Nach einem starken ersten Satz kann der SSC Palmberg Schwerin das Spielniveau gegen den SC Potsdam nicht halten und muss im letzten Spiel des Jahres 2023 die zweite Niederlage in der Volleyball Bundesliga hinnehmen. Mit 3:1 gewinnt der SC Potsdam angeführt durch die starke Kapitänin Antonia Stautz das Duell zum Jahresende und sichert sich durch aggressive Aufschläge und gutes Block-Abwehr-Spiel 3 Punkte im Rennen um die Meisterschaft. Trotz der Niederlage verbringt der SSC den Jahreswechsel auf Tabellenplatz Nummer 1, nimmt jedoch ein paar Hausaufgaben aus Potsdam mit.
SATZ FÜR SATZ
Starting Six Schwerin – Kästner, Pogany, Baijens, White, Dambrink, Marring, Emonts
Starting Six Potsdam – Kokkonen, Cekulaev, Taubner, Morrissette, Lazaro , Wong-Orantes
SATZ 1: Angefeuert von rund 150 mitgereisten Schweriner Fans in Gelb startet das Team von Kapitänin Anna Pogany mutig und konzentriert in die letzte Partie des Jahres. Besonders Niederländerin Elles Dambrink weiß den Potsdamer Block clever anzuschlagen und so können die Gäste schnell auf 10:14 davonziehen. Auch wenn Olympiasiegerin und Ex-Schwerinerin Justine Wong-Orantes zahlreiche Angriffe abwehren kann, findet der Schweriner Angriffsriegel gute Lösungen im zweiten und dritten Anlauf. Beim Stand von 13:19 nimmt SC Potsdam Coach Boieri seine zweite Auszeit, um seinem Team kurz vor der Crunchtime noch ein paar Hinweise mitzugeben. Eine knifflige Schiedsrichterentscheidung am Netz bringt beim Stand von 14:20 eine lange Pause für die Mannschaften und die Zuschauer der ausverkauften MBS-Arena in Potsdam. Ein Doppelfehler löst die strittige Situation auf und Elles Dambrink punktet im darauffolgenden Angriff kompromisslos, als hätte es keine Pause gegeben. Die frischgebackene Volleyballerin des Jahres, Pia Kästner bleibt in der Endphase des Satzes im Aufschlag und im Zuspiel mutig und der SSC kann den ersten Durchgang mit 18:25 für sich entscheiden.
SATZ 2: Beide Teams kämpfen in dieser Phase der Saison mit Verletzungen, während auf Potsdamer Seite Zuspielerin Guncheva am heutigen Abend ihr Comeback nach wochenlanger Verletzungspause feiern kann, muss der SSC erneut auf Diagonalspielerin Yüzgenc und Leana Grozer verzichten, die sich bei einem Lehrgang des DVV befindet. Somit steht keine Wechseloption auf der angeschlagenen Außenposition zur Verfügung. Potsdam startet besser in Durchgang 2 und kann nach einer 5-Punkte Serie auf 9:5 davoneilen. Ein zweiter Ball von Pia Kästner beendet den Potsdamer Lauf und als Indy Baijens im Anschluss am Netz abstaubt, ist der SSC wieder in der Spur. Beide Teams punkten zur Satzmitte über ihre Außenangreiferinnen und es geht beim Stand von 16:16 in die entscheidende Phase des Durchgangs. Die Gastgeberinnen können dank einer stark aufspielenden Antonia Stautz in der Crunchtime die Oberhand behalten und gewinnen den zweiten Durchgang mit 25:22, da die Kapitänin sowohl im Angriff als auch von der Grundlinie die Schweriner Verteidigung ins Wanken bringt.
SATZ 3: Potsdam reitet auf der Erfolgswelle des zweiten Durchgangs weiter und kann im dritten Satz mit hohem Druck im Aufschlag und Angriff das Tempo weiter hochhalten. Der Tabellenführer aus Schwerin hat Mühe, die Bälle zu Pia Kästner zu bringen und auch im Angriff werden die Schwerinerinnen ungeduldig und fehleranfällig. Die erste Schweriner Auszeit erfolgt beim 4:0 Blitzstart der Potsdamerinnen, die zweite bereits beim 8:3, als Tara Taubner der Schweriner Annahme gehörig zusetzt. Potsdam kann den Vorsprung weiter ausbauen und beim Stand von 17:10 erhält SSC-Diagonale Elles Dambrink eine Pause und Marie Hänle kommt ins Spiel. Das Bild bleibt das Gleiche, dem SC Potsdam gelingt viel besonders in der Abwehr und bei Schwerin fehlt in vielen Elementen die Präzision des Spielbeginns. Dem SSC gelingen insgesamt 16 Punkte, bevor Potsdam den dritten Satz für sich entscheiden kann. Das Momentum gilt es nun zu durchbrechen, um den Tabellenvierten in den Tiebreak zu zwingen.
SATZ 4: Es braucht einen Kraftakt, um die aggressiv spielenden Potsdamerinnen wieder in den Griff zu bekommen und der Satzbeginn läuft alles andere als glücklich für den SSC. Potsdam kann mit 4:1 in Führung gehen, auch weil die Spielerinnen am Netz ihre Hände an viele Schweriner Angriffe bringen können und diese für die Abwehr entschärfen. Doch auch der Schweriner Block meldet sich mit einem Punkt gegen Potsdams Topscorerin Stautz zum 6:5 Anschluss zurück. Meg Wolowicz kommt für eine glücklose Indy Baijens, die ihre Angriffsstärke in diesem Spiel nicht voll ausspielen konnte. Der SSC robbt sich Punkt für Punkt heran und auch die Schweriner Fans bieten dem Heimpublikum wieder etwas lautstärker Paroli, als der 11:11 Ausgleich erfolgt. Nova Marrings Aufschläge bringen sogar die 11:13 Führung, die den SC Potsdam zum Timeout zwingt. Doch Potsdam hat an diesem Abend mit Kapitänin Stautz ein Ass im Ärmel und die erfahrene Außenangreiferin läuft im richtigen Moment aus Sicht der Gastgeberinnen wieder zu Topform auf. Sowohl im Pipe-Angriff als auch über Außen hat der SSC ihr nichts entgegenzusetzen und Potsdam dreht das Momentum zur 21:16 Führung. Ein Netzroller-Ass beendet das Spiel mit 25:20 für die Gastgeberinnen und der Tabellenführer aus Schwerin muss die zweite Saisonniederlage in der Hauptrunde der Volleyball Bundesliga hinnehmen. Antonia Stautz verdient sich mit 20 Angriffspunkten die goldene MVP-Medaille und SSC-Mittelblockerin Jazmine White sichert sich das Pendant in Silber. Für den SSC geht es am 06.01.2024 in heimischer Halle gegen den VC Wiesbaden um die nächsten Punkte. Bis dahin wünschen wir allen Fans, Partnern und Sponsoren einen guten Rutsch ins neue Jahr!
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