Während es im Fußball beim DFB-Pokal in dieser Woche den ein oder anderen Überraschungserfolg des Underdogs gegen den Favoriten zu verzeichnen gab, ließ das Team von Anny Pogany im Achtelfinale des DVV-Pokals nichts anbrennen. Mit 0:3 gewann der Titelverteidiger auswärts beim Tabellenführer der 2. Bundesliga Nord dem VfL Oythe und erwartet nun bei der Auslosung am 06.11.2023 seinen Viertelfinalgegner, um die Mission Titelverteidigung voranzutreiben.

SATZ FÜR SATZ

Starting Six Schwerin – Fernau, Pogany, Negri, Dambrink, Grozer, Emonts, Wolowicz

Starting Six Oythe – Poniewaz, Grasman, Zoltanska, Khyliuk, Mählmeyer, Lammers

SATZ 1: Mit einer bisher noch nicht dagewesenen Starting Six schickt SSC-Coach Felix Koslowski vor allem die jüngeren Spielerinnen des verletzungsbedingt dezimierten Kaders ins Rennen. Das Spiel startet zunächst ausgeglichen. Zur 1. Auszeit können sich die Gastgeber mit 3 Punkten absetzen, auch weil die Damen in Weiß im Angriff und Block mutig spielen und keinerlei Ehrfurcht vor dem Titelverteidiger auf der anderen Seite des Netzes zeigen. Eine Aufschlagserie von Wolowicz bringt den SSC durch 4 Punkte in Folge auf 8:9 heran. Oythe hat Probleme aus der Rotation zu kommen und durch weitere druckvolle Aufschläge und schlechte Annahme kann SSC-Youngster Leandra Rixa Negri am Netz das ein ums andere Mal abstauben. Gute Abwehraktionen von der Japanerin Mizugushi bringen die Gastgeberinnen dann wieder auf 10:14 heran, doch das Team von Felix Koslowski, allen voran Elles Dambrink, kann auf 10:16 erhöhen. Die Favoriten werden ihrer Rolle trotz der ungewohnten Aufstellung gerecht und können den ersten Durchgang mit 16:25 für sich entscheiden.

SATZ 2: In gleicher Aufstellung beginnt Durchgang zwei für die Gäste aus Schwerin, im Hinblick auf die anstehenden Aufgaben in der Liga, dem DVV-Pokal und dem Europapokal sicherlich eine gute Gelegenheit, den Stammspielerinnen eine kleine Pause zu gönnen. Auch in diesem Satz gelingt Oythe der bessere Start mit einem 3:1. Der Tabellenführer der 2. Bundesliga Nord muss jedoch zur Satzmitte erneut die Dominanz des Erstligisten hinnehmen, auch weil die 16-jährige Leana Grozer am Netz fleißig punktet. Auch ihre nur 3 Jahr ältere Teamkollegin Leandra Rixa Negri nutzt ihre Chance und präsentiert sich gut im Angriff und Blockspiel der Gäste. Die Kapitänin der Niedersachsen Franka Poniewaz bringt Oythe mit guten Aufschlägen zum 12:15 heran und der Underdog präsentiert sich aggressiv. Nach der zweiten Auszeit beim Stand von 12:16 darf auch SSC-Nachwuchsspielerin Emely Brodowski ins Spielgeschehen eingreifen und gönnt Libera Anna Pogany eine kleine Pause. Ihre Schuld ist es allerdings nicht, dass die Gastgeberinnen aus Oythe zur Crunchtime auf 19:21 herankommen, vielmehr rettet die Libera Mizugushi zahlreiche Angriffe der Schwerinerinnen und hält den Zweiligisten im Spiel. Leana Grozer verwandelt den Satzball dieses Durchgangs zum 20:25 und leitet den letzten Seitenwechsel ein.

SATZ 3: Nach 10 langen Minuten Pause kann der 3. Satz angepfiffen werden. Nova Marring erhält in diesem Durchgang den Vorzug vor Laura Emonts und startet von Beginn an neben Leana Grozer auf der gebeutelten Position der Außenangreiferinnen. Mit guten Aufschlägen bringt sich die junge Niederländerin ein und verschafft dem SSC das 3:6 zum Start des Durchgangs. Oythes Mählmeyer bringt den VfL mit einem cleveren Schlag auf 9:11 heran. Blockstark geht der SSC mit 11:16 in die zweite technische Auszeit und punktet weiter. Leandra Rixa Negri zeigt an diesem Abend auch in der Abwehr – eher untypisch für Mittelblockerinnen –  ihre Qualitäten und pariert fleißig die gegnerischen Angriffe. Am Netz punkten Grozer und Dambrink im Gleichschritt. Der VfL Oythe verkauft sich dennoch teuer, auch wenn dieser Durchgang mit 19:25 an die Favoritinnen aus Schwerin geht, die damit das Ticket für die nächste Runde im DVV-Pokal lösen. MVP der Gastgeberinnen wird Mizugushi für ihre tollen Abwehraktionen, beim SSC kann sich Pia Fernau über MVP gold freuen, die ihre Angreiferinnen heute jederzeit gut einzusetzen wusste.

STIMMEN ZUM SPIEL

Felix Koslowski: „Ich bin zufrieden, wir haben heute gemacht, was wir machen mussten und konnten jüngeren Spielerinnen die Möglichkeit geben, zu spielen. Es hat natürlich an der ein oder anderen Stelle etwas geruckelt und war auf jeden Fall eine besondere Atmosphäre in dieser kleinen lauten Halle. Oythe hat aggressiv gespielt und ich bin zufrieden, dass wir nicht wechseln mussten und die jungen Spielerinnen durchgezogen haben. Jetzt warten wir gespannt auf unseren nächsten Gegner.“

Pia Fernau: „Es war keine ganz leichte Situation, da wir in dieser Zusammenstellung noch nicht oft auf dem Spielfeld standen aber wir haben uns gut ins Spiel reingearbeitet. Mit den Fans im Rücken hat es echt Spaß gemacht zu spielen und wir haben gegen eine gute Mannschaft aus Oythe sehr gut zusammengespielt.“

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