Dass es gegen den Tabellenletzten aus Erfurt volle Konzentration benötigt, war bereits vor der Partie am Mittwochabend klar. Wenn 4 Spiele in 5 Tagen, wie es durch den veränderten Champions League Modus in der vergangenen Woche dem SSC erging, körperlich Spuren hinterlassen, brauchte es eine gute mentale Leistung, um auch gegen vermeintlich einfache Gegner die nötige Spannung aufzubringen. Mit einem 1:3 konnte man sich gegen frei aufspielende Erfurterinnen am Ende durchsetzen und 3 Punkte durch den Thüringer Schneesturm mit nach Schwerin nehmen.

Im Nachholspiel der Volleyball Bundesliga gegen Schwarz Weiss Erfurt starten die Gäste aus Schwerin am Mittwochabend mit einer leicht veränderten Startaufstellung zum vergangenen Heimspiel gegen den VC Wiesbaden, für Lauren Barfield rückt Youngster Lea Ambrosius ins Erstaufgebot von Felix Koslowski. Die Gastgeber aus Thüringen kommen gut in die Partie, besonders Sara Kovac gelingen zur Satzmitte gute Angriffe über die Diagonale, sodass Erfurt sich mit 11:8 absetzen kann. Die Schwerinerinnen können durch gute Aufschläge von Ambrosius und Oude Luttikhuis den Druck langsam erhöhen und stellen sich auch in Block und Abwehr zunehmend besser auf die junge Erfurter Mannschaft ein. Femke Stoltenborg setzt in Satz 1 Nicole Oude Luttikhuis und Taylor Agost mit schnellem Zuspiel ein und so punkten beide bis hierher bereits mit 6 Zählern. Beide Teams schöpfen ihren Kader aus, für den SSC erhalten Patricia Nestler und Romy Jatzko Einsatzzeit, Gil Ferrer Cutino bringt Grechanaria für Lenz und wechselt auch im Zuspiel, kann jedoch das Absetzen des SSC und den Satzgewinn mit 18:25 nicht verhindern.

Durchgang zwei startet als Blaupause des ersten Satzes und die Gastgeber aus Erfurt erarbeiten sich eine 3-Punkte Führung zur ersten technischen Auszeit. Der SSC wahrt zur Satzmitte den Anschluss und kann mit 3 Punkten in Serie zum 16:16 ausgleichen. Marie Schölzel bringt den Favoriten aus Schwerin im schnellen Tempo in Führung, erhält allerdings prompt die Antwort von ihrer Gegenüber Jasmine Gross, sodass dieser Satz mit 19:19 in die Crunchtime geht. Die Erfurterinnen haben in dieser Partie wenig zu verlieren, bleiben stets mutig am Netz und Sindy Lenz schlägt den Schweriner Block klug an. Der Satz geht mit 23:25 knapp an das Team von Felix Koslowski, dass mit einer starken Angriffsquote somit mit 2 Sätzen vorn liegt.

Wieder erwischt Erfurt den besseren Start und zieht in Durchgang 3 schnell auf 5:1 davon. Die Mannschaft des neuen Trainers Ferrer Cutino verkauft sich in dieser Phase sehr gut, allen voran Mad Palmer und Sara Kovac ziehen im Angriff voll durch. Gepaart mit einer guten Abwehrleistung gegen die Schweriner Angriffe, kann der Gastgeber auf 10:5 ausbauen, bevor das Trainerteam aus Schwerin mit dem Doppelwechsel reagiert. Die Gäste tun sich nach wie vor etwas schwer in diesem Satz und vergeben Dankebälle zu einfach. Taylor Agost, wieder eingewechselt, kommt am Block der Gastgeber nicht vorbei, sodass die Erfurterinnen zur Satzmitte zunächst in Führung bleiben können. Eigenfehler beider Teams bestimmen die Crunchtime dieses Satzes, beim Stand von 23:21 für die Gastgeber wird ein knapper Ball nachträglich ins Aus gegeben, sodass der SSC statt eines Satzballs der Erfurterinnen gegen sich zu haben nun zum Ausgleich serviert. Erfurt erspielt sich mit einem mutigen Pipe-Angriff den Satzball und durch einen Netzfehler von SSC-Captain Greta Szakmary geht dieser Durchgang mit 25:23 an die Gastgeber.

Im Blitzstart zieht Erfurt, den Satzgewinn im Rücken, auch in Durchgang vier schnell auf 9:4 davon. Mit Druck im Aufschlag, gut eingestelltem Block und vielen Eigenfehlern auf Schweriner Seite beflügeln das junge Team aus Thüringen. Die Gäste, inzwischen wieder mit Denise Imoudu und Hayley Spelman auf dem Feld, kämpfen sich wieder heran und besonders Greta Szakmary findet nun gute Lösungen im Angriff. Erfurt wittert seine Chance, verteidigt auch schon fast verloren geglaubte Bälle und die Schwerinerinnen können erst zur Satzmitte bei 13:14 erstmals die Führung übernehmen. Erfurt bleibt jedoch bissig, Entscheidungen des Schiedsgerichtes werden an der Seitenlinie hitzig diskutiert und der Underdog kann mit 21:17 in Führung gehen. Bei den Gästen schleichen sich Eigenfehler ein und Erfurt wahrt die Chance auf den Tie-Break, als der SSC gerade noch rechtzeitig eine Schippe drauflegen kann. Hayley Spelman zieht im Angriff durch und der SSC kann sich mit dem 22:25 wichtige 3 Punkte im Kampf um die Deutsche Meisterschaft sichern.