Erneut ging es in der Zwischenrunde für den SSC Palmberg Schwerin in 5 kräftezehrende Sätze. Auf den 3:2 Sieg gegen den Dresdner SC folgte an diesem Samstagabend eine 3:2 Niederlage gegen den SC Potsdam. Nach gutem Beginn der Gäste, die vor der Partie über mehrere Verletzungssorgen klagten, kam Potsdam besser ins Spiel und sicherte sich die Durchgänge 2 und 3 bis der SSC ausgleichen und den Tiebreak erzwingen konnte. In einer ausgeglichenen Partie sicherten sich die Gastgeberinnen von Coach Boieri mit 15:13 schlussendlich die zwei Punkte. Bis auf den dritten Durchgang waren alle Sätze so eng, wie im Volleyballsport nur möglich. Dem SC Potsdam gelingt die Generalprobe für das anstehende DVV-Pokalfinale am kommenden Wochenende und der SSC Palmberg Schwerin fährt nach großem Kampfgeist mit einem Punkt in der Tasche wieder in Richtung Heimat.

SATZ FÜR SATZ

Starting Six Schwerin – Fernau, Llabrés, Baijens, Yüzgenc, Marring, Fuchs, White

Starting Six Potsdam – Wong-Orantes, Cekulaev, Lazaro, Kokkonen, Harbin, Buterez, Djokic

SATZ 1: Gleich der erste Ballwechsel der Partie macht Lust auf ein spannendes Spiel, denn die Kugel überquert 5mal das Netz, bevor Nova Marring den ersten Punkt der Partie macht. Beide Mannschaften stehen gut in der Feldabwehr und parieren die gegnerischen Angriffe mit dem vorerst besseren Ende für den SSC, der 3:7 in Führung gehen kann. Mit einem Block von Indy Baijens geht’s in die erste Auszeit beim Stand von 4:8. Wie schon ab Spielmitte des letzten Heimspiels gegen den Dresdner SC zieht am heutigen Abend Pia Fernau im Schweriner Zuspiel die Fäden und verteilt die Bälle gleichmäßig auf Ihre Angreiferinnen. In Annahme und Abwehr sorgen Sina Fuchs und Patricia Llabrés für Stabilität und die Gäste können so auf 11:14 erhöhen. Für Schwerin punktet Nova Marring, auf Potsdamer Seite die Finnin Suvi Kokkonen, doch nach einer Aufholjagd sieht es bislang nicht aus, denn es geht mit 12:16 in die zweite technische Auszeit. Ein Ass später, nimmt Potsdams Coach Boieri die nächste Auszeit und bringt Toni Stautz in der Annahme aufs Feld. Potsdam gelingen der Sideout und durch gute Aufschläge von Cekulaev 3 Punkte in Folge, was wiederum Felix Koslowski bei 15:17 zu einer kurzen Ansprache und anschließend zum Doppelwechsel mit Dambrink und Kästner bewegt. Potsdam kann mit dieser Aufschlagserie erstmalig in diesem Durchgang in Führung gehen und auch Buterez punktet kräftig , es steht 18:17. Elles Dambrink kommt jedoch gut in die Partie, haut mit aller Wucht auf den Ball und hält den SSC bei 20:20 im Spiel. Eine umkämpfte Crunchtime endet mit dem bereits 4. Block des SSC zugunsten der Gäste, die nach langer Führung zwar eine Aufholjagd Potsdams zuließen, aber am Ende denkbar knapp mit 24:26 den ersten Durchgang für sich entscheiden.

SATZ 2: Motiviert durch die Aufholjagd zur Satzmitte, die den ersten Durchgang nochmal spannend machen konnte, kommt der SC Potsdam besser in den 2. Satz und kann schnell mit 3 Punkten in Führung gehen. Mit 8:5 geht es in die erste technische Auszeit, weil Potsdam den Druck im Aufschlag hochhalten kann und die Schweriner Annahme ihre Probleme hat. Erneut ist es Anastasia Cekulaev, die mit ihren Aufschlägen einen Potsdamer Zwischenspurt einläutet und Felix Koslowski zu 2 Auszeiten beim Stand von 9:5 und 11:6 zwingt. Die Schweriner Mannschaft zeigt sich weniger aggressiv als in Durchgang 1 und der Headcoach fordert sein Team auf, die Passivität schnell abzulegen. Potsdam kann den Vorsprung jedoch halten und zieht auf 16:10 davon. Schwerin versucht durch Wechsel der Angreiferinnen Fuchs für Grozer und den Doppelwechsel nochmal neue Akzente zu setzen. Leana Grozer feiert ein Ass zum 20:19 und Elles Dambrink kann im Anschluss auf 20:20 aufschließen. Doch die späte Aufholjagd bleibt am Ende unbelohnt und Potsdam sichert sich Durchgang 2 mit 25:23.

SATZ 3: Dambrink und Grozer bleiben auf dem Feld und starten in Satz 3 von Beginn an. Doch auch dieses Mal erwischt Potsdam den besseren Beginn und gewinnt die langen Ballwechsel. Grund dafür sind Eigenfehler auf Schweriner Seite und starke Außenangreiferinnen bei den Gastgebern. Mit 11:4 kann Potsdam in Führung gehen, als Felix Koslowski die erste Auszeit nimmt und Pia Fernau im Zuspiel einige Anweisungen mitgibt. Schwerin versucht alles und bringt nun auch Susan Schut, die beim letzten Hauptrundenspiel in Dresden ein starkes Debut ablieferte für Nova Marring. Doch Potsdam spielt in dieser Phase aggressiver und wacher und geht mit 16:8 in Führung – ein ziemliches Brett, dass es aufzuholen gilt. Nichts scheint den Damen aus Schwerin in dieser Phase zu gelingen, zu viele eigene Fehler in der Abstimmung und im Angriffsspiel. Potsdam ist nicht einzuholen und lässt in diesem Satz gerade einmal 13 Schweriner Punkte zu, bevor Zuspielerin Lazaro mit einem frechen 2. Ball den Satzgewinn eintütet.

SATZ 4: Erinnerungen an das letzte Spiel in Potsdam kurz vor Jahresende werden wach, als der SSC stark startet und Potsdam erst ab Durchgang 2 ins Rollen kam. Nun gilt es, nochmal gegenzuhalten, um einen Tiebreak zu erzwingen und nicht erneut mit 3:1 den Kürzeren zu ziehen. Sicherlich wäre die erfahrene Pia Kästner in dieser Situation eine große Hilfe, doch die Nationalspielerin ist nachwievor gesundheitlich angeschlagen und so muss die junge Pia Fernau den Druck in der gut gefüllten MBS Arena aushalten und verteilt die Bälle trotz ungenauer Annahme möglichst variabel und mutig. Der vierte Satz ist bis zum 6:6 noch ausgeglichen, dann leiten 2 Asse von Buterez eine 5 Punkte Serie für Potsdam ein. Felix Koslowski nimmt ein Timeout und bringt Leana Grozer, die beim 12:6 endlich den Sideout schafft. Aus dem 12:6 wird ein 13:9 und Potsdam Coach Boieri nimmt ein Timeout, damit der Lauf des Gegners unterbrochen wird. Doch ein Block des SSC und ein Angriffsfehler von Potsdam bringen die Gäste auf 13:11 heran. Es scheint, als könnte das Momentum in Richtung Schwerin kippen, die mit starken Blocks mit 15:15 ausgleichen. Leana Grozer und Elles Dambrink punkten zur erstmaligen Führung in diesem Durchgang mit 17:19 und Potsdam zeigt nach großem Vorsprung zum Satzbeginn nun Nerven. Yüzgenc und Kästner kommen für die spannende Schlussphase beim Stand von 21:21 aufs Feld und können dem SSC einen Satzball erspielen. Potsdam gleicht durch einen strittigen Punkt aus, doch der SSC belohnt seine kämpferische Aufholjagd dieses Mal mit dem Satzgewinn zum 24:26.

SATZ 5: Im Tiebreak liegt der Schlüssel oftmals in einem guten Start und dieser gelingt an diesem Abend den Gastgeberinnen, die mit 2 Blocks von Djokic die Schweriner Angreiferinnen in die Schranken weisen und mit 4:2 in Führung gehen. Potsdams Kokkonen kann auf 7:4 erhöhen, weil sie im Angriff clever die Lücke auf dem Schweriner Feld sucht und findet. Bei 8:6 werden das letzte Mal die Seiten gewechselt und Potsdam nimmt den Schwung mit aufs gegenüberliegende Feld. Beim Stand von 10:7 appelliert Koslowski ein letztes Mal an den Kampfgeist seiner Mannschaft. Ein Ass von Youngster Pia Fernau bringt den 10:10 Ausgleich und somit nochmal alles auf Null zur Schlussphase der Partie. Leana Grozer steht ihr in Sachen Coolness in nichts nach und punktet zum 11:12. Indy Baijens wird herrlich in Szene gesetzt und erhöht auf 12:13 doch Potsdam gleicht erneut aus. Dann geht es ganz schnell: mit einem Angriffsfehler des SSC erspielt sich Potsdam einen Matchball, den Lazaro am Aufschlag mit einem Ass kompromisslos verwandelt und somit dem SC Potsdam den 3:2 Sieg beschert. Die silberne MVP-Medaille sichert sich SSC-Libera Patricia Llabrés und die Goldene geht an Buterez auf Potsdamer Seite.