Im 4. Spiel in 5 Tagen traf der SSC Palmberg Schwerin in eigener Halle auf den Tabellenachten aus Wiesbaden. Konnte das Team von Christian Sossenheimer im Hinspiel noch 2 Punkte für sich verbuchen, gab es am Samstagnachmittag in der PALMBERG ARENA nichts zu holen. Mit 3:1 gewann der SSC das Ligaduell – ein deutlicher Sieg, den die Mannschaft um Kapitänin Greta Szakmary bei dem aktuellen Mammutprogramm gut gebrauchen kann.

Nach dem Marathon in der Königsklasse gönnt Trainer Felix Koslowski den Dauerbrennern der Champions League eine kleine Verschnaufpause und startet mit Femke Stoltenborg im Zuspiel, Taylor Agost auf der Diagonalposition und Nicole Oude Luttikhuis im Außenangriff. Gegen das Team der Ex-Schwerinerin Justine Wong-Orantes tun sich die Gastgeberinnen zu Beginn des ersten Satzes noch schwer, der VCW kann mit 9:13 in Führung gehen und diese durch einen starken Block von Frauke Neuhaus zur 2. technischen Auszeit sogar auf 6 Punkte ausbauen. Doch auch der SSC kann sich im Block zunehmend besser einstellen, Lauren Barfield fasst zwei Mal beherzt zu und wahrt so den Anschluss. Während sich die Coaches am Seitenrand hitzige Wortgefechte liefern, zeigen sich die Damen auf dem Feld von Diskussionen unbeeindruckt und der Gastgeber kann den Druck zum Ende des 1. Durchgangs erhöhen. Eine sehenswerte Rallye mit vielen Blocks der Schwerinerinnen beendet Taylor Agost aus dem Hinterfeld zum 1. Satzball – der mit einem identischen Angriff und dem bis dato bereits 9. Punkt der Amerikanerin endet und dem SSC den ersten Satzgewinn beschert.

Die Schwerinerinnen können den Schwung aus Satz 1 mitnehmen und finden auch im zweiten Durchgang mit druckvollen Aufschlägen und entschärfenden Blocks gegen die Wiesbadener Angreiferinnen konsequent das richtige Mittel. Neben Taylor Agost erarbeitet sich der SSC durch gute Annahme viele Gelegenheiten zum 1. Tempo mit Lauren Barfield. Nicole Oude Luttikhuis punktet mit einem cleveren Tip-Ball zur 2. technischen Auszeit zum 16:11 und blockt sich gemeinsam mit Marie Schölzel zum nächsten Punkt für die Gastgeber. Die Wiesbadener Annahme findet kein Mittel gegen die starken Aufschläge von Taylor Agost und im Angriff steht ihnen nun immer öfter eine gut gestellte Block-Abwehr des SSC im Weg. Femke Stoltenborg spielt durchgängig ein schnelles Tempo, bedient abwechselnd alle ihre 4 Angreifer und somit geht der 2. Durchgang ungefährdet mit 25:18 an das Heimteam.

Die Gäste aus der hessischen Landeshauptstadt starten etwas frischer in Durchgang drei und gehen durch gute Angriffe von Marijeta Runjic mit 6:9 in Führung. Eine Aufschlagserie von Taylor Agost, die später als beste Spielerin der Partie ausgezeichnet werden sollte, bringt den SSC jedoch schnell zurück in die Spur und ein gewonnenes Drückduell am Netz von Marie Schölzel schafft den 11:11 Anschluss. Trotz 2:0 Satzführung im Rücken nimmt der SSC den Gegner ernst, der sich zum Ende des dritten Satzes noch einmal aufbäumt und bei 18:19 wieder die Führung übernimmt. Durch kleine Missverständnisse in der Annahme in Bedrängnis geraten, stabilisiert sich der SSC zwar wieder, doch Wiesbaden lässt nicht locker, kämpft in der Abwehr unermüdlich und erarbeitet sich einen Satzball, der durch einen starken Block gegen Marie Schölzel zum 23:25 verwandelt wird.

Dass sich der Gastgeber gern ein glattes 3:0 gewünscht hätte, wird im 4. Durchgang schnell klar – die Damen starten im Blitztempo und ziehen schnell auf 15:5 uneinholbar davon. Taylor Agost serviert an diesem Nachmittag fehlerlos und lässt die Wiesbadener Annahme alt aussehen. Zum Satzende erhalten auch Romy Jatzko und Patricia Nestler weitere Spielzeit, fügen sich gut ins Team ein und feiern den Satzgewinn mit 25:14. Mit insgesamt 16 Blockpunkten, 6 Assen und einer geschlossenen Mannschaftsleistung des leicht veränderten Sechsers und viel Einsatz in der Abwehr um Chefin Anny Pogany kann der SSC sichere 3 Punkte in der Liga einfahren und den Anschluss an die Tabellenspitze halten.

Felix Koslowski: „Wir sind super erleichtert, nach dieser harten Woche in der Champions League heute 3 Punkte eingefahren zu haben. Wir haben die Mannschaft etwas umgestellt und alle haben ihre Rolle einwandfrei angenommen.“

Taylor Agost: „Wir brauchten heute viel mentale Stärke und Teamzusammenhalt, da wir natürlich sehr müde waren nach den anstrengenden Tagen in der Champions League. Nach dem verlorenen 3. Satz haben wir nochmal einen Schalter nach oben legen können und sind glücklich über den Sieg.“