Schwerin zieht ins Finale um die deutsche Meisterschaft ein

In einer elektrisierenden Atmosphäre in der Suhler Wolfsgrube startete Schwerin stark ins Halbfinale und sicherte sich den ersten Vorsprung, doch Suhl kämpfte sich dank starker Aufschläge und einer gut aufgelegten Julia de Paula zurück. Mit Unterstützung der Heimfans holten sich die Wölfinnen den ersten Satz mit 25:20. Im zweiten Durchgang fand Schwerin besser ins Spiel, ließ sich von der Stimmung nicht beeindrucken und glich mit 25:19 aus. Auch der dritte Satz verlief umkämpft, doch Schwerin blieb cool, nutzte Suhler Fehler konsequent aus und holte sich den Satz mit 25:20. Im vierten Durchgang hielt Suhl zunächst gut dagegen und kämpfte sich mehrmals zurück ins Spiel, doch am Ende bewies der SSC Palmberg Schwerin Nervenstärke und machte mit 25:23 den Finaleinzug perfekt. Suhl verabschiedet sich erhobenen Hauptes mit der Bronze-Medaille, während Schwerin nun auf seinen Finalgegner wartet. In der stimmungsgeladenen Wolfsgrube, in der bereits vor Anpfiff des Halbfinals unglaubliche Atmosphäre herrschte, starteten die Gäste aus Schwerin gut in die Partie und gingen mit 3:5 in Führung. Die Suhler Wölfinnen gaben mit einigen Aufschlagfehlern zu Beginn der Partie leichtfertig die Punkte nach Schwerin, die im eigenen Aufschlag druckvoll ans Werk gingen. Jedoch konnten sich die Gastgeber, wie auch schon im Hinspiel, auf Anna Artyshuk verlassen, die im Angriff punktete. Getragen von der Heimkulisse, konnte Suhl auf 12:9 vorlegen, was Felix Koslowski zur ersten Auszeit der Partie bewegte. Suhls Ukrainerin setzte jedoch auch danach ihre Aufschlagserie fort, servierte ein Ass und zwang den Schweriner Angriff zu Fehlern, bis Elles Dambrink beim Stand von 15:10 den Sideout bescherte. Doch Suhl blieb aggressiv im Aufschlag und punktete mit De Paula über Außen zum 18:13, während sich der SSC schwertat, den Abstand zu verkürzen. Als die Spanierin auch aus dem Hinterfeld punktete, nahm Schwerin Auszeit Nummer 2 beim Stand von 21:15.  Schwerin kämpfte und kam mit Jaelyn Keene auf 22:19 heran, doch Suhl brachte den erspielten Vorsprung ins Ziel und tütete den Satz bei 25:20 ein. Der zweite Durchgang startete mit schnellen Bällen im ersten Tempo über die Schweriner Mitten Wolowicz und Keene, die nach guter Annahme in Szene gesetzt wurden. Beide Teams punkteten im Gleichschritt, doch Schwerin schien sich langsam an die hitzige Halle zu gewöhnen und konnte sich einen kleinen Vorsprung zum 6:9 verschaffen, was die erste Suhler Auszeit des Satzes zur Folge hatte. Vor allem Elles Dambrink kam auf Betriebstemperatur und glänzte im Angriff. Doch Suhl kämpfte sich auf 11:12 heran, denn der Schweriner Block konnte die Angriffe von De Paula nur abfälschen, statt im gegnerischen Feld unterzubringen. Die Stimmung in der Wolfgrube war energiegeladen, doch Schwerin bleib bei sich, ließ sich auch durch Pfiffe von den Rängen beim Aufschlag nicht beirren und erhöhte wieder auf 15:19. Eine spannende Crunchtime fand mit 19:25 ihren Sieger im SSC Palmberg Schwerin, der dadurch zum 1:1 gleichzog. Ausgeglichen startete Durchgang drei in unveränderter Formation auf beiden Seiten. Die 50 mitgereisten Fans aus Schwerin lieferten sich neben dem Feld ein Battle der Trommeln mit den rund 1.500 Suhler Fans und taten es der Mannschaft auf dem Spielfeld gleich. Ein Ass von Anna Artyshuk brachte die 11:9 Führung für die Gastgeberinnen und die erste Schweriner Auszeit in diesem Satz. Für Suhl punktete die genesene Jette Kuipers im Angriff, doch Schwerin schloss zum 12:12 auf und ging durch einen Netzfehler von Suhls Kapitänin Laakkonen mit 12:14 in Führung. Meg Wolowicz glänzte am Netz zunächst mit einem Einerblock gegen Artyshuk und später mit dem Abstauber zum 12:16. Suhl nahm die Auszeit, um die Aufschlagserie von Jaelyn Keene zu unterbrechen und die Halle stand beeindruckend hinter der Thüringer Mannschaft. Die Suhler antworteten auf den Schweriner Zwischenspurt zum 12:17 mit einer Aufholjagd zum 16:18. Schwerin blieb erneut cool, reagierte mit harten Aufschlägen von Grozer und einem Block gegen Artyshuk zum 16:21. Felix Koslowski entschied sich für den Doppelwechsel und Ex-Suhlerin Marie Hänle punktete zur Vorentscheidung zum 18:23. Mit 20:25 sicherte sich Schwerin den Durchgang am Ende souverän. Es ging ausgeglichen in Durchgang Nummer vier, in dem SSC am Netz besonders wach und mutig agierte und sich eine kleine Führung zum 7:10 erspielen konnte. Nach der Auszeit von Laszlo Hollosy servierte Meg Wolowicz das bereits 11. Schweriner Ass des Tages. Doch Suhl hielt dagegen und blieb durch Laakkonen im Spiel, zur Freude der Fans in der Wolfsgrube, die sich nicht mehr hinsetzten, sondern jeden Punkt ihrer Mannschaft bemerkenswert feierten. Mit Erfolg, denn die Schweriner leisteten sich eigene Fehler, die Suhl auf 13:14 heranbrachten. Durch weitere Unaufmerksamkeiten glich Suhl zum 16:16 aus. Doch der SSC bleib geduldig in den eigenen Angriffen und mutig im Aufschlag zum 16:18. Angepeitscht von der lauten Tribüne, glich Suhl zum 19:19 aus und eine Blocktouch-Challenge sollte den 20. Punkt des Satzes zugunsten der Gastgeberinnen klären. Auch der nächste Punkt wurde durch Videotechnik aufgelöst und ging erneut an die Suhlerinnen. Schwerin glich durch zwei Angriffsfehler der Suhlerinnen zum 22:22 aus und Hannah Kohn gelang trotz massiver Geräuschkulisse eine Aufschlagserie zum schlussendlichen 23:25 Satz- und Spielgewinn. Suhl verabschiedet sich erhobenen Hauptes aus den diesjährigen Play-Offs und empfing vor den eigenen Fans die Bronze Medaille während sich die Schwerinerinnen am Mittwochabend die Partie Stuttgart:Dresden ansehen werden, die den diesjährigen Finalgegner ermitteln wird. Der freie Vorverkauf für das kommende erste Finalspiel beginnt am Montag, 14. April, um 12:00 Uhr. Inhaber einer Hauptrunden-Dauerkarte haben vorab ein exklusives Vorgriffsrecht auf ihre reservierten Plätze. Dieses startet ab sofort und endet am Dienstag, 15. April, um 12:00 Uhr. Im Anschluss gehen nicht genutzte Plätze in den freien Verkauf. Tickets sind sowohl online im Ticketshop als auch vor Ort in der Touristinfo am Rathaus erhältlich. Starting Six SSC Palmberg Schwerin: Wolowicz – Hölzig – Keene – Kohn – Grozer – Dambrink – Llabres (L) Starting Six VfB Suhl Lotto Thüringen: Nagels – Kuipers – Berger – De Paula – Artyshuk – Laakkonen – Yoshioka (L)

SSC gastiert in Suhler Wolfsgrube im 2. Play-Off Halbfinale

Nach der Gala-Vorstellung im ersten Halbfinalspiel gegen Suhl in der Palmberg-Arena steht am kommenden Sonntag das schwere Auswärtsspiel in der Wolfsgrube an. Ein Blick auf die Statistiken des ersten Aufeinandertreffens zeigt, dass die Dominanz vor allem aus den ungewöhnlich hohen Werten im Angriff herrührt, zudem machte man im Angriff in den drei Sätzen nur einen einzigen Fehler. „Zu Hause zu spielen war ein unglaubliches Gefühl – die Atmosphäre war elektrisierend. Wir waren top vorbereitet, jeder hat seinen Teil beigetragen, und als Team haben wir uns gegenseitig getragen. So wurde es fast leicht, gemeinsam zu glänzen. Der 3:0-Sieg war dann das i-Tüpfelchen,“ so Meg Wolowicz nach dem Auftaktsieg in Schwerin. Doch das ist nur eine Momentaufnahme, Schönheitspreise werden nicht vergeben und es ist weiterhin alles offen im Kampf um den Finaleinzug. Dennoch kann man mit dem wichtigen Sieg mit viel Selbstbewusstsein die Reise nach Südthüringen antreten, wohl wissend, das in dieser Saison zwei der drei Gastspiele in Suhl verloren gingen. Das Team von Coach Hollosy wird vor heimischer Kulisse sicherlich nochmal alles in die Waagschale werfen, um ein drittes Spiel zu erzwingen, auf Seiten des SSC Palmberg hofft man auf eine Entscheidung bereits in Suhl, um für die Vorbereitung der Finalserie etwas mehr Zeit zu haben. Bei aller Euphorie nach dem Heimsieg, mahnt SSC-Coach Felix Koslowski zur Vorsicht und ordnet das Spiel entsprechend ein: „Wir haben am Samstag fast das perfekte Spiel abgeliefert – mit 66 Prozent Angriffsquote, so etwas habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt. Normalerweise liegt ein überragendes Spiel bei 45 bis 50 Prozent, da waren wir fast 20 Prozent drüber. Aber ich finde es wichtig zu betonen: Das ist nicht der neue Maßstab. Solche Spiele sind Ausreißer nach oben, wie ein 7:1 im WM-Halbfinale – das ist nicht der Alltag. Natürlich nehmen wir das Selbstbewusstsein mit, aber wir wissen auch, dass uns am Sonntag in Suhl ein ganz anderes Spiel erwartet. Dort wird es emotional, hitzig und sie werden in ihrer eigenen Halle nochmal eine Schippe drauflegen. Uns wird es darauf ankommen, trotz der Atmosphäre einen kühlen Kopf zu bewahren und mit derselben Klarheit aufzutreten wie heute.“ Spielbeginn in der Suhler Wolfsgrube ist am Sonntagnachmittag, den 13.04.2025 um 15.15 Uhr und das TV-Duell wird sowohl bei Sport1 im Free-TV als auch bei Dyn im Stream zu sehen sein.

Schülerzeitungsmacher aus Rostock hautnah in Kontakt mit Volleyball-Star Anne Hölzig

45 Schülerzeitungsredaktionen von Grund- und weiterführenden Schulen aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein hatten sich am elften Schülerzeitungswettbewerb der Provinzial Nord Brandkasse beteiligt. Die Schülerzeitungsredaktion der Werkstattschule Rostock lag in Mecklenburg-Vorpommern vorne – und konnte jetzt einen ganz besonderen Preis einlösen.Bei einem Meet & Greet mit den Stars des SSC Palmberg Schwerin konnte die Redaktion einmal hinter die Kulissen des Deutschen Volleyballrekordmeisters schauen und Kapitänin Anne Hölzig und Trainer Felix Koslowski mit Fragen löchern. Die Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten der Schülerzeitung „Scorpion“ erhielten diese Chance wenige Tage vor dem zweiten Play-Off-Halbfinalspiel um die Deutsche Meisterschaft – am Rande eines Vormittagstrainings in der Palmberg Arena. Dabei konnten sich die Schülerinnen und Schüler aus den Klassenstufen fünf bis elf während des Vormittagstrainings davon überzeugen, wie professionell sich das Team von Trainer Felix Koslowski auf die zweite Begegnung in Suhl vorbereitet. Kapitänin Anne Hölzig und Trainer Felix Koslowski standen dem Schülerzeitungsteam, das von Lehrer Tobias Dietzek und einem Kollegen in die Landeshauptstadt begleitet wurde, in entspannter Atmosphäre im Presseraum der Palmberg Arena Rede und Antwort. So berichtet Kapitänin Anne Hölzig über ihre Anfänge. „An einer Sportschule in Berlin begann das. Später konnte ich in Potsdam und Straubing und Potsdam einige Jahre Bundesligaerfahrung sammeln, ehe ich die Chance bekam, beim SSC zu spielen.“ Die Deutsche Nationalspielerin ist in ihrer vierten Saison beim Deutschen Rekordmeister und im mit vielen internationalen Talenten und Stars besetzten Kader bereits am längsten im Klub. Wird der SSC sich in den Play Offs am Ende mit dem Meistertitel belohnen? „Ich glaube, dass die Chancen wirklich gut stehen“, zeigte sich die 27-jährige nach dem glatten 3:0- Auftaktsieg optimistisch. Von den begeisterten Nachwuchsreporterinnen und- reportern wurde die Nationalspielerin auch nach Hobbys und Privatleben („Ich habe zwei Katzen und einen Freund in Potsdam“) und Beschäftigungen auf den langen Busfahrten zu den Auswärtsspielen („Wir spielen Karten, Wizard oder Uno, lesen oder machen es uns einfach gemütlich“) und ihrem Leben außerhalb des Profi-Daseins gefragt. „Ich habe ein abgeschlossenes Lehramtsstudium und möchte nach der Karriere als Grundschullehrerin zu arbeiten“, verriet die Außenangreiferin. „Aber das hat noch ein, zwei oder drei Jahre Zeit“, lachte sie. Der sportliche Ehrgeiz und der Reiz, sich mit internationalen Top-Teams auf europäischer Ebene messen zu dürfen, sei immer noch groß. „So lange der Körper mitmacht und es Spaß macht“, so Hölzig, die sich nach einem 2023 erlittenen Kreuzbandriss wieder zurückgekämpft hatte und von einem guten Teamspirit berichtete. „Es kommt auch gelegentlich vor, dass wir gemeinsam kreativ werden, basteln oder malen und wir beschäftigen uns mit Handarbeiten wie Makramee.“ Die „Scorpion“-Crew hatte sich, technisch mit Handys, Tablets und Mikros bestens ausgestattet, gut vorbereitet – und die besonders interessierenden Fragen auf laminierten Karten dabei. „Gibt es Tipps für mich, wie ich mich verbessern kann?“, wollte die zehnjährige Manja Gaede wissen, die bei der HSG Uni Rostock mit dem Volleyballspielen angefangen hat. Der Ur-Schweriner und langjährige SSC-Erfolgscoach Felix Koslowski pflichtete seiner Kapitänin Anne Hölzig bei: „Ganz wichtig ist, dass man immer mit Spaß dabei ist.“ Möglich wurde das Meeting mit dem Starensemble des SSC durch den langjährigen Vereins-Sponsor Provinzial. „Mit unserem Schülerzeitungswettbewerb möchten wir das Engagement der jungen Zeitungsmacherinnen und -macher belohnen. In diesem Fall, indem wir durch ein nicht alltägliches Event dem „Scorpion“ einen tollen Anlass für ihre Berichterstattung in den Schulmedien und ein besonders Erlebnis schaffen“, erläutert Heiko Wischer aus der Konzernkommunikation des Versicherers. Das rege Interesse, das die jungen Rostockerinnen und Rostocker an den Tag legten und die Begeisterung, beim SSC so hautnah dabei sein zu können, zeigten, dass dies vollauf gelang.

Play-Off Portrait: Elles Dambrink und Karla Antunovic

Wenn der SSC Palmberg Schwerin zu Auswärtsspielen aufbricht, ist eines sicher: Elles Dambrink und Karla Antunovic teilen sich ein Hotelzimmer. Was als zufällige Zimmerpartnerinnen begann, ist längst zu einer freundschaftlichen Routine geworden – inklusive Candy-Crush-Duellen und legendären Bettenpannen. „Ich war eigentlich mit Nova Marring auf einem Zimmer, bis sie sich zu Saisonbeginn verletzte“, erinnert sich Elles mit einem Lächeln. „Olaf, unser Scout, hat mir dann zwei Namen geschickt: Beem oder Karla. Ich kannte beide nicht, aber dachte mir: Karla klingt nach einem schönen Namen.“ Eine spontane Entscheidung, die sich schnell als Volltreffer herausstellte. Morgens ist die Rollenverteilung klar: „Ich bin meistens zuerst wach“, sagt Elles. „Aber Karla liebt den Schlummermodus. Zehnmal drückt sie drauf, mindestens! Vor allem nach ihrem Mittagsschlaf klingelt der Wecker wie ein Alarm, alle 15 Minuten.“ Trotzdem haben sie eine gemeinsame Routine entwickelt. Beide entspannen sich gern mit einer Runde Candy Crush – aus der längst ein kleiner Wettbewerb geworden ist. „Ich schlafe gerne vor dem Spiel, aber wenn nicht, dann spielen wir gegeneinander“, erzählt Karla. Wenn es um die Beschreibung der jeweils anderen geht, sprudeln die Sympathien nur so heraus. „Lebendig, lustig und loyal“, sagt Karla über Elles. Elles revanchiert sich prompt: „Loyal, wunderschön und sie hat ein großes Herz!“ Es sind ehrliche Worte, die zeigen, wie gut die Chemie zwischen den beiden stimmt. Das muss sie auch, schließlich verbringen die zwei im Durchschnitt pro Saison 20 Wochenenden mit Auswärtsfahrten zu. Besonders eine Geschichte bleibt unvergessen: „Wir waren in Erfurt und Elles ist auf ihr Bett gesprungen – es ist sofort zusammengebrochen!“, erzählt Karla lachend. „Beim nächsten Mal waren wir wieder im selben Raum und dasselbe Bett ist wieder kaputt gegangen! Vielleicht haben sie es nie repariert“, scherzt Karla. Doch bei aller Leichtigkeit um Umgang miteinander, sind beide auch echte Kämpferinnen, die in ihrer jungen Karriere bereits herausfordernde Momente meisterten. Elles erinnert sich an ihre schwierigen Anfänge in Schwerin, als eine Bauchmuskelverletzung ihre Pläne durchkreuzte: „Es war hart, ich wollte unbedingt spielen. Aber ich habe gelernt, geduldig zu sein und dem Prozess zu vertrauen.“ Karla kann das nur bestätigen: die Kroatin verbrachte die Saisonvorbereitung beim SC Potsdam, doch es gab Ungereimtheiten im Vertrag. Zum Glück für Schwerin, denn nach der Verletzung von Vedrana Jaksetic im Supercup, suchte man händeringend nach schnellem Ersatz auf der Zuspielposition: „Es ging alles sehr schnell, ich wusste für einen Moment nicht, wie es weitergehen sollte. Aber ich wusste: Schwerin ist ein guter Klub, mit tollen Mädels und Trainern. Ich war von Anfang an glücklich hier.“ Beide Spielerinnen eint nicht nur die Leidenschaft für den Volleyball, sondern auch die Fähigkeit, sich immer wieder auf Neues einzustellen. „Ich sage mir: alles passiert aus einem Grund“, sagt Karla. Elles gibt zu: „Ich brauche immer ein bisschen Zeit, um mich an Veränderungen zu gewöhnen. Aber dann denke ich: Okay, diese Woche wird vielleicht schwer für mich aber dann fühlt es sich schon besser an.“ Der Weg zum Volleyball war für beide fast vorbestimmt. Bei Karla war es der Vater, der sie zum Volleyball brachte, nachdem andere Sportarten sie nie länger als sechs Monate fesselten. Elles begann schon mit fünf Jahren, motiviert durch ihre Mutter und ihren Bruder. Die Faszination? „Ganz klar: Das Gewinnen! Und dass man als Team gemeinsam kämpft“, sagt Elles entschieden. Und wie fühlt sich der SSC Palmberg Schwerin für sie an? Für Elles ist es die erste Auslandserfahrung, und sie ist begeistert: „Alles hier ist so professionell – von den Trainern bis zur Organisation.“ Karla fügt hinzu: „Die kleinen Details machen den Unterschied. Die Fans, die Atmosphäre – alles fühlt sich einfach angenehm und professionell an.“ Auch was die Ziele für die Play-Offs angeht sind sie sich einig: „Wir wollen Meister werden!“ Das klingt nicht nur nach Entschlossenheit – sondern auch nach einem Team, das auf und neben dem Feld perfekt harmoniert.

Schwerin siegt souverän im ersten Halbfinalspiel

In einer elektrisierenden Atmosphäre der PALMBERG ARENA legte der SSC Palmberg Schwerin im ersten Play-off-Halbfinale eindrucksvoll vor. Angetrieben vom lautstarken Heim-Publikum starteten die Gastgeberinnen druckvoll und setzten Suhl mit variablem Angriffsspiel und starken Aufschlägen von Beginn an unter Druck. Trotz einzelner Aufbäumversuche der Gäste dominierte Schwerin alle drei Sätze und sicherte sich mit einem klaren 3:0-Erfolg die optimale Ausgangsposition für das Rückspiel. Die stimmungsgeladene PALMBERG ARENA empfing beide Teams mit tosendem Applaus, als am Samstagnachmittag das erste Play-Off Halbfinale angepfiffen wurde. Die Gastgeberinnen aus Schwerin starteten mit guten Bällen im ersten Tempo in den Satz und gingen mit 6:3 in Führung, doch Suhl glich durch eine Aufschlagserie von Berger zum 7:7 aus. Suhl suchte im eigenen Aufschlag vor allem Leana Grozer, die dem Druck gut standhielt und Hannah Kohn ein variables Zuspiel ermöglichte. Für Schwerin punkteten Grozer, Dambrink und Keene im Angriff, während sich das Suhler Spiel um Diagonalspielerin Anna Artyshuk drehte. Mit 20:18 startete die erste Crunchtime des Abends und eine Aufschlagserie von Elles Dambrink brachte Schwerin den ersten Satzball, denn „Bambi“ Grozer zum 25:20 verwandelte. Mit dem Schwung des ersten Satzes startete Schwerin aufschlagstark in Durchgang zwei und sowohl Keene als auch Dambrink brachten die Suhler Annahme zum Wackeln, Schwerin führte mit 6:3 und zwang Suhl zur ersten Auszeit. Das Team setzte den Spielplan, Suhl mit aggressiven Aufschlägen unter Druck zu setzen, exzellent um und ein Block gegen Artyshuk hatte gleich die zweite Auszeit des Suhler Coaches Hollosy zur Folge. Die Suhlerinnen, die mit dem ersten Einzug ins Halbfinale seit 2011 Vereinsgeschichte schrieben, kamen bei bis dato 4 Schweriner Assen und einer Angriffsquote von zwischenzeitlich 70% nicht in ihren Rhythmus und Schwerin erhöhte auf 16:8. Schwerin brachte den großen Vorsprung ungefährdet ins Spiel und sicherte sich – getragen durch die Gelbe Wand – Durchgang 2 mit 25:14. Jetzt nur nicht nachlassen, hörte man von den Tribünen der Schweriner PALMBERG ARENA, als sich beide Teams nach der 6 Minuten Pause des TV-Duells wieder auf dem Spielfeld einfanden. Und das Team von Felix Koslowski spielte im gleichen Tempo weiter. Es glänzten Meg Wolowicz im Block, sowie Patricia Llabres in Abwehr und Aushilfszuspiel, sodass der Tabellenführer der Hauptrunde mit 6:1 in Führung ging. Den Gastgeberinnen gelang es, die Blockfinger an die starken Angriffe von Anna Artyshuk zu bekommen und die Bälle so für die eigene Abwehr zu entschärfen. Nach einer hektischen Satzmitte, als Suhls Coach wegen Meckerns gelb sah, verlor Schwerin kurz den Faden und ließ die Gäste auf 12:9 rankommen. Doch das Team fing sich, blieb beim eigenen Spiel und stellte den Abstand auf 16:9 wieder her. Mit starken Blocks und erneut aggressiven Aufschlägen brachte Schwerin den Sieg nachhause. Durchgang drei endete mit 25:15 und brachte den Schwerinerinnen die bestmögliche Ausgangssituation für das Rückspiel in Suhl. Starting Six SSC Palmberg Schwerin: Wolowicz – Hölzig – Keene – Kohn – Grozer – Dambrink – Llabres (L) Starting Six VfB Suhl Lotto Thüringen: Nagels – Kuipers – Berger – De Paula – Artyshuk – Laakkonen – Yoshioka (L)

SSC empfängt Suhl zum ersten Halbfinale der Play-Offs

Nach dem glatten Erfolg in Aachen geht es am kommenden Wochenende auf die Zielgerade der Saison 24/25 mit dem ersten Halbfinalspiel gegen den VfB Suhl Lotto Thüringen. Suhl setzte sich in zwei engen Partien gegen den Hauptrunden-Vierten Potsdam durch und steht damit erstmals seit 2011 wieder im Halbfinale – damals noch unter der Regie von Felix Koslowski. Die Statistik zeigt, dass der immer als Favorit angetretene SSC Schwerin in der Suhler Wolfsgrube oft Probleme hatte, so auch in dieser Saison mit zwei Tiebreak-Niederlagen in Pokal und Hauptrunde. In heimischer Halle hingegen spricht die Bilanz klar für Schwerin: Die Gäste aus Thüringen konnten in der Geschichte der Bundesliga nur einmal in Schwerin gewinnen – und das liegt 20 Jahre zurück. Dennoch wird Suhl mit viel Euphorie ins Halbfinale gehen und vor hoffentlich ausverkaufter Schweriner Kulisse einen harten Kampf liefern. Besonders Diagonalangreiferin Anna Artyshuk, die zuletzt mit 38 Punkten gegen Potsdam glänzte, ist ein Schlüsselfaktor im Spiel des VfB. Auch die beste Blockerin der Liga, Roosa Lakonen, wird eine Herausforderung für den SSC sein. Für Schwerin wird es entscheidend sein, mit einem Heimsieg und entsprechendem Selbstbewusstsein ins Rückspiel nach Suhl reisen zu können. Denn Trainer Felix Koslowski sieht die Heimstärke von Suhl als bedeutenden Faktor: „Suhl spielt aktuell eine sehr, sehr starke Saison, vor allem seitdem sie ihre anfänglichen Verletzungsprobleme überwunden haben. Es gibt kaum ein Team, das in der Wolfsgrube bestehen konnte. Wir wissen also, dass wir auf eine physisch extrem starke Mannschaft treffen. Unser Schlüssel wird sein, mit viel Druck im Aufschlag ihre Optionen zu minimieren und eine gute Abstimmung zwischen Block und Abwehr zu finden.“ Auch die Stimmung in der Schweriner Palmberg-Arena könnte eine entscheidende Rolle spielen. Koslowski hofft auf lautstarke Unterstützung der Fans: „Unsere Halle kann ein wichtiger Faktor für uns sein. Wir haben in Suhl dreimal auswärts gespielt – es war nie einfach. Jetzt wollen wir unser Heimrecht nutzen, eine volle Halle haben und zusammen mit unseren Fans richtig Gas geben.“ Die Partie wird am Samstag um 17:15 Uhr live auf Sport1 übertragen. Das Rückspiel in Suhl folgt am Sonntag, den 13. April um 15:15 Uhr. Sollte es zu einem entscheidenden dritten Spiel kommen, findet dieses am Mittwoch, den 16. April um 18:30 Uhr in Schwerin statt.

Play-Off Portrait: Mittelblocker-Duo Jaelyn Keene und Britte Stuut

Wenn der SSC Palmberg Schwerin in die Play-Off Halbfinalspiele startet, ruhen viele Hoffnungen auf zwei Schlüsselspielerinnen: Britte Stuut und Jaelyn Keene. Beide agieren als Mittelblockerinnen und bilden ein starkes Duo im Zentrum des Netzes. Doch nicht nur auf dem Spielfeld harmonieren sie, auch außerhalb der Arena teilen sie eine besondere Verbindung – sie sind Zimmerkolleginnen auf Auswärtsfahrten. Diese Konstellation entstand eher zufällig, wie Jaelyn erzählt: „Jeder hat sich einen Zimmerpartner gesucht, oft basierend auf Bekanntschaften aus der letzten Saison. Am Ende blieben Britte und ich übrig und wurden Zimmerkollegen – und das passt gut.“ Britte lacht und nickt zustimmend. Mittlerweile haben sie eine feste Routine entwickelt: Nach der Ankunft im Hotel bringen sie zunächst die Koffer ins Zimmer. „Dann geht es meistens direkt zum Abendessen“, sagt Britte. Vor den Spielen läuft die Vorbereitung für beide ein wenig unterschiedlich ab. Britte setzt auf ein Powernap und Musik, während Jaelyn sich mit Kompressionsmassagen für die Beine entspannt und nebenbei eine Serie schaut. „Wenn wir uns dann im Bad für das Spiel fertig machen, spielen wir oft zusammen Musik. Manchmal läuft dann holländische Musik von Britte – das ist für mich okay, auch wenn ich nichts verstehe“, scherzt Jaelyn. Der Weg zum Profi-Volleyball begann für beide früh. Jaelyn entdeckte das Spiel mit zwölf Jahren und spielte in ihrer Heimatstadt Jacksonville in einem kleinen Club. Britte begann ebenfalls mit zwölf auf ihrer Heimatinsel und fand den Einstieg über den einzigen dort existierenden Volleyballverein. Heute stehen sie gemeinsam für den SSC Palmberg Schwerin auf dem Feld, wo sie als Mittelblockerinnen eine zentrale Rolle spielen. „Es braucht auf dieser Position viel Aufmerksamkeit für die Augenarbeit und die Bewegungen“, erklärt Jaelyn. „Das Spiel zu lesen und den gegnerischen Zuspieler zu antizipieren, ist entscheidend.“ Britte ergänzt: „Kommunikation und Vertrauen sind das Wichtigste auf dem Feld. Wenn du weißt, dass dein Nebenmann seine Aufgabe erfüllt, kannst du dich voll auf deine eigene konzentrieren.“ Beide haben auch Volleyball-Idole haben sie, an denen sie sich orientieren. Britte bewundert die brasilianische Mittelblockerin Carol für ihre starke Blockarbeit, während Jaelyn sich an Spielerinnen wie Jordan Larson und Kelsey Robinson orientiert, die für sie in ihrer Jugend große Vorbilder waren. Einen besonders prägenden Moment in ihrer Karriere erlebte Britte bei der U20-Weltmeisterschaft, als sie mit ihrem Nationalteam das Halbfinale erreichte. „Wir hatten nicht erwartet, so weit zu kommen. Das war eine unglaubliche Erfahrung“, erinnert sie sich. Jaelyns größter Erfolg war der Gewinn des französischen Pokals in der vergangenen Saison. „Der Verein hatte noch nie in Pokalfinale gewonnen. Es war großartig, das zu erleben – die Fans, die Feier, einfach alles.“ Das Leben in Europa ist für Jaelyn mittlerweile zur Normalität geworden, auch wenn es sich stark von der Kultur in den USA unterscheidet. „In den USA ist alles ‚to-go‘, hier setzt man sich hin, trinkt in Ruhe seinen Kaffee. Auch das tägliche Einkaufen ist eine große Umstellung, während man in Amerika einmal in der Woche einen Großeinkauf macht.“ Heimweh hat sie nur selten, vermisst aber besondere Anlässe wie Geburtstags- und Familienfeiern. FaceTime und andere digitale Möglichkeiten helfen ihr, in Kontakt mit der Familie zu bleiben. Für Britte ist die Anpassung einfacher, da sie in Deutschland geboren wurde und die Sprache spricht. „Das macht vieles leichter, zum Beispiel im Supermarkt oder Café.“ Ihre Zukunft? „Italien oder die Türkei wären interessante Ligen. Die Atmosphäre in den Hallen dort ist auf einem anderen Level.“ Doch jetzt zählt für beide vor allem der SSC Palmberg Schwerin. Ihr gemeinsames Ziel für die Play-Offs ist klar: „Natürlich wollen wir gewinnen. Schritt für Schritt, Match für Match. Aber am Ende haben wir das große Ziel vor Augen – den Titel.“ Britte bringt es auf den Punkt: „Wir trainieren dafür, in einem möglichen Finale unser Bestes geben zu können. Und wenn wir da sind, dann wollen wir es auch gewinnen.“  

Schwerin zieht ins Play-Off Halbfinale ein

Die Ladies aus Aachen starteten stark und gingen früh mit 5:1 in Führung, doch Schwerin kämpfte sich zurück und übernahm bei 13:14 erstmals die Führung. In einer umkämpften Crunchtime sicherten sich die Gäste den ersten Satz mit 21:25. Im zweiten Durchgang dominierte Schwerin dank einer Aufschlagserie von Jaelyn Keene und entschied den Satz klar mit 14:25 für sich. Der dritte Satz blieb lange ausgeglichen, doch ein Ass von Hannah Kohn besiegelte mit 23:25 den 3:0-Sieg für den SSC. Damit zieht Schwerin ins Playoff-Halbfinale ein und trifft auf Suhl. Die Ladies aus Aachen erwischten in eigener Halle einen Traumstart und gingen durch gute Abwehrarbeit mit 5:1 in Führung. Die Gäste aus Schwerin kämpften sich jedoch durch Elles Dambrink und Britte Stuut in die Partie und schlossen zum 8:6 auf. Beide Teams kämpften mit einem sauberen Spielaufbau und waren zumeist mit Out-Of-System Situationen konfrontiert, doch Schwerin blieb geduldig, verbesserte die eigene Annahme bei starken Aufschlägen der Aachnerinnen und erlangte bei 13:14 erstmalig die Führung. Beide Teams schenkten sich nichts in den folgenden Bällen und Schwerins Patricia Llabres rettete nur allzu oft spektakulär, sodass das Team von Felix Koslowski mit 20:21 in die Crunchtime startete. Dank starker Schweriner Aufschläge und schwächelnder Annahme der Aachenerinnen ging der erste Satz nach langem Rückstand mit 21:25 an die Gäste aus Schwerin. Wie verwandelt startete Schwerin in den zweiten Durchgang und ging mit einer Aufschlagserie von Jaelyn Keene mit 1:9 in Führung, bis Aachens Mareike Hindriksen ihre erste Auszeit nahm. Der SSC hielt durch gute Block-Feldabwehr und viel Druck im eigenen Angriff den erspielten Durchgang und punktete mit Kapitänin Anne Hölzig zum 5:16. Auch Diagonalangreiferin Elles Dambrink steuerte erneut ihre Punkte bei und verhalf dem SSC schlussendlich zum Satzgewinn mit 14:25. Punkt für Punkt starteten beide Teams in den dritten Satz, der ausgeglichen bis in die Crunchtime verlief. Auf Seiten der Gastgeberinnen punkteten vor allem Van der Vosse und Bruin, während für den SSC Elles Dambrink und die Mitten Keene und Stuut punkteten. Während sich in der Suhler Wolfsgrube zur gleichen Zeit der VfB Suhl erstmalig ins Halbfinale der Play-Offs spielte, machten die Teams in Aachen den dritten Satz spannend und gingen mit 21:21 in die Entscheidungsphase. Ein Ass von Hannah Kohn besiegelte die Saison der Ladies aus Aachen mit dem 23:25 für den SSC, der somit durch zwei 3:0 Siege gegen Aachen ins Halbfinale der Play-Offs einzieht und am kommenden Samstag gegen Suhl in eigener Halle antreten muss. Für die Damen des SSC Palmberg Schwerin gilt es nun, sich auf das Play-Off Halbfinale am 05.04.2025 um 17.15 Uhr vorzubereiten und auch die Fans sollten den nächsten Termin im Blick haben. Der freie Vorverkauf für das kommende Heimspiel beginnt am Montag, 31. März, um 12:00 Uhr. Inhaber einer Hauptrunden-Dauerkarte haben vorab ein exklusives Vorgriffsrecht auf ihre reservierten Plätze. Dieses startet ab sofort und endet am Dienstag, 1. April, um 12:00 Uhr. Im Anschluss gehen nicht genutzte Plätze in den freien Verkauf. Tickets sind sowohl online im Ticketshop als auch vor Ort in der Touristinfo am Rathaus erhältlich. Starting Six SSC Palmberg Schwerin: Kohn – Stuut – Grozer – Dambrink – Hölzig – Keene – Llabres (L) Starting Six SC Aachen: Schut – Rivest – McKenzie – Lyklema – Bruin– Van der Vosse – Jost (L)

Aachen lädt zum 2. Play-Off Viertelfinale in den Hexenkessel

Mit dem erhofften Heimsieg aus dem ersten Viertelfinalspiel reist der SSC Palmberg am Freitag nach Aachen, mit dem festen Willen, bereits im zweiten Spiel den Halbfinal-Einzug perfekt zu machen. In einem eventuellen Halbfinale würde der Sieger aus der Partie Potsdam gegen Suhl auf den Tabellenführer aus Schwerin warten. Für die Schweriner lief das erste Spiel anderthalb Sätze ganz nach Wunsch. Mit aggressivem Aufschlag und mit einer überragenden Angriffsquote unserer Mittelblockerinnen Keene und Stuut sah alles nach einer deutlichen Angelegenheit aus. Doch gab es beim Stand von 16:8 im zweiten Spiel doch eine längere Durststrecke, mit der man die nie aufsteckenden Gäste durch zögerliche und fehlerbehaftete Angriffe wieder zurück ins Spiel brachte. Aachen schaffte mit 8 Punkten am Stück den 16:16-Ausgleich. Beim Stand von 18:21 schien der Satz fast verloren, doch wie schon in so manchen Spielen fand der SSC über großen Kampfgeist in der Abwehr zurück ins Spiel und konnte auch den zweiten Satz noch gewinnen. Im dritten Satz kontrollierte man dann das Spiel wieder wie zuvor und konnte den 3:0-Erfolg abzusichern. MVP des Spiels Britte Stuut fasst die Achterbahnfahrt nochmal zusammen: „Wir haben richtig gut angefangen, gut gepusht und viel Druck im Aufschlag und Angriff gemacht. Aber dann haben wir ein bisschen unseren Fokus verloren und vielleicht gedacht, das schaffen wir schon. Zum Glück haben wir es am Ende wieder gedreht und den Satz gewonnen – das hat uns geholfen, im dritten Satz voll durchzuziehen,“ so die Holländerin. Nun gilt es im Spiel in Aachen solche Schwächephasen zu vermeiden, um das Halbfinale klarzumachen. Am Samstagabend kämpft der SSC ab 18.00 Uhr live auf DYN um den Einzug in die nächste Play-Off Runde. SSC-Coach Felix Koslowski warnt vor den Stärken der Ladies aus Aachen: „Wir wissen, dass Aachen ein Team ist, das sehr gute Skills im Angriff, Block und Aufschlag hat. Die Frage ist, wie konstant sie das abrufen können und wie viele Eigenfehler ihnen unterlaufen. Wenn sie in den Flow kommen, wird es eine echte Herausforderung – und genau darauf müssen wir vorbereitet sein.“

Play-Off Portrait: Leana Grozer und Meg Wolowicz

Leana Grozer und Meg Wolowicz haben unterschiedliche Wege in den Volleyball gefunden. US-Amerikanerin Meg begann ihre Karriere in ihrem Heimatort Manitowoc, Wisconsin, als sie 14 Jahre alt war. Leana hingegen hatte bereits als Kleinkind den Volleyball in den Händen, als sie Vater Georg regelmäßig in die Halle begleitete. Zwar spielte die 17-Jährige zwischendurch auch gern Fußball, doch zum Glück für alle Volleyball-Fans, entschied sie sich mit 12 wieder für den Hallensport.  Die Außengreiferin und Meg Wolowicz teilen sich nicht nur bei den Auswärtsfahrten des SSC ein Zimmer, sondern auch die Begeisterung für ihre jeweilige Positionen auf dem Feld. Leana liebt es, vielseitig zu agieren: Abwehr, Annahme, Angriff, Block – sie will überall ihre Finger im Spiel haben. Mittelblockerin Meg Wolowicz beschreibt ihre Rolle als schnelle, dynamische Waffe, die das Spiel für das Team ausbalanciert. Die beiden fanden sich mehr oder weniger zufällig: während der letzten Saison wurden sie in Potsdam plötzlich als Roommates zusammengelegt. „Es war easygoing und lustig“, erzählen beide. Nach dieser positiven Erfahrung entschieden sie sich, auch in der neuen Saison wieder gemeinsam ein Zimmer zu teilen. Vor Auswärtsspielen haben beide ihre individuellen Routinen, die sich dennoch harmonisch ergänzen. Leana schläft gern vor dem Spiel, während Meg oft noch einen Film schaut und Rücksicht auf den Mittagsschlaf der Teamkollegin nimmt. Die Vorbereitung auf das Spiel geschieht meist zur gleichen Zeit, mal mit Musik, mal in Stille. Auch die unterschiedlichen Schlafgewohnheiten sind kein Hindernis: „Wir balancieren uns aus“, sagen sie. Meg geht früher ins Bett, Leana ist länger wach. Morgens verlässt Meg das Zimmer früh zum Frühstück, während Leana sich etwas mehr Zeit lässt. Auch wenn es nicht danach klingt, funktioniert ihr Zusammenleben erstaunlich gut, denn Rücksicht und gegenseitiger Respekt zeichnen die beiden aus. Was beide an ihrer Auswärts-WG besonders schätzen? „Es ist einfach easy und unkompliziert“, sagt Leana. Jeder weiß, worauf es ankommt, und es gibt keinen unnötigen Stress. Meg vergleicht ihre Verbindung mit Leana mit einer Geschwisterbeziehung: Mal wird herumgealbert, mal ist es ruhig. Sie können über alles reden, auch abseits von Volleyball. Die Gesprächsthemen gehen nie aus, und das macht ihr Zusammenleben so angenehm. Meg, die 10 Jahre älter ist als Leana, versetzt sich gern ein paar Jahre zurück und wünschte sich, dass sie als 17-Jährige weniger auf das gehört hätte, was andere von ihr erwartet haben und der eigenen Stimmer mehr vertraut hätte. Ein Reifeprozess, der durch ihre zahlreichen Auslandsstationen geprägt wurde. Auch Leana betont, wie sehr sie sich bereits von der letzten Saison zu dieser verändert hat. Als sie im vergangenen Jahr nach Schwerin wechselte, war sie zurückhaltender, heute übernimmt sie mehr Verantwortung – sowohl auf dem Spielfeld als auch im Team. Beide schätzen besonders die familiäre Atmosphäre beim SSC Palmberg Schwerin. Der enge Zusammenhalt mit Fans, Staff und Team schafft eine besondere Dynamik. Mit harter Arbeit und Teamgeist haben sie eine starke Saison gespielt. Das Ziel ist klar: die Meisterschaft. „Wir haben gegen Hochs und Tiefs gekämpft, aber wir wollen das Beste geben und den Titel holen“, sagen sie entschlossen.