Auch wenn der SSC Palmberg Schwerin an diesem Abend mit Anlaufschwierigkeiten in die Partie am Berg Fidel startete, entführt das Team von Kapitänin Anna Pogany 3 wichtige Punkte im Kampf um die Hauptrundenplatzierung vom USC Münster und kann das Spiel schlussendlich überzeugend mit 1:3 für sich entscheiden. Beeindruckend war vor allem das Comeback von Schwerins Diagonalangreiferin Tutku Yüzgenc, die nach ihrer wochenlangen Rückenverletzung wieder ins Team gerückt ist und ihre Leistung an diesem Abend mit der goldenen MVP-Medaille belohnt.

SATZ FÜR SATZ

Starting Six Schwerin – Kästner, Pogany, Baijens, White, Dambrink, Marring, Emonts

Starting Six Münster – Ewert, Mogensen, Jorgensen, Mutiri, Kömmling, van Clewe, Fleck

Satz 1: Pünktlich um 19.30 Uhr startet am Samstagabend die Partie des USC Münster gegen den SSC Palmberg Schwerin. Der erste Satz beginnt ausgeglichen, mit beiden Teams auf Augenhöhe. Der USC Münster kann zur ersten technischen Auszeit mit einem Spielstand von 8:7 leicht in Führung gehen und baut diesen Vorsprung auf 16:12 aus. Das Team von Felix Koslowski war nach dem überraschenden 3:0-Erfolg der Münsteranerinnen gegen den SC Potsdam vor ein paar Wochen gewarnt, konnte den aggressiven Start der Gastgeberinnen jedoch nicht unterbinden. Besonders die gute Annahme ermöglicht Zuspielerin Ewert das erste Tempo. Beim Stand von 17:12 feiert Schwerins Tutku Yüzgenc mit der Einwechslung für Elles Dambrink ihr Comeback. Die Türkin war seit November aufgrund von Rückenproblemen zur Pause gezwungen. Den Satzverlust mit 25:22 konnte sie zwar nicht verhindern, zeigte jedoch schnell, dass sie wieder voll angreifen will.

Satz 2: Schwerin erwischt den besseren Start und punktet wach und clever im eigenen Angriff. Trotz eines Doppelwechsels bei Münster beim Stand von 9:14 kann Schwerin den Abstand halten, da die Annahme deutlich besser ist als im ersten Satz und Pia Kästner ihre Angreiferinnen variantenreich einsetzen kann. Tutku Yüzgenc spielt clever und findet mehr und mehr das Timing nach ihrer langen Verletzung. Bei 13:17 wechselt Lisa Thomsen zurück, doch dem SSC gelingen erneut 2 Punkte in Folge und die Münster-Trainerbank nimmt eine Auszeit. Dem Angriffsspiel der Gastgeberinnen fehlen jedoch in diesem Satz die Lösungen und auf der anderen Seite spielt sich Tutku Yüzgenc förmlich den Frust ihrer verletzungsbedingten Pause von der Seele und punktet ungebremst. Als Nova Marring im Block hängenbleibt und der USC zum 17:21 aufschließen kann, nimmt auch Felix Koslowski eine Auszeit, um diesen Durchgang nicht mehr abzugeben. Morgensen schlägt im Anschluss mit einem Ass auf und es steht nur noch 18:21 – gibt der SSC diesen Satz noch aus den Händen? Nein, denn durch gute Abwehraktionen der eingewechselten Patricia Llabres kann sich der SSC 6 Satzbälle erspielen und verwandelt den 2. Satzball zum19:25.

Satz 3: Nach dem Ausgleich in Sätzen, erwischt der SSC zu Beginn des 3. Durchgangs den besseren Start und kann schnell mit 5:8 in Führung gehen. Münster kann jedoch kurze Zeit später durch 3 Punkte in Folge auf 9:10 aufschließen. Aus diesem Punktestand macht der SSC jedoch durch einen kleinen Zwischenspurt ein 11:16, weil die Gäste aus Schwerin weiter über das erste Tempo und die Mittelblockerinnen Baijens und White punkten, während Münster im Angriff mit angezogener Handbremse agiert. Der erspielte Vorsprung kann bis zur Crunchtime gehalten werden. Als Münster durch einen diagonalen Angriff von Elena Kömmling auf 17:22 herankommt, reagiert SSC-Coach Koslowski mit einer Auszeit. Die Aufholjagd der Gastgeberinnen kommt zu spät, mit 20:25 geht auch Durchgang 3 an die Damen aus Schwerin, die in diesem Satz mit konstantem Aufschlagdruck und guten Lösungen im Angriff gewinnen können.

Satz 4: Mit einem Wechsel im Zuspiel – Emilia Jordan startet von Beginn – versucht Lisa Thomsen einen Überraschungseffekt im 4. Durchgang zu kreieren, doch eine Aufschlagserie von Pia Kästner bringt die schnelle 0:3 Führung für die Gäste. Münster kann zwar durch Mutiti ausgleichen, doch Tutku Yüzgenc punktet zuverlässig und zur ersten technischen Auszeit ist ein 3-Punkte Vorsprung hergestellt. Die Schweriner Annahme bleibt stabil und Münster kann nicht an den Angriffsdruck aus dem ersten Durchgang herankommen. Mit starken Blocks machen es die Gäste dem Team von Lisa Thomsen schwer, durchzukommen und ziehen auf 9:16 davon. Als dem SSC die nächsten zwei Punkte gelingen, nimmt Münster eine letzte Auszeit, die jedoch den Satz- und Spielverlust nicht mehr zu verhindern weiß. Im einhändigen Zuspiel bedient Pia Kästner Jazmine White und die erzielt das 10:20 und damit die Vorentscheidung. Ein wuchtiger Angriff von Laura Emonts bringt den Matchball, den Nova Marring im Anschluss aus dem Hinterfeld verwandelt. Mit 11:25 geht dieser Durchgang im Schnelldurchlauf an die Gäste, die sich mit 3 Punkten im Gepäck auf den Heimweg machen. Die silberne MVP-Medaille sichert sich Münsters Zoe Fleck, die mit guten Abwehr-Aktionen auf sich aufmerksam machte und Tutku Yüzgenc krönt ihr Comeback mit der Goldenen.

STIMMEN ZUM SPIEL:

Tutku Yüzgenc: „Eigentlich war ich am Anfang des Spiels wirklich aufgeregt, aber dann dauerte es nicht lange und ich gab wie immer mein Bestes! Nach dem ersten Satz haben wir versucht, einfach besser zu spielen, wir haben unseren Block und unsere Verteidigung korrigiert und dann haben wir mit unserem Aufschlag gepusht. Es war ein gutes Spiel für uns und wir haben drei Punkte geholt. Ich freue mich sehr, wieder zurück auf dem Feld zu sein und bin stolz auf mein Team.“

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