„Die Vorzeichen für das heutige Spiel waren extrem schlecht aber ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen, dass sie am Ende so stark für diesen Sieg gekämpft haben,“ resümiert SSC-Coach Felix Koslowski am Mittwochabend gegen 22.30 Uhr die Partie gegen Play-Off Aspirant Vilsbiburg. Trotz einer schwierigen Vorbereitung und Krankheitsfällen kann der SSC Palmberg Schwerin auswärts in Vilsbiburg mit 3:2 gewinnen und wichtige Punkte für die Tabellensituation einfahren.

Der Rekordmeister aus Schwerin reiste mit kurzfristigen Personalsorgen nach Vilsbiburg und konnte zwar einen starken ersten Sechser stellen (Pogany, Imoudu, Speech, Baijens, Ruddins, Samedy, Alsmeier), hatte allerdings wenig Wechselmöglichkeiten auf der Bank, denn gleich drei Spielerinnen fehlten krankheitsbedingt. Nichtsdestotrotz kommt das Team von Felix Koslowski gut in den ersten Satz dieser Auswärtspartie gegen Vilsbiburg und kann schnell mit 6:9 in Führung gehen. Die Gastgeberinnen aus dem Süden kommen im Verlauf des Satzes zu keinem Zeitpunkt näher heran, denn der Schweriner Block macht es den gegnerischen Angreiferinnen extrem schwer. Jodie Guilliams und Co. bietet sich oft nur der Lob-Ball gegen einen aggressiven Schweriner Block, in dem besonders Holländerin Indy Baijens erneut ins Auge sticht und allein drei direkte Blockpunkte verzeichnen kann. Neben den Problemen im Angriff haben die Gastgeberinnen auch Mühe in der Annahme, denn der SSC schlägt mutig auf und kann somit auf 16:21 enteilen. Dann scheint die Vilsbiburger der Mut verlassen zu haben, es gelingt kein Punkt mehr und durch eine starke Aufschlagserie von Denise Imoudu geht der Satz mit 16:25 an die Damen in gelb.

Im zweiten Durchgang kann Vilsbiburg die Angriffseffizienz steigern und findet zunehmend Wege, dem Schweriner Block aus dem Weg zu gehen. Dementsprechend umkämpfter ist dieser Satz und der SSC läuft zunächst immer 1-2 Punkte hinterher. Dass das Team von Florian Völker um den Einzug in die Play-Offs kämpfen wird, war den Schwerinerinnen durchaus bewusst, doch die Bissigkeit, die die Gastgeberinnen in diesem Durchgang an den Tag legen, verunsichert den SSC zunehmend. Dennoch gelingt ein guter Block zum 18:18 und somit geht es ausgeglichen in die Crunchtime, in der Vilsbiburg bissig bleibt und sich sehr abwehrstark präsentiert. Das Team aus Mecklenburg lässt durch unsaubere Annahme im Angriff ein paar Chancen liegen und kann zwei Satzbälle nicht nutzen, da Vilsbiburg kämpferisch abwehrt und sich auch dafür belohnt. Beim Stand von 24:24 geht Lindsey Flory an den Aufschlag und setzt mit einem Ass gefolgt von einem zweiten starken Aufschlag den Schlusspunkt des zweiten Durchgangs, Vilsbiburg kann zum 1:1 ausgleichen.

Die Gastgeberinnen nehmen den Schwung aus Satz Nummer 2 mit und gehen mit 8:6 in Führung. Der SSC arbeitet sich hart in die Partie und kommt immer wieder heran, doch im Angriff zeigt das Team von Felix Koslowski nicht die gleiche Durchschlagshärte wie noch zu Beginn der Partie. Beim Stand von 11:9 kommt Anne Hölzig für Stephanie Samedy aufs Feld, der in den letzten Spielzügen im Angriff wenig gelang. Durch eine starke Aufschlagserie von Lina Alsmeier kann der SSC auf 11:14 vorbeiziehen. Das Momentum kippt wieder zugunsten der Gäste aus Schwerin, die mit einem 3-Punkte Vorsprung in die Crunchtime gehen, auch, weil Vilsbiburg einige Eigenfehler im Angriff unterlaufen. In der Schlussphase dreht Lindsey Ruddins nochmal richtig auf und sichert dem SSC mit zwei starken Angriffen den 3. Durchgang mit 20:25.

Der SSC bleibt bei der Aufstellung, die den vorherigen Durchgang gewann und Anne Hölzig darf weiterhin auf der Diagonalposition agieren und unterstützt Lindsey Ruddins zusätzlich in der Annahme. Beim Ballwechsel zum 2:1 verletzt sich zu allen Personalsorgen des SSC auch noch Denise Imoudu am Handgelenk und Femke Stoltenborg springt ein. Der SSC ist nicht zwingend genug und Vilsbiburg, angefeuert vom eigenen Publikum, gewinnt zunehmend die Oberhand in der ersten Phase dieses Satzes und geht mit 11:7 in Führung. Die Damen in Rot gewinnen die langen Rallyes und tanken Selbstvertrauen, auch weil der SSC aus zahlreichen Dankeball-Situationen nur wenig Profit schlagen kann. Bei den Gastgeberinnen kommt pünktlich zur spannenden Phase des Satzes Maria Segovia an den Aufschlag und bahnt den Raben mit 2 Assen den Weg zum 25:21 Satzgewinn.

Das umkämpfte Duell findet seinen Höhepunkt im 5. Satz, was für beide Teams nach einer Corona-Zwangspause sicherlich ein echter Kraftakt ist. Der SSC startet mit 2 guten Blockaktionen in diesen wichtigen Entscheidungssatz, doch Vilsbiburg kann mit einer dynamischen Alexis Hart ausgleichen. Erneut prägen starke Abwehraktionen das Spiel und Schwerin kann mit einer 3-Punkte Führung den letzten Seitenwechsel des Abends einläuten. Gerade rechtzeitig kommt Indy Baijens am Netz wieder in Fahrt und punktet im Block und Einbeiner über Kopf. Lindsey Ruddins bleibt für 6 Aufschläge am Ball, bis Vilsbiburg der Sideout gelingt. Der Vorsprung lassen sich die Schwerinerinnen jedoch nicht mehr nehmen und gewinnen diese kräftezehrende Partie mit dem 8:15 im finalen Satz.