Der SSC Palmberg Schwerin stand mit der 3:2 Auftaktniederlage der Playoff-Runde mit dem Rücken zur Wand und musste am Samstagnachmittag im zweiten Spiel der Best-Of-Three Serie einen Sieg einfahren, um die Chance auf ein Endspiel am Sonntag zu wahren. Nach einem hart umkämpften ersten Satz bezwang man die Wölfinnen aus Suhl deutlich mit 3:1 und steht nun vor dem entscheidenden dritten Spiel im Kampf um den Einzug ins Playoff-Halbfinale.

Die zweite Viertelfinalpartie in der Schweriner PALMBERG ARENA startet ausgeglichen und die Gastgeberinnen haben sich viel vorgenommen. Die im Hinspiel schmerzhaft am Auge getroffene Kapitänin Greta Szakmary kann von Anfang an spielen und auch Hayley Spelman, die sich im Abschlusstraining am Samstag einen unglücklichen Cut unter dem Knie zugezogen hat, will sich dieses entscheidende Duell nicht nehmen lassen. Der drucklose Aufschlag der Gastgeberinnen im Hinspiel soll heute verbessert werden, doch schleichen sich genau hier zu Beginn noch ein paar Fehler ein. Die Partie läuft bis zur Satzmitte ausgeglichen, bis der SSC seinen Aufschlag stabilisiert und die Suhler Annahme etwas in Wanken bringen kann. Mit erstmals 4 Punkten Vorsprung beim 18:14 geht es in die Endphase des ersten Durchgangs. Suhl kommt jedoch durch eine auch heute wieder bestens aufgelegte Danielle Harbin auf 20:20 heran und mit einem Einerblock von Blake Mohler und einen Angriffsfehler des SSC sogar auf 21:23 vorbei und kann den ersten Durchgang mit 23:25 für sich entscheiden.

Mit dem Satzverlust im Rücken müssen die Gäste in Durchgang zwei einen Gang höher schalten und starten mit viel Druck im Aufschlag von Hayley Spelman, einem starken Block von Lina Alsmeier gegen Harbin und können sich eine 4-Punkte Führung zur ersten technischen Auszeit erarbeiten. Die Zögerlichkeit des ersten Durchgangs ist abgelegt und das Team von Felix Koslowski greift nun mit voller Power an, allen voran Kapitänin Szakmary, die auf einen 7-Punkte Vorsprung erhöhen kann. Auf Seiten der Gäste punktet Danielle Harbin fast im Alleingang, wird aber immer besser durch den Schweriner Block aus dem Spiel genommen. Dem SSC gelingt zum Satzende viel, durch Druck im Aufschlag kommt Suhl nicht so recht in einen geregelten Spielaufbau und auch in der Blockstatistik steht es zu diesem Zeitpunkt bereits 6:3 für die Gastgeberinnen. Ungefährdet beenden diese mit einer stark aufgelegten Lina Alsmeier den zweiten Durchgang mit 25:15 und tanken Selbstvertrauen für den weiteren Spielverlauf.

Im dritten Satz gelingt den Gästen aus Suhl der bessere Start, angeführt von Kapitänin Steger die im Angriff clever punktet und starkem Aufschlag, der die Schweriner Annahme unter Druck setzt, kann man sich auf 3:7 absetzen. Doch eine starke Aufschlagserie von Hayley Spelman und schnelles Zuspiel von Denise Imoudu auf Lina Alsmeier bringen die Damen aus Mecklenburg wieder heran und auf 13:9 in Führung. Lange Ballwechsel, ein gutes Block-Abwehr Spiel und ein unbedingter Siegeswille beider Mannschaften machen die Mitte dieses Satzes spannend und sehenswert. Wie wichtig ein guter Aufschlag ist, zeigt sich auch an der Aufschlagserie von Denise Imoudu, die die Bälle clever zwischen Suhls Libera und Ex-Schwerinerin Elli Lohmann und Claudia Steger platziert und somit die Führung weiter ausbaut und einen großen Anteil am 25:16 Satzgewinn hat.

Jetzt nur nicht nachlassen, ist man geneigt zu sagen, denn die Damen aus Schwerin zeigen endlich, welche Qualitäten ihnen in dieser Saison bereits 2 Titel eingebracht haben. Mit konzentrierte Block-Abwehr, viel Druck im Aufschlag und Angriff und einem unbändigen Teamgeist soll es nun in den vierten Satz gehen. Der SSC erwischt durch eine Aufschlagserie von Greta Szakmary und einer hellwachen Lauren Barfield am Netz einen Blitzstart und kann sich gleich zu Beginn mit 7:2 absetzen. Auch Marie Schölzel punktet im ersten Tempo und auch Lina Alsmeier und Hayley Spelman stocken ihr Punktekonto weiter auf. Bei einer Angriffsquote von zwischenzeitlich 50% hat die Suhler Abwehr nicht viel entgegenzusetzen und der 4. Satz entwickelt sich zunächst zu einer klaren Angelegenheit, bis sich die Suhlerinnen durch starke Blocks und gute Aufschläge zur Satzmitte wieder auf 14:12 herankämpften. Eine stabile Annahme von Anna Pogany und ein starker Block von Denise Imoudu lassen den Vorsprung der Gastgeberinnen wieder wachsen und Durchgang vier kann mit 25:20 nachhause gebracht werden. Die goldene MVP Medaille der Partie geht an Hayley Spelman, die mit 16 Zählern und starken Aufschlägen eine beeindruckende Partie gespielt hat. Die meisten Zähler jedoch verzeichnete Lina Alsmeier, deren 21 Punkte insgesamt besonders im zweiten Satz einen großen Anteil am Sieg hatten.

Felix Koslowski: “Wir waren zu Beginn der Partie zu zögerlich und haben dann aber im zweiten Satz den Kampf angenommen und aggressiv gespielt. Ein dickes Lob geht hier an Hayley Spelman, die mit der richtigen Einstellung vorangegangen ist. Wir haben unsere Chance auf’s Halbfinale gewahrt und werden morgen versuchen, nochmal genauso aufzutreten.“