Während die Spitzenteams aus Stuttgart, Dresden und Potsdam in der Suhler Wolfsgrube bisher Punkte ließen, kann der SSC Palmberg Schwerin am Mittwochabend mit einem 1:3 Sieg die volle Ausbeute für sich verbuchen. Obwohl das Team von Felix Koslowski im ersten Durchgang zwischenzeitlich einem Rückstand hinterherlief, gelang die Wende und die Mannschaft bleibt im Hexenkessel cool und konzentriert. Konsequent hoher Druck im Aufschlag und insgesamt 17 Blocks sind an diesem Abend der Schlüssel zum Erfolg. Am Samstagabend wartet mit Allianz MTV Stuttgart der nächste Kracher im vorletzten Spiel der Hauptrunde.
SATZ FÜR SATZ
Starting Six Schwerin – Kästner, Pogany, Baijens, Dambrink, Marring, Emonts, White
Starting Six Suhl – Mosser, Laakkonen, Jaksetic, Brown, Delic, Kindermann, Bamba
SATZ 1: Der SSC erwischt im Suhler Hexenkessel einen guten Start, denn der Aufschlagsdruck ist von Beginn an hoch – Elles Dambrink punktet mit einem Ass zum 3:6. Die 3-Punkte-Führung kann kurzgehalten werden, doch die Suhler Wölfinnen schließen zum 9:9 auf. Aus dem Gleichstand wird ein 13:11 für die Gastgeberinnen, da der SSC im Angriff zu viele Eigenfehler produziert. Eine Auszeit von Felix Koslowski soll das Momentum kippen, doch Suhl zieht weiter auf 16:11, was die nächste Schweriner Auszeit zur Folge hat. Die gute Suhler Abwehrarbeit und kaum Eigenfehler im Angriff, bringen die Gastgeberinnen in Front doch der SSC gibt sich noch nicht geschlagen. Der Doppelwechsel beim 19:14 leitet die Wende ein, Tutku Yüzgenc und Pia Fernau sorgen für einen Wechsel im Angriffsspiel. Die Gäste aus Schwerin können zum 20:18 aufschließen und drängen mit dieser Aufholjagd zur Crunchtime auf die nächste Suhler Auszeit. Ein Angriff von Lena Kindermann landet im Aus und die Gäste können zum 20:20 ausgleichen. Kopf an Kopf punkten beide Teams, der SSC ab dem 22:22 wieder mit Pia Kästner und Elles Dambrink. Erstere punktet im Aufschlag mit einem Ass, dann unterläuft Suhl ein Angriffsfehler und plötzlich hat der SSC 2 Satzbälle. Den zweiten nutzt Jazmine White im ersten Tempo und schließt Satz 1 mit 23:25.
SATZ 2: Die Damen aus Schwerin nehmen den Schwung der Aufholjagd mit in Durchgang zwei und Tutku Yüzgenc blockt zur 2:6 Führung. Suhl nimmt früh im Spiel die erste Auszeit, um den Abstand nicht zu groß werden zu lassen. Trainer Hollosy wechselt im Zuspiel, muss aber beim 2:8 die nächste Auszeit nehmen, denn der eigene Sideout will nicht gelingen. Den Gästen hingegen gelingt es, den Druck im Aufschlag so hochzuhalten, dass Suhl der Spielaufbau schwerfällt und die Führung auf 7:16 ausgebaut werden kann. Der SSC präsentiert sich hellwach am Netz und mit klaren Angriffsaktionen, sodass das Challenge System in diesem Durchgang nicht zum Einsatz kommen muss. Suhl unterlaufen Abstimmungsfehler im Zuspiel und es scheint, als hätte die Aufholjagd der Schwerinerinnen im ersten Satz die Wölfinnen nach gutem Start demoralisiert. Der SSC kann sich 10 Satzbälle erspielen, doch Suhl wehrt 5 davon ab – eine Aufschlagserie von Elena Holthaus bringt die Gastgeberinnen nochmal auf 18:24 an. Mit dem Doppelwechsel unterbricht der SSC den Lauf und holt sich den Satz mit 18:25.
SATZ 3: Der dritte Durchgang startet ausgeglichen, gute Aufschläge von Suhls Zuspielerin Jaksetic bringen eine erste Suhler Führung bei 5:4. Beim Stand von 12:10 war es erneut der gegnerische Aufschlagdruck, der die Schweriner Annahme kurzzeitig durcheinanderbrachte und Felix Koslowski zur ersten Auszeit in diesem Satz zwingt. Julia Brown punktet anschließend im Angriff mehrfach und Suhl erspielt sich eine 4-Punkte-Führung zum Stand von 16:12. Das bisher erfolgreiche Spiel im 1. Tempo wird durch den Suhler Block gestoppt und der Angriff wir zunehmend mutiger, es punkten vor allem Brown und Kindermann. Mit 19:12 gelingt Suhl eine 7-Punkte-Serie durch Roosa Laakkonen am Aufschlag und der SSC bringt Meg Wolowicz für Jazmine White. Der große Vorsprung schmilzt auf 4 Punkte, bis Suhl ein Timeout nehmen muss, um die Aufschläge von Laura Emonts zu unterbrechen. Suhl schafft den Sideout und startet mit Vorsprung in die Crunchtime. Auf Seiten der Gäste kommt Sina Fuchs für Laura Emonts in der Annahme und beim Spielstand von 22:18 sehen die Fans erneut den Doppelwechsel mit Pia Fernau und Elles Dambrink für Kästner und Yüzgenc. Suhl kann den erspielten Vorsprung jedoch dieses Mal ins Ziel bringen, denn die Greifswalderin Lena Kindermann verwandelt den 5. Satzball über Diagonal zum 25:22.
SATZ 4: Erneut startet Pia Kästner mit einer guten Aufschlagserie in den Durchgang und bringt dem SSC die schnelle 0:3 Führung. Nach dem knapp gewonnenen ersten, einem deutlich gewonnenen zweiten und dem verlorenen dritten Satz, muss das Team um Anna Pogany die Konzentration in diesem Durchgang kontinuierlich hochhalten und darf Suhl keine Chance lassen, ins Spiel zu kommen, um mit 3 Punkten zurück nach Schwerin zu fahren und keinen Tiebreak zu riskieren. Durch Suhler Fehler im Angriff und guten eigenen Aufschlag kann der SSC auf 3:11 davoneilen. Es gestaltet sich ein ähnlicher Verlauf wie in Durchgang 2, da Suhl nach dem Zwischenspurt der Gäste keine Lösungen findet und der SSC die Bälle konzentriert zuende spielt. Leana Grozer – im Team liebevoll Bambi genannt – darf beim Stand von 10:23 die Luft der Suhler Wolfsgrube schnuppern und wird von Pia Kästner gleich mehrfach in Szene gesetzt. Die junge Außenangreiferin darf auch den Matchball in diesem ungefährdeten 4. Satz verwandeln, den der SSC mit 11:25 klar für sich entscheiden kann. Tutku Yüzgenc sichert sich ihre nächste goldene MVP Medaille und das Team macht sich schnellstmöglich auf den Heimweg, denn mit dem Allianz MTV Stuttgart wartet bereits am Samstagabend ein harter Brocken im vorletzten Spiel der Hauptrunde.
STIMMEN ZUM SPIEL
Felix Koslowski: „Ich bin sehr zufrieden, dass wir das Spiel mit 3 Punkten gewinnen konnten. Der Doppelwechsel im 1. Satz hat einen starken Effekt auf das Spiel gehabt und bei Suhl für einen emotionalen Tiefpunkt gesorgt. Wir haben das Spiel sehr gut in Block und Abwehr durchgespielt, im Angriff kluge Lösungen gefunden und sind zufrieden. Drei Punkte in so einem wichtigen Auswärtsspiel, was mit Sicherheit zu den schwersten der Liga gehört, sind enorm wichtig und wir freuen uns jetzt auf das Spiel gegen Stuttgart am Samstag.“
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