Auf der Deutschland Rundreise mit den Auswärtsspielen in Münster und Vilsbiburg geht der SSC Palmberg Schwerin im Spiel am Mittwochabend am Berg Fidel leer aus. Kämpferische Münsteranerinnen gewinnen mit 3:1 in der eigenen Halle, zeigen ihre mit Abstand beste Saisonleistung und der SSC hofft am Samstag bei den Roten Raben in Vilsbiburg auf wichtige Punkte in der Meisterschaft.

Dass man dem Tabellenneunten aus Münster auf jeden Fall mit Respekt begegnet und den Gegner ernst nimmt, zeigt sich im Erstaufgebot von Trainer Felix Koslowski beim Mittwochspiel in der Volleyball Bundesliga. Bis auf, die aus privaten Gründen in Schwerin verbliebene, Anna Pogany, schickt Schwerins Coach seinen Stammsechser auf das Feld und in eine Partie, deren Gegner mit dem Rücken zur Wand steht. Dass es für den vermeintlichen Underdog immer leichter ist, gegen den Favoriten alles in die Waagschale zu werfen, ist an diesem Abend von Beginn an deutlich. Punkt Nummer eins macht die ehemalige Schwerinerin Nele Barber im Block – es sollte der erste von insgesamt 18 Zählern der Top-Scorerin des Abends sein. Anika Brinkmann sprintet mit einer kleinen Aufschlagserie zur 5:2 Führung, bevor der SSC ebenfalls mit druckvollen Aufschlägen nachziehen kann. Bis zum Stand von 17:17 plätschert Satz 1 vor sich hin und kein Team kann sich maßgeblich absetzen. Lange Ballwechsel und zahlreiche kuriose Bälle am Netz bestimmen diese Phase des Satzes, bevor die ehemalige Münsteranerin und spätere MVP auf Seiten des SSC Lina Alsmeier den Satz mit einem Block zum 23:25 für die Gäste beendet.

Durchgang zwei startet ausgeglichen, die nach wie vor auf der Außenposition eingesetzte, Linda Bock schlägt den SSC Block clever an oder tippt den Ball auf eine freie Fläche, sodass die Gastgeber beim Stand von 12:11 erstmals in diesem Satz in Führung gehen. Auf Seiten des SSC stimmt zwar die Annahme zum großen Teil – Patricia Nestler hält dem Aufschlagdruck der Münsteranerinnen weitestgehend sehr gut stand – aber im Angriff kriegen die Mannschaftskameradinnen um Kapitänin Greta Szakmary wenig Druck auf den Ball. Das Team von USC Trainer Ralph Bergmann hingegen scheint zu jeder Zeit gewillt, am heutigen Abend Punkte im Kampf um einen Play-Off Platz einzufahren und bekommt die Hand unter jeden Angriff der Schwerinerinnen. Die Unabhängigen aus Münster erspielen sich kämpferisch den ersten Satzball und als ein Angriff von SSC-Diagonale Hayley Spelman im Block landet, steht es 1:1 nach Sätzen.

Im 3. Satz zeichnen lange Ralleys den Beginn und Münster wirkt zunächst etwas unsortiert, sodass der SSC zur ersten technischen Auszeit mit 7:8 in Führung gehen kann. Aus diesem minimalen Vorsprung macht der USC Münster mit Glück am Netz aber vor allem durch einen kämpferischen Auftritt in der Abwehr ein 16:10 und die Gäste aus Schwerin finden trotz Wechsel auf Zuspiel und Diagonalposition kein Mittel, selbst Punkte zu machen. Beim Stand von 20:14 bringt Felix Koslowski die Holländerin Nicole Oude Luttikhuis für Greta Szakmary, die zwar direkt mit einem Angriff die Linie entlang startet aber den Satzgewinn von 25:20 für den USC nicht mehr verhindern kann.

Mit einem Punkt in der Tasche und einem an diesem Abend verwundbarem Gegner auf der anderen Seite des Netzes erwischt der USC im 4. Durchgang einen Blitzstart und zieht schnell auf 6:1 davon. Angepeitscht von trommelnden Helfern in der Halle am Berg Fidel gelingt dem Team um Mittelblockerin Barbara Wetzorke alles und man kann die Führung in die Crunchtime retten. Hier versucht der SSC, allen voran fleißigste Punktesammlerin Lina Alsmeier, viel, um die Niederlage abzuwenden, jedoch ohne Glück. Unterm Strich statistisch in Block und Annahme auf Augenhöhe mit den Münsteranerinnen, hatte der Angriff der Norddeutschen an diesem Abend nicht die gewohnte Durchschlagskraft, sodass der USC Münster am Ende mit 3:1 gewinnen kann.

Für die Mecklenburgerinnen geht es nach einer kurzen Nacht direkt weiter zum Tabellennachbarn aus Vilsbiburg. Hier hat man dann 2 Tage Zeit, die Fehler der heutigen Niederlage auszumachen und im Kampf um den 3. Tabellenplatz nach der Hauptrunde am Samstag wichtige Punkte einzufahren.

Felix Koslowski: „Glückwunsch an Münster. Sie haben heute extrem aggressiv gespielt und überall Lücken gefunden, während wir Probleme hatten den Ball auf den Boden zu kriegen. Wir werden das Spiel analysieren und müssen aus solchen Spielen lernen.“