 die Führung gelingt, nimmt Lisa Thomsen eine Auszeit. Doch der SSC punktet durch eine Aufschlagserie von Elles Dambrink weiter und auch die Einwechslung der Topscorerin der Liga, Gloria Mutiri, zum Satzende, bringt nicht die erwünschte Wende. Mit 25:19 geht der dritte Satz an das Team von Kapitänin Anna Pogany, der die Erkältung der letzten Tage auf dem Spielfeld kaum anzumerken war. Mikala Mogensen und Elles Dambrink holen sich unter dem Applaus des Schweriner Publikums die MVP Medaillen ab.

STIMMEN ZUM SPIEL

Felix Koslowski: „Wir spielen heute nach einer schwierigen Woche mit einigen Krankheitsfällen, Verletzungen und personellen Sorgen wie in einer Wundertüte und ich hatte vor dem Spiel wirklich Bauchschmerzen, wie die Partie ausgehen wird. Dafür hat die Mannschaft das bravourös gelöst, sehr konzentriert gespielt und wichtige Punkte eingefahren.“

Laura Emonts: „Wir haben heute mit einem guten Aufschlagspiel das schnelle Spiel der Münsteranerinnen gut unterbinden können und es uns damit in Block-Abwehr selbst einfach gemacht.“

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