Mit einer kurzen Verschnaufpause von nur 4 Tagen nach dem PALMBERG Supercup empfing der SSC Palmberg Schwerin am Freitagabend den aktuellen Tabellenführer der noch jungen Spielzeit zum Spitzenspiel der Liga. Mit dem SC Potsdam reiste eine nahezu komplett veränderte Mannschaft zur Vorsaison nach Schwerin, die in der Sommerpause eher durch administrative Ungereimtheiten in der Vereinsführung Schlagzeilen machte, sportlich aber in den zwei bisherigen Spielen überzeugend ablieferte. Das erste Nachbarschaftsduell der neuen Saison konnte der SSC Palmberg Schwerin mit einem Ausrufezeichen für sich entscheiden und gewann nach 105 Minuten mit 3:0.
Starting Six Schwerin – Kästner, Pogany, Baijens, White, Yüzgenc, Marring, Bock
Starting Six Potsdam – Kokkonen, Buterez, Taubner, Morrissette, Chekulaev, Guncheva, Wong-Orantes
SATZ FÜR SATZ
SATZ 1: Laura Emonts bleibt der Aufschlag gegen den Ex-Klub zunächst verwehrt, denn erstmals in dieser jungen Saison startet Felix Koslowski mit Linda Bock neben Nova Marring auf der Außenposition in die Partie. Beide punkten in der Anfangsphase in einer gut gefüllten PALMBERG ARENA nach guten Annahmen im Angriff und die Gastgeberinnen gehen mit 3 Punkten zum 8:5 in Führung. Potsdams eingespielte Sechs kommt auf 11:10 heran, auch weil Neuzugang Kokkonen im Angriff durchkommt. Doch auch Tutku Yüzgenc punktet fleißig und beim Stand von 14:10 nimmt Potsdams Coach Boieri die erste Auszeit. Die Partie ist im Anschluss für 5 Minuten unterbrochen, da eine erfolglose Challenge eine Ballwiederholung erfordert, die wiederum keinen Doppelwechsel zwischen den Bällen zulässt, wie von Boieri gewünscht. Kokkonen punktet zum 14:11 bevor der bereits angekündigte Potsdamer Doppelwechsel mit Lazaro und Harbin durchgeführt werden kann. Überlegen in Block und Angriff kann das Team in Gelb den Vorsprung weiter aufbauen, auch weil Linda Bock ihren Einsatz von Beginn an mehr als zurückzahlt und sowohl in der Annahme als auch am Netz hellwach ist. Schwerin kann die Annahme stabil halten und Pia Kästner somit im schnellen Zuspiel auch ihre Mittelblockerinnen gut einsetzen. Nach einem Ass von Nova Marring bringt SC Potsdam Coach Antonia Stautz, die den Side-Out einleitet und Potsdam zum 22:16 aufschließen lässt. Buterez kann zwei Satzbälle der Schwerinerinnen abwehren, bevor Felix Koslowski seine erste Auszeit nimmt. Als auch die bis dahin fehlerfreie Linda Bock auf einmal im Block hängen bleibt, werden schnell Erinnerungen an Potsdams Aufholjagd beim Saisonauftakt in Dresden wach, doch Indy Baijens erlöst die stehenden Fans und macht den Sack bei 25:21 zu.
SATZ 2: Schwerins türkische Diagonalspielerin Yüzgenc legt zwei Angriffe in Folge clever auf den Potsdamer Marktplatz und die Gastgeberinnen gehen im zweiten Satz schnell mit 3:1 in Führung. Danielle Harbin, Potsdams Neuzugang vom VfB Suhl, die in diesem Durchgang von Beginn an startet, schlägt zur Aufholjagd der Gäste auf und Potsdam gleicht zum 4:4 aus. Von der schmerzhaften Niederlage im Supercup ist dem Team von Kapitänin Anna Pogany nicht viel anzumerken und auch die Stimmung in der gelben Halle steht der vom vergangenen Wochenende in Rostock in Nichts nach als der SSC auf 8:5 davonläuft. Danielle Harbin rechtfertigt ihren Platz auf dem Feld in diesem Durchgang mit Punkten über Position 4 und 2 und schließt zum 12:11 auf. Wie schon bei den zwei Partien zu Saisonbeginn darf Meg Wolowicz auf Seiten der Schwerinerinnen ihre Stärken im Aufschlag unter Beweis stellen und gönnt Indy Baijens an der Grundlinie eine kleine Pause. Potsdams Coach holt sich nach Beschwerden bei der 2. Schiedsrichterin beim Stand von 18:15 eine gelbe Karte ab, bevor der SSC auf 20:15 davonlaufen kann, auch weil Pia Kästner am Aufschlag volles Risiko geht und belohnt wird. Dem SSC gelingt alles, während Potsdam zunehmend Eigenfehler unterlaufen und somit geht der zweite Durchgang ungefährdet mit 25:19 an das Heimteam, auch wenn die letzte Rallye beiden Mannschaften auf Augenhöhe alles abgefordert hat.
SATZ 3: Unter den Augen von Anne Hölzig, die heute ihr Debut als Kommentatorin am Mikrofon von Sport 1 feiert, startet der dritte Durchgang ausgeglichen. Bisher wurde das Spiel der Gastgeberinnen durch gute Annahme, druckvolle Aufschläge und eine deutlich bessere Abstimmung zwischen Zuspiel und Angriff bestimmt, als es noch am Sonntag in Rostock der Fall war. Zwei Asse in Folge zum 10:6 von Indy Baijens kann auch Olympiasiegerin und Ex-Schwerinerin Justine Wong-Orantes nicht verhindern und auch Landsfrau Nova Marring punktet erneut für den SSC. Zur Satzmitte kommt jedoch bei einer Aufschlagserie von Buterez unnötige Unruhe ins Schweriner Spiel, die das Trainerteam durch eine Auszeit zu unterbrechen weiß. Nova Marring im Angriff und die eingewechselte Meg Wolowicz am Aufschlag bringen die Schwerinerinnen wieder auf Kurs, doch Kokkonen kann mit einem Angriff innen entlang des Schweriner Blocks zum 19:19 ausgleichen. Eine kräftezehrende Rallye kann der SSC zum 22:20 für sich entscheiden und hat somit die lautstarke Unterstützung der Halle für die Schlussphase des Spiels sicher. Mit dem 7. Ass der Partie leitet Nova Marring den Satzgewinn ein, bevor Danielle Harbin das Feld verfehlt und Schwerin den ersten Matchball verschafft. Auch wenn die Gäste aus Potsdam in diesem Durchgang ihren besten Satz des Abends spielen, kann der SSC den nächsten Heimsieg einfahren und gewinnt mit 25:22 und somit 3:0.
STIMMEN ZUM SPIEL
Felix Koslowski: „Nach dem Supercup am Sonntag, wo wir noch nicht alles zeigen konnten, haben wir versucht, die Tage bis zu diesem Spiel bestmöglich zu nutzen. Die Mannschaft hat das heute wirklich gut gemacht und schon viele Bereiche umgesetzt, an denen wir arbeiten wollten. Linda hat in dieser Woche super trainiert, Laura war etwas angeschlagen und diese Situation haben wir angenommen und uns entsprechend aufgestellt. Stabil in der Annahme konnten wir unsere Mittelblockerinnen gut einsetzen und das war heute wichtig.“
Linda Bock: „Mega, 3:0 Wahnsinn! An allem, was beim Spiel gegen Stuttgart noch nicht gut funktioniert hat, haben wir in dieser Woche wirklich hart gearbeitet. Die Connection von Pia zu den Mittelblockerinnen war heute super da und alles war stimmig. Durch gute Block-Abwehr hatten wir Potsdam heute sehr gut im Griff!“
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