Playoff-Porträt: Patricia Llabrés & Finnja Frommann

Wenn der SSC Palmberg Schwerin zu Auswärtsspielen aufbricht, sind sie natürlich dabei. Die beiden Liberas Patricia Llabrés Herrera und Finnja Frommann teilen sich nicht nur eine Position, sondern seit einer Verletzung von Teamkollegin Fleur Savelkoel auch ein Hotelzimmer. Eine pragmatische Lösung, die schnell zur angenehmen Routine geworden ist. Patricia, kurz Patri, bringt jede Menge internationale Erfahrung mit. Sie spielt für die spanische Nationalmannschaft, hat in verschiedenen Ligen Europas gespielt und weiß, wie es ist, unter Druck abzuliefern. Finnja hingegen steht noch ganz am Anfang ihrer Karriere. Sie ist gerade dabei, ihr Abitur zu machen, während sie parallel in den Profikader von Schwerin aufgestiegen ist. Zwei Lebensrealitäten, die im Alltag der Volleyballprofis erstaunlich gut zusammenpassen. „Am Anfang der Saison war ich mit Fleur im Zimmer“, erzählt Patri. „Dann war ich erstmal allein unterwegs, bis Finnja dazukam.“ Seitdem hat sich einiges eingespielt: Sie schlafen beide gerne in der Mittagspause vor dem Spiel – ein Ritual, das nicht jeder im Team teilt. Wenn die Zeit es erlaubt, schauen sie Serien. Zwar nicht die gleiche, aber gemeinsam auf dem Bett, jede auf ihrem Gerät. „Wir brauchen das, um runterzukommen“, sagt Finnja. Wer den Wecker stellt? Meist Finnja. „Sie ist als Erste wach, wegen der Schule“, sagt Patri und schmunzelt. Im Zimmer herrscht Ordnung – meistens. „Wer ordentlicher ist? Wahrscheinlich beide oder keiner“, lachen sie. Auch die Bettenfrage ist geklärt: Patri schläft immer am Fenster. „Schon in der Nationalmannschaft. Ich weiß nicht warum, aber das entspannt mich.“ Auf dem Spielfeld ist ihre Rollenverteilung klar. Patri ist die erste Libera, Finnja die Herausforderin – oder besser gesagt: die Lernende. Aber nicht im klassischen Sinne. „Wir reden nicht ständig über Volleyball“, erklärt Patri. „Im Training natürlich ab und zu über den ein oder anderen Ball, aber nicht gezielt.“ Dafür beobachtet Finnja umso genauer. „Ich sehe, wie sie Dinge macht – ihre Haltung, ihre Ruhe. Und ich versuche, das zu übernehmen.“ Diese Beobachtungsgabe zahlt sich aus. Finnja hat sich in dieser Saison weiterentwickelt, durfte erste Einsätze im Bundesligateam feiern. „Letztes Jahr war ich noch im zweiten Team, jetzt bin ich Teil der Mannschaft. Das ist ein großer Schritt“, sagt sie. Gleichzeitig pendelt sie zwischen Schulbüchern und Spieltagen – eine Doppelbelastung, die sie erstaunlich ruhig meistert. Vielleicht auch, weil sie jemanden wie Patri an ihrer Seite hat. Im Spiel ist die Libero-Position eine der undankbarsten – keine direkten Punkte, keine spektakulären Angriffe, aber im Zweifel der Unterschied zwischen Sieg und Niederlage. Fehler sind sichtbar, gute Aktionen unsichtbar. „Als Libero kannst du nur Fehler machen“, sagt Patri. „Du musst mental stark sein, auch wenn es nicht läuft. Du musst dem Team Ruhe geben.“ Genau das, was Finnja so beeindruckt. „Sie bleibt einfach immer ruhig. Das hilft allen.“ Die Spanierin ruht nicht nur in sich, sondern gibt diese auch an ihre jungen Teamkolleginnen weiter und so kann man in hitzigen Spielsituationen das spanische Wort für Ruhe „calma“ von ihren Lippen ablesen. Trotz des Drucks liebt Patri diese Rolle. „Du musst das Spiel lesen, den Gegner analysieren, Entscheidungen im Bruchteil einer Sekunde treffen“, sagt sie. Videoanalysen helfen, aber am Ende zählt das Bauchgefühl. „Manchmal weißt du einfach, was passiert – das ist Libero-Instinkt.“ Und was macht eine Libera, wenn sie plötzlich von Menschen umgeben ist, die alle einen Kopf größer sind? Erklären, dass Größe nicht alles ist. „Wenn wir unterwegs sind, fragen viele: Was machst du beim Volleyball? Du bist doch so klein!“, erzählt Patri. „Dann sage ich: Ich bin der Torwart, um mein Gegenüber zu irritieren.“ Bei ihren Zukunftsträumen unterscheiden sich die beiden kaum. Patricia träumt davon, mit Spanien an der Nations League teilzunehmen und vielleicht sogar Olympia zu erleben. Finnja will sich in der Liga etablieren – langfristig und dauerhaft in Schwerin. „Ich möchte meinen Platz in der Liga finden“, sagt sie. „Und weiter wachsen.“ Jetzt aber zählt erst einmal der Moment: die Playoffs, der Kampf um den Titel, das tägliche Training, die volle Konzentration auf den nächsten Punkt in der Finalserie der Volleyball Bundesliga.
Spannender Auftakt in die Finalserie: Schwerin bezwingt Dresden mit 3:0

Zum Auftakt der Finalserie in der Volleyball-Bundesliga der Frauen setzte sich der SSC Palmberg Schwerin in einem hochklassigen Duell mit 3:0 gegen den Dresdner SC durch. Trotz des glatten Satzergebnisses war die Partie über weite Strecken hart umkämpft und von spektakulären Ballwechseln geprägt. Beide Teams zeigten starken Einsatz in Abwehr und Angriff – mit dem besseren Ende für die Gastgeberinnen. MVP des Spiels wurde Leana Grozer, die am Vortag ihren Vertrag in Schwerin verlängerte. Nach anfänglichem Abtasten erspielte sich Schwerin mit einer Aufschlagserie von Elles Dambrink einen 7:3-Vorsprung, nachdem das Blockduo Grozer-Wolowicz Dresdens Diagonalangreiferin Levinska gleich mehrfach im Block stoppte. Doch auch Dresden zeigte sich blockstark am Netz: Lengweiler glich zum 8:8 aus. Vor knapp 2.000 Zuschauern entwickelte sich ein packendes Duell, in dem Patricia Llabrés wie gewohnt stark in der Abwehr agierte und viele Dresdner Angriffe entschärfte. Schwerin setzte sich mit Dambrink im Angriff auf 17:13 ab, doch Dresden konterte – ein Ass von Levinska brachte den Anschluss zum 19:18, was Felix Koslowski zur Auszeit veranlasste. Schwerin ließ sich von Dresdens Aufholjagd nicht aus der Ruhe bringen: Hannah Kohn punktete mit ihrem zweiten Ass zum 22:20. Doch Clothier antwortete mit zwei starken Aufschlägen zum 22:22 – erneut folgte ein Timeout. Schließlich war es Leana Grozer, die mit einem knappen 25:23 und einem entschlossenen Punkt den Satzgewinn für Schwerin sicherte – nur einen Tag nach Bekanntgabe ihrer Vertragsverlängerung. Auch der zweite Satz begann ausgeglichen, beide Teams punkteten im Gleichschritt. Nach einer Abwehrbewegung bat Schwerins Kapitänin Anne Hölzig um Auswechslung – ab dem Stand von 1:2 kam Beem Kokram ins Spiel. Die Thailänderin fand schnell ins Match, trotz des hohen Aufschlagdrucks auf ihre Position. Auch Britte Stuut, bereits im ersten Durchgang für Meg Wolowicz eingewechselt, überzeugte. Grozer und Llabrés lieferten sich eine Abwehrschlacht mit Fiok und Lengweiler, hielten den SSC beim Stand von 17:18 im Spiel. Dresden setzte Schwerin mit seiner Angriffspower unter Druck und erspielte sich zwei Satzbälle – doch Schwerin wehrte ab und glich zum 24:24 aus. Zwei Fehler der Gäste – im Angriff und am Netz – bescherten dem SSC schließlich ein glückliches 26:24 und die 2:0-Satzführung. Während Georg Grozer das Pauseninterview gab, sammelten sich beide Teams in der sechsmütigen Pause vor Satz drei. Auch der dritte Durchgang verlief auf Augenhöhe. Bei Schwerin überzeugten erneut Leana Grozer und Elles Dambrink, während Hannah Kohn mit ihren Aufschlägen den DSC unter Druck setzte – 12:9-Führung für die Gastgeberinnen. Dresden glich jedoch zum 16:16 aus. Nach erfolgreichen Aufschlägen von Beem Kokram kehrte Anne Hölzig aufs Feld zurück, um die Annahme zu stabilisieren. Ein Ass von Jaelyn Keene brachte den SSC mit 22:19 in Führung. Schließlich war es erneut Leana „Bambi“ Grozer, die mit einem Netzroller-Ass den Satz mit 25:22 und damit den 3:0-Erfolg perfekt machte. Ein gelungener Start in die Finalserie für den SSC Palmberg Schwerin – der Erfolg war deutlich knapper, als es das Ergebnis vermuten lässt. Am kommenden Mittwoch geht es für das Team von Felix Koslowski zum zweiten Finalspiel nach Dresden in die Margon Arena. Felix Koslowski: „Die Sätze waren alle auf Messers Schneide und nicht so deutlich, wie es am Ende aussah. Es war ein hart umkämpftes 1. Finalspiel und ich bin sehr stolz, dass wir besonders in der Crunchtime so mutig geblieben sind, um die Sätze am Ende für uns zu entscheiden.“ Starting Six SSC Palmberg Schwerin: Kohn – Grozer – Keene – Dambrink – Hölzig – Wolowicz – Llabres (L) Starting Six SC Dresden: Straube – Fijok – Clothier – Lengweiler – Lemmens – Levinska – Nestler (L)
Schwerin verlängert Vertrag mit Nachwuchstalent Leana Grozer

Der SSC Palmberg Schwerin freut sich, die Vertragsverlängerung mit der 17-jährigen Außenangreiferin Leana Grozer bekannt zu geben. Seit ihrem Wechsel im Sommer 2023 vom Bundesstützpunkt in Stuttgart nach Schwerin hat sich Grozer zu einer wichtigen Stütze des Teams entwickelt. Leana Grozer, Tochter des renommierten Volleyballspielers Georg Grozer, zeigte bereits früh ihre Leidenschaft für den Sport. Schon im Kindesalter begleitete sie ihren Vater in die Volleyballhalle und entwickelte eine besondere Faszination für den Ball. Ihr Talent und ihre Hingabe führten sie im Alter von 16 Jahren zum SSC Palmberg Schwerin, wo sie ihren ersten Profivertrag unterzeichnete. Trotz ihres jungen Alters hat Grozer beeindruckende sportliche Fortschritte gemacht. Ihre außergewöhnliche Sprungkraft und ihre kraftvollen Angriffe haben ihr den Spitznamen „Bambi“ eingebracht, der auf ihre anfängliche zierliche Statur anspielt. Trainer Felix Koslowski lobt ihre Entwicklung und betont ihr Potenzial, sich auf internationalem Niveau zu etablieren. Für Leana gab es gleich mehrere Gründe, ihren Vertrag in Schwerin zu verlängern: „Mir gefällt die familiäre Atmosphäre im Team, aber auch im Staff und mit den Fans. Die Gelbe Wand immer im Rücken zu haben motiviert mich riesig und hilft in schwierigen Situationen auf dem Feld. Außerdem habe ich das Gefühl, mich in Schwerin sportlich weiterentwickeln zu können, die Trainer sind super und dass meine Familie vor Ort lebt, ist für mich ein weiterer großer Pluspunkt.“ Mit der Vertragsverlängerung setzt der SSC Palmberg Schwerin ein klares Zeichen für die Zukunft und das Vertrauen in die Fähigkeiten von Leana Grozer. Der Verein ist überzeugt, dass sie weiterhin eine Schlüsselrolle im Team einnehmen und maßgeblich zu zukünftigen Erfolgen beitragen wird. Grozer wird in der kommenden Saison neben Anne Hölzig auf der Außenposition spielen, die ihren Vertrag ebenfalls verlängerte.
Playoff-Porträt: Marie Hänle & Pimpichaya „Beem“ Kokram

Wenn sich Schwerins Volleyballerinnen auf Auswärtsfahrt begeben, dann teilen sich im Hotel stets zwei ein Zimmer. In diesem Fall, könnten sie unterschiedlicher kaum sein – und doch harmonieren sie perfekt: Marie Hänle, die junge, ehrgeizige deutsche Diagonalangreiferin, und Pimpichaya „Beem“ Kokram, der Superstar aus Thailand. Was als spontane Zimmerpartnerschaft begann, ist längst zu einer verschworenen Gemeinschaft auf und neben dem Spielfeld geworden. „Eigentlich hat unser Scout Olaf das entschieden“, lacht Marie über die zufällige Zimmerverteilung beim ersten Trip. Beem ergänzt augenzwinkernd: „Ich kam neu hierher und Marie sagte einfach: Du bist jetzt meine Zimmerpartnerin.“ — der Beginn einer sportlichen Freundschaft, die in den Playoffs zur Schweriner Geheimwaffe werden könnte. Im Hotel haben die beiden keine komplizierten Rituale: Erstmal schnell das Gepäck abladen, dann möglichst fix zum Abendessen. Danach ist „Me-Time“ angesagt: Handy raus, TikTok swipen, ein bisschen relaxen. Marie und Beem sind keine, die sich stressen lassen: „Wir sind beide eher entspannt“, geben sie lachend zu. Für die langen Busfahrten haben sie immer ein kleines Snack-Arsenal dabei. Gummibärchen und Nüsse bei Marie, bei Beem sind es typisch thailändische Reiscracker — die sie zur Freude beider auch im deutschen Supermarkt entdeckt hat. Musik gibt es selten, stattdessen setzen die beiden lieber auf schnelle Power-Naps: „Es dauert keine zehn Minuten, dann sind wir fertig mit dem Stylen“, erzählen sie. Schlafen, Snack, Makeup, los geht’s. Sportlich sind sie beide auf Angriff programmiert. Beem, eigentlich Außenangreiferin im Club, aber Diagonalangreiferin in der thailändischen Nationalmannschaft, liebt ihre Rolle als Punktelieferantin: „Jeder Ball ist eine Chance. Du kannst Punkte machen – das ist das Beste!“ Marie nickt: Auch sie schätzt an ihrer Position, dass sie die Spiele maßgeblich beeinflussen kann. „Klar, manchmal kannst du bei schlechter Annahme nur zuschauen – aber meistens heißt es: Angreifen,“ schmunzelt die junge Deutsche. Doch es sind nicht nur die harten Angriffe, die sie auszeichnen. Beide bringen etwas mit, das in Drucksituationen unbezahlbar ist: Positivität. „Beem gibt immer Energie, egal ob Fehler passieren oder nicht“, sagt Marie bewundernd. Beem kontert charmant: „Marie bleibt auch immer positiv, auch in schwierigen Situationen hilft sie dem Team.“ Haben die beiden ein sportliches Vorbild? Für Beem überraschend: kein Volleyballer, sondern Baseball-Superstar Shohei Ohtani, der auf zwei Positionen glänzt – „so wie ich hier“, sagt sie lachend. Marie hingegen hat kein konkretes Idol, dafür eine klare Inspiration im Team: Beems positive Energie. „Sie ist immer gut drauf, bringt uns immer nach vorne, auch wenn es mal nicht läuft.“ Und wie gehen sie mit dem Druck in den entscheidenden Phasen um? Für beide ist klar: Tief durchatmen, sich auf den Moment fokussieren – und einfach weiterspielen. „Nicht zu viel nachdenken“, beschreibt Beem ihre Strategie. Beim SSC Palmberg haben sie große Ziele: Schwerin will den Titel – und sie wollen ihn auch. „Wir haben dieses Jahr ein richtig gutes Team“, schwärmt Marie. „Jeder hilft jedem, wir sind füreinander da.“ Anders als in der letzten Saison, als die Playoffs gegen Stuttgart noch ein Nervenspiel über fünf Partien waren, spüren sie diesmal: „Wir wissen jetzt, dass wir jeden schlagen können.“ Für Beem ist die Saison auch eine Reise in eine neue Welt. „Ich wollte immer in Europa spielen“, erklärt sie. „Ich will lernen, wie Volleyball hier gespielt wird – und auch, wie die Kultur in anderen Ländern ist.“ Und Marie? Sie träumt davon, eines Tages in Italien aufzulaufen: „Ich liebe das Essen, das Wetter, die Lockerheit der Leute. Und natürlich ist die Liga dort sehr stark.“ Bis dahin liegt der Fokus aber auf dem Hier und Jetzt – auf den Playoffs, auf Schwerin, auf dem gemeinsamen Traum vom Titel. Wenn es darauf ankommt, weiß Schwerin, dass auf die Roommates Verlass ist.
Schwerin zieht ins Finale um die deutsche Meisterschaft ein

In einer elektrisierenden Atmosphäre in der Suhler Wolfsgrube startete Schwerin stark ins Halbfinale und sicherte sich den ersten Vorsprung, doch Suhl kämpfte sich dank starker Aufschläge und einer gut aufgelegten Julia de Paula zurück. Mit Unterstützung der Heimfans holten sich die Wölfinnen den ersten Satz mit 25:20. Im zweiten Durchgang fand Schwerin besser ins Spiel, ließ sich von der Stimmung nicht beeindrucken und glich mit 25:19 aus. Auch der dritte Satz verlief umkämpft, doch Schwerin blieb cool, nutzte Suhler Fehler konsequent aus und holte sich den Satz mit 25:20. Im vierten Durchgang hielt Suhl zunächst gut dagegen und kämpfte sich mehrmals zurück ins Spiel, doch am Ende bewies der SSC Palmberg Schwerin Nervenstärke und machte mit 25:23 den Finaleinzug perfekt. Suhl verabschiedet sich erhobenen Hauptes mit der Bronze-Medaille, während Schwerin nun auf seinen Finalgegner wartet. In der stimmungsgeladenen Wolfsgrube, in der bereits vor Anpfiff des Halbfinals unglaubliche Atmosphäre herrschte, starteten die Gäste aus Schwerin gut in die Partie und gingen mit 3:5 in Führung. Die Suhler Wölfinnen gaben mit einigen Aufschlagfehlern zu Beginn der Partie leichtfertig die Punkte nach Schwerin, die im eigenen Aufschlag druckvoll ans Werk gingen. Jedoch konnten sich die Gastgeber, wie auch schon im Hinspiel, auf Anna Artyshuk verlassen, die im Angriff punktete. Getragen von der Heimkulisse, konnte Suhl auf 12:9 vorlegen, was Felix Koslowski zur ersten Auszeit der Partie bewegte. Suhls Ukrainerin setzte jedoch auch danach ihre Aufschlagserie fort, servierte ein Ass und zwang den Schweriner Angriff zu Fehlern, bis Elles Dambrink beim Stand von 15:10 den Sideout bescherte. Doch Suhl blieb aggressiv im Aufschlag und punktete mit De Paula über Außen zum 18:13, während sich der SSC schwertat, den Abstand zu verkürzen. Als die Spanierin auch aus dem Hinterfeld punktete, nahm Schwerin Auszeit Nummer 2 beim Stand von 21:15. Schwerin kämpfte und kam mit Jaelyn Keene auf 22:19 heran, doch Suhl brachte den erspielten Vorsprung ins Ziel und tütete den Satz bei 25:20 ein. Der zweite Durchgang startete mit schnellen Bällen im ersten Tempo über die Schweriner Mitten Wolowicz und Keene, die nach guter Annahme in Szene gesetzt wurden. Beide Teams punkteten im Gleichschritt, doch Schwerin schien sich langsam an die hitzige Halle zu gewöhnen und konnte sich einen kleinen Vorsprung zum 6:9 verschaffen, was die erste Suhler Auszeit des Satzes zur Folge hatte. Vor allem Elles Dambrink kam auf Betriebstemperatur und glänzte im Angriff. Doch Suhl kämpfte sich auf 11:12 heran, denn der Schweriner Block konnte die Angriffe von De Paula nur abfälschen, statt im gegnerischen Feld unterzubringen. Die Stimmung in der Wolfgrube war energiegeladen, doch Schwerin bleib bei sich, ließ sich auch durch Pfiffe von den Rängen beim Aufschlag nicht beirren und erhöhte wieder auf 15:19. Eine spannende Crunchtime fand mit 19:25 ihren Sieger im SSC Palmberg Schwerin, der dadurch zum 1:1 gleichzog. Ausgeglichen startete Durchgang drei in unveränderter Formation auf beiden Seiten. Die 50 mitgereisten Fans aus Schwerin lieferten sich neben dem Feld ein Battle der Trommeln mit den rund 1.500 Suhler Fans und taten es der Mannschaft auf dem Spielfeld gleich. Ein Ass von Anna Artyshuk brachte die 11:9 Führung für die Gastgeberinnen und die erste Schweriner Auszeit in diesem Satz. Für Suhl punktete die genesene Jette Kuipers im Angriff, doch Schwerin schloss zum 12:12 auf und ging durch einen Netzfehler von Suhls Kapitänin Laakkonen mit 12:14 in Führung. Meg Wolowicz glänzte am Netz zunächst mit einem Einerblock gegen Artyshuk und später mit dem Abstauber zum 12:16. Suhl nahm die Auszeit, um die Aufschlagserie von Jaelyn Keene zu unterbrechen und die Halle stand beeindruckend hinter der Thüringer Mannschaft. Die Suhler antworteten auf den Schweriner Zwischenspurt zum 12:17 mit einer Aufholjagd zum 16:18. Schwerin blieb erneut cool, reagierte mit harten Aufschlägen von Grozer und einem Block gegen Artyshuk zum 16:21. Felix Koslowski entschied sich für den Doppelwechsel und Ex-Suhlerin Marie Hänle punktete zur Vorentscheidung zum 18:23. Mit 20:25 sicherte sich Schwerin den Durchgang am Ende souverän. Es ging ausgeglichen in Durchgang Nummer vier, in dem SSC am Netz besonders wach und mutig agierte und sich eine kleine Führung zum 7:10 erspielen konnte. Nach der Auszeit von Laszlo Hollosy servierte Meg Wolowicz das bereits 11. Schweriner Ass des Tages. Doch Suhl hielt dagegen und blieb durch Laakkonen im Spiel, zur Freude der Fans in der Wolfsgrube, die sich nicht mehr hinsetzten, sondern jeden Punkt ihrer Mannschaft bemerkenswert feierten. Mit Erfolg, denn die Schweriner leisteten sich eigene Fehler, die Suhl auf 13:14 heranbrachten. Durch weitere Unaufmerksamkeiten glich Suhl zum 16:16 aus. Doch der SSC bleib geduldig in den eigenen Angriffen und mutig im Aufschlag zum 16:18. Angepeitscht von der lauten Tribüne, glich Suhl zum 19:19 aus und eine Blocktouch-Challenge sollte den 20. Punkt des Satzes zugunsten der Gastgeberinnen klären. Auch der nächste Punkt wurde durch Videotechnik aufgelöst und ging erneut an die Suhlerinnen. Schwerin glich durch zwei Angriffsfehler der Suhlerinnen zum 22:22 aus und Hannah Kohn gelang trotz massiver Geräuschkulisse eine Aufschlagserie zum schlussendlichen 23:25 Satz- und Spielgewinn. Suhl verabschiedet sich erhobenen Hauptes aus den diesjährigen Play-Offs und empfing vor den eigenen Fans die Bronze Medaille während sich die Schwerinerinnen am Mittwochabend die Partie Stuttgart:Dresden ansehen werden, die den diesjährigen Finalgegner ermitteln wird. Der freie Vorverkauf für das kommende erste Finalspiel beginnt am Montag, 14. April, um 12:00 Uhr. Inhaber einer Hauptrunden-Dauerkarte haben vorab ein exklusives Vorgriffsrecht auf ihre reservierten Plätze. Dieses startet ab sofort und endet am Dienstag, 15. April, um 12:00 Uhr. Im Anschluss gehen nicht genutzte Plätze in den freien Verkauf. Tickets sind sowohl online im Ticketshop als auch vor Ort in der Touristinfo am Rathaus erhältlich. Starting Six SSC Palmberg Schwerin: Wolowicz – Hölzig – Keene – Kohn – Grozer – Dambrink – Llabres (L) Starting Six VfB Suhl Lotto Thüringen: Nagels – Kuipers – Berger – De Paula – Artyshuk – Laakkonen – Yoshioka (L)
SSC gastiert in Suhler Wolfsgrube im 2. Play-Off Halbfinale

Nach der Gala-Vorstellung im ersten Halbfinalspiel gegen Suhl in der Palmberg-Arena steht am kommenden Sonntag das schwere Auswärtsspiel in der Wolfsgrube an. Ein Blick auf die Statistiken des ersten Aufeinandertreffens zeigt, dass die Dominanz vor allem aus den ungewöhnlich hohen Werten im Angriff herrührt, zudem machte man im Angriff in den drei Sätzen nur einen einzigen Fehler. „Zu Hause zu spielen war ein unglaubliches Gefühl – die Atmosphäre war elektrisierend. Wir waren top vorbereitet, jeder hat seinen Teil beigetragen, und als Team haben wir uns gegenseitig getragen. So wurde es fast leicht, gemeinsam zu glänzen. Der 3:0-Sieg war dann das i-Tüpfelchen,“ so Meg Wolowicz nach dem Auftaktsieg in Schwerin. Doch das ist nur eine Momentaufnahme, Schönheitspreise werden nicht vergeben und es ist weiterhin alles offen im Kampf um den Finaleinzug. Dennoch kann man mit dem wichtigen Sieg mit viel Selbstbewusstsein die Reise nach Südthüringen antreten, wohl wissend, das in dieser Saison zwei der drei Gastspiele in Suhl verloren gingen. Das Team von Coach Hollosy wird vor heimischer Kulisse sicherlich nochmal alles in die Waagschale werfen, um ein drittes Spiel zu erzwingen, auf Seiten des SSC Palmberg hofft man auf eine Entscheidung bereits in Suhl, um für die Vorbereitung der Finalserie etwas mehr Zeit zu haben. Bei aller Euphorie nach dem Heimsieg, mahnt SSC-Coach Felix Koslowski zur Vorsicht und ordnet das Spiel entsprechend ein: „Wir haben am Samstag fast das perfekte Spiel abgeliefert – mit 66 Prozent Angriffsquote, so etwas habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt. Normalerweise liegt ein überragendes Spiel bei 45 bis 50 Prozent, da waren wir fast 20 Prozent drüber. Aber ich finde es wichtig zu betonen: Das ist nicht der neue Maßstab. Solche Spiele sind Ausreißer nach oben, wie ein 7:1 im WM-Halbfinale – das ist nicht der Alltag. Natürlich nehmen wir das Selbstbewusstsein mit, aber wir wissen auch, dass uns am Sonntag in Suhl ein ganz anderes Spiel erwartet. Dort wird es emotional, hitzig und sie werden in ihrer eigenen Halle nochmal eine Schippe drauflegen. Uns wird es darauf ankommen, trotz der Atmosphäre einen kühlen Kopf zu bewahren und mit derselben Klarheit aufzutreten wie heute.“ Spielbeginn in der Suhler Wolfsgrube ist am Sonntagnachmittag, den 13.04.2025 um 15.15 Uhr und das TV-Duell wird sowohl bei Sport1 im Free-TV als auch bei Dyn im Stream zu sehen sein.
Schülerzeitungsmacher aus Rostock hautnah in Kontakt mit Volleyball-Star Anne Hölzig

45 Schülerzeitungsredaktionen von Grund- und weiterführenden Schulen aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein hatten sich am elften Schülerzeitungswettbewerb der Provinzial Nord Brandkasse beteiligt. Die Schülerzeitungsredaktion der Werkstattschule Rostock lag in Mecklenburg-Vorpommern vorne – und konnte jetzt einen ganz besonderen Preis einlösen.Bei einem Meet & Greet mit den Stars des SSC Palmberg Schwerin konnte die Redaktion einmal hinter die Kulissen des Deutschen Volleyballrekordmeisters schauen und Kapitänin Anne Hölzig und Trainer Felix Koslowski mit Fragen löchern. Die Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten der Schülerzeitung „Scorpion“ erhielten diese Chance wenige Tage vor dem zweiten Play-Off-Halbfinalspiel um die Deutsche Meisterschaft – am Rande eines Vormittagstrainings in der Palmberg Arena. Dabei konnten sich die Schülerinnen und Schüler aus den Klassenstufen fünf bis elf während des Vormittagstrainings davon überzeugen, wie professionell sich das Team von Trainer Felix Koslowski auf die zweite Begegnung in Suhl vorbereitet. Kapitänin Anne Hölzig und Trainer Felix Koslowski standen dem Schülerzeitungsteam, das von Lehrer Tobias Dietzek und einem Kollegen in die Landeshauptstadt begleitet wurde, in entspannter Atmosphäre im Presseraum der Palmberg Arena Rede und Antwort. So berichtet Kapitänin Anne Hölzig über ihre Anfänge. „An einer Sportschule in Berlin begann das. Später konnte ich in Potsdam und Straubing und Potsdam einige Jahre Bundesligaerfahrung sammeln, ehe ich die Chance bekam, beim SSC zu spielen.“ Die Deutsche Nationalspielerin ist in ihrer vierten Saison beim Deutschen Rekordmeister und im mit vielen internationalen Talenten und Stars besetzten Kader bereits am längsten im Klub. Wird der SSC sich in den Play Offs am Ende mit dem Meistertitel belohnen? „Ich glaube, dass die Chancen wirklich gut stehen“, zeigte sich die 27-jährige nach dem glatten 3:0- Auftaktsieg optimistisch. Von den begeisterten Nachwuchsreporterinnen und- reportern wurde die Nationalspielerin auch nach Hobbys und Privatleben („Ich habe zwei Katzen und einen Freund in Potsdam“) und Beschäftigungen auf den langen Busfahrten zu den Auswärtsspielen („Wir spielen Karten, Wizard oder Uno, lesen oder machen es uns einfach gemütlich“) und ihrem Leben außerhalb des Profi-Daseins gefragt. „Ich habe ein abgeschlossenes Lehramtsstudium und möchte nach der Karriere als Grundschullehrerin zu arbeiten“, verriet die Außenangreiferin. „Aber das hat noch ein, zwei oder drei Jahre Zeit“, lachte sie. Der sportliche Ehrgeiz und der Reiz, sich mit internationalen Top-Teams auf europäischer Ebene messen zu dürfen, sei immer noch groß. „So lange der Körper mitmacht und es Spaß macht“, so Hölzig, die sich nach einem 2023 erlittenen Kreuzbandriss wieder zurückgekämpft hatte und von einem guten Teamspirit berichtete. „Es kommt auch gelegentlich vor, dass wir gemeinsam kreativ werden, basteln oder malen und wir beschäftigen uns mit Handarbeiten wie Makramee.“ Die „Scorpion“-Crew hatte sich, technisch mit Handys, Tablets und Mikros bestens ausgestattet, gut vorbereitet – und die besonders interessierenden Fragen auf laminierten Karten dabei. „Gibt es Tipps für mich, wie ich mich verbessern kann?“, wollte die zehnjährige Manja Gaede wissen, die bei der HSG Uni Rostock mit dem Volleyballspielen angefangen hat. Der Ur-Schweriner und langjährige SSC-Erfolgscoach Felix Koslowski pflichtete seiner Kapitänin Anne Hölzig bei: „Ganz wichtig ist, dass man immer mit Spaß dabei ist.“ Möglich wurde das Meeting mit dem Starensemble des SSC durch den langjährigen Vereins-Sponsor Provinzial. „Mit unserem Schülerzeitungswettbewerb möchten wir das Engagement der jungen Zeitungsmacherinnen und -macher belohnen. In diesem Fall, indem wir durch ein nicht alltägliches Event dem „Scorpion“ einen tollen Anlass für ihre Berichterstattung in den Schulmedien und ein besonders Erlebnis schaffen“, erläutert Heiko Wischer aus der Konzernkommunikation des Versicherers. Das rege Interesse, das die jungen Rostockerinnen und Rostocker an den Tag legten und die Begeisterung, beim SSC so hautnah dabei sein zu können, zeigten, dass dies vollauf gelang.
Play-Off Portrait: Elles Dambrink und Karla Antunovic

Wenn der SSC Palmberg Schwerin zu Auswärtsspielen aufbricht, ist eines sicher: Elles Dambrink und Karla Antunovic teilen sich ein Hotelzimmer. Was als zufällige Zimmerpartnerinnen begann, ist längst zu einer freundschaftlichen Routine geworden – inklusive Candy-Crush-Duellen und legendären Bettenpannen. „Ich war eigentlich mit Nova Marring auf einem Zimmer, bis sie sich zu Saisonbeginn verletzte“, erinnert sich Elles mit einem Lächeln. „Olaf, unser Scout, hat mir dann zwei Namen geschickt: Beem oder Karla. Ich kannte beide nicht, aber dachte mir: Karla klingt nach einem schönen Namen.“ Eine spontane Entscheidung, die sich schnell als Volltreffer herausstellte. Morgens ist die Rollenverteilung klar: „Ich bin meistens zuerst wach“, sagt Elles. „Aber Karla liebt den Schlummermodus. Zehnmal drückt sie drauf, mindestens! Vor allem nach ihrem Mittagsschlaf klingelt der Wecker wie ein Alarm, alle 15 Minuten.“ Trotzdem haben sie eine gemeinsame Routine entwickelt. Beide entspannen sich gern mit einer Runde Candy Crush – aus der längst ein kleiner Wettbewerb geworden ist. „Ich schlafe gerne vor dem Spiel, aber wenn nicht, dann spielen wir gegeneinander“, erzählt Karla. Wenn es um die Beschreibung der jeweils anderen geht, sprudeln die Sympathien nur so heraus. „Lebendig, lustig und loyal“, sagt Karla über Elles. Elles revanchiert sich prompt: „Loyal, wunderschön und sie hat ein großes Herz!“ Es sind ehrliche Worte, die zeigen, wie gut die Chemie zwischen den beiden stimmt. Das muss sie auch, schließlich verbringen die zwei im Durchschnitt pro Saison 20 Wochenenden mit Auswärtsfahrten zu. Besonders eine Geschichte bleibt unvergessen: „Wir waren in Erfurt und Elles ist auf ihr Bett gesprungen – es ist sofort zusammengebrochen!“, erzählt Karla lachend. „Beim nächsten Mal waren wir wieder im selben Raum und dasselbe Bett ist wieder kaputt gegangen! Vielleicht haben sie es nie repariert“, scherzt Karla. Doch bei aller Leichtigkeit um Umgang miteinander, sind beide auch echte Kämpferinnen, die in ihrer jungen Karriere bereits herausfordernde Momente meisterten. Elles erinnert sich an ihre schwierigen Anfänge in Schwerin, als eine Bauchmuskelverletzung ihre Pläne durchkreuzte: „Es war hart, ich wollte unbedingt spielen. Aber ich habe gelernt, geduldig zu sein und dem Prozess zu vertrauen.“ Karla kann das nur bestätigen: die Kroatin verbrachte die Saisonvorbereitung beim SC Potsdam, doch es gab Ungereimtheiten im Vertrag. Zum Glück für Schwerin, denn nach der Verletzung von Vedrana Jaksetic im Supercup, suchte man händeringend nach schnellem Ersatz auf der Zuspielposition: „Es ging alles sehr schnell, ich wusste für einen Moment nicht, wie es weitergehen sollte. Aber ich wusste: Schwerin ist ein guter Klub, mit tollen Mädels und Trainern. Ich war von Anfang an glücklich hier.“ Beide Spielerinnen eint nicht nur die Leidenschaft für den Volleyball, sondern auch die Fähigkeit, sich immer wieder auf Neues einzustellen. „Ich sage mir: alles passiert aus einem Grund“, sagt Karla. Elles gibt zu: „Ich brauche immer ein bisschen Zeit, um mich an Veränderungen zu gewöhnen. Aber dann denke ich: Okay, diese Woche wird vielleicht schwer für mich aber dann fühlt es sich schon besser an.“ Der Weg zum Volleyball war für beide fast vorbestimmt. Bei Karla war es der Vater, der sie zum Volleyball brachte, nachdem andere Sportarten sie nie länger als sechs Monate fesselten. Elles begann schon mit fünf Jahren, motiviert durch ihre Mutter und ihren Bruder. Die Faszination? „Ganz klar: Das Gewinnen! Und dass man als Team gemeinsam kämpft“, sagt Elles entschieden. Und wie fühlt sich der SSC Palmberg Schwerin für sie an? Für Elles ist es die erste Auslandserfahrung, und sie ist begeistert: „Alles hier ist so professionell – von den Trainern bis zur Organisation.“ Karla fügt hinzu: „Die kleinen Details machen den Unterschied. Die Fans, die Atmosphäre – alles fühlt sich einfach angenehm und professionell an.“ Auch was die Ziele für die Play-Offs angeht sind sie sich einig: „Wir wollen Meister werden!“ Das klingt nicht nur nach Entschlossenheit – sondern auch nach einem Team, das auf und neben dem Feld perfekt harmoniert.
Schwerin siegt souverän im ersten Halbfinalspiel

In einer elektrisierenden Atmosphäre der PALMBERG ARENA legte der SSC Palmberg Schwerin im ersten Play-off-Halbfinale eindrucksvoll vor. Angetrieben vom lautstarken Heim-Publikum starteten die Gastgeberinnen druckvoll und setzten Suhl mit variablem Angriffsspiel und starken Aufschlägen von Beginn an unter Druck. Trotz einzelner Aufbäumversuche der Gäste dominierte Schwerin alle drei Sätze und sicherte sich mit einem klaren 3:0-Erfolg die optimale Ausgangsposition für das Rückspiel. Die stimmungsgeladene PALMBERG ARENA empfing beide Teams mit tosendem Applaus, als am Samstagnachmittag das erste Play-Off Halbfinale angepfiffen wurde. Die Gastgeberinnen aus Schwerin starteten mit guten Bällen im ersten Tempo in den Satz und gingen mit 6:3 in Führung, doch Suhl glich durch eine Aufschlagserie von Berger zum 7:7 aus. Suhl suchte im eigenen Aufschlag vor allem Leana Grozer, die dem Druck gut standhielt und Hannah Kohn ein variables Zuspiel ermöglichte. Für Schwerin punkteten Grozer, Dambrink und Keene im Angriff, während sich das Suhler Spiel um Diagonalspielerin Anna Artyshuk drehte. Mit 20:18 startete die erste Crunchtime des Abends und eine Aufschlagserie von Elles Dambrink brachte Schwerin den ersten Satzball, denn „Bambi“ Grozer zum 25:20 verwandelte. Mit dem Schwung des ersten Satzes startete Schwerin aufschlagstark in Durchgang zwei und sowohl Keene als auch Dambrink brachten die Suhler Annahme zum Wackeln, Schwerin führte mit 6:3 und zwang Suhl zur ersten Auszeit. Das Team setzte den Spielplan, Suhl mit aggressiven Aufschlägen unter Druck zu setzen, exzellent um und ein Block gegen Artyshuk hatte gleich die zweite Auszeit des Suhler Coaches Hollosy zur Folge. Die Suhlerinnen, die mit dem ersten Einzug ins Halbfinale seit 2011 Vereinsgeschichte schrieben, kamen bei bis dato 4 Schweriner Assen und einer Angriffsquote von zwischenzeitlich 70% nicht in ihren Rhythmus und Schwerin erhöhte auf 16:8. Schwerin brachte den großen Vorsprung ungefährdet ins Spiel und sicherte sich – getragen durch die Gelbe Wand – Durchgang 2 mit 25:14. Jetzt nur nicht nachlassen, hörte man von den Tribünen der Schweriner PALMBERG ARENA, als sich beide Teams nach der 6 Minuten Pause des TV-Duells wieder auf dem Spielfeld einfanden. Und das Team von Felix Koslowski spielte im gleichen Tempo weiter. Es glänzten Meg Wolowicz im Block, sowie Patricia Llabres in Abwehr und Aushilfszuspiel, sodass der Tabellenführer der Hauptrunde mit 6:1 in Führung ging. Den Gastgeberinnen gelang es, die Blockfinger an die starken Angriffe von Anna Artyshuk zu bekommen und die Bälle so für die eigene Abwehr zu entschärfen. Nach einer hektischen Satzmitte, als Suhls Coach wegen Meckerns gelb sah, verlor Schwerin kurz den Faden und ließ die Gäste auf 12:9 rankommen. Doch das Team fing sich, blieb beim eigenen Spiel und stellte den Abstand auf 16:9 wieder her. Mit starken Blocks und erneut aggressiven Aufschlägen brachte Schwerin den Sieg nachhause. Durchgang drei endete mit 25:15 und brachte den Schwerinerinnen die bestmögliche Ausgangssituation für das Rückspiel in Suhl. Starting Six SSC Palmberg Schwerin: Wolowicz – Hölzig – Keene – Kohn – Grozer – Dambrink – Llabres (L) Starting Six VfB Suhl Lotto Thüringen: Nagels – Kuipers – Berger – De Paula – Artyshuk – Laakkonen – Yoshioka (L)
SSC empfängt Suhl zum ersten Halbfinale der Play-Offs

Nach dem glatten Erfolg in Aachen geht es am kommenden Wochenende auf die Zielgerade der Saison 24/25 mit dem ersten Halbfinalspiel gegen den VfB Suhl Lotto Thüringen. Suhl setzte sich in zwei engen Partien gegen den Hauptrunden-Vierten Potsdam durch und steht damit erstmals seit 2011 wieder im Halbfinale – damals noch unter der Regie von Felix Koslowski. Die Statistik zeigt, dass der immer als Favorit angetretene SSC Schwerin in der Suhler Wolfsgrube oft Probleme hatte, so auch in dieser Saison mit zwei Tiebreak-Niederlagen in Pokal und Hauptrunde. In heimischer Halle hingegen spricht die Bilanz klar für Schwerin: Die Gäste aus Thüringen konnten in der Geschichte der Bundesliga nur einmal in Schwerin gewinnen – und das liegt 20 Jahre zurück. Dennoch wird Suhl mit viel Euphorie ins Halbfinale gehen und vor hoffentlich ausverkaufter Schweriner Kulisse einen harten Kampf liefern. Besonders Diagonalangreiferin Anna Artyshuk, die zuletzt mit 38 Punkten gegen Potsdam glänzte, ist ein Schlüsselfaktor im Spiel des VfB. Auch die beste Blockerin der Liga, Roosa Lakonen, wird eine Herausforderung für den SSC sein. Für Schwerin wird es entscheidend sein, mit einem Heimsieg und entsprechendem Selbstbewusstsein ins Rückspiel nach Suhl reisen zu können. Denn Trainer Felix Koslowski sieht die Heimstärke von Suhl als bedeutenden Faktor: „Suhl spielt aktuell eine sehr, sehr starke Saison, vor allem seitdem sie ihre anfänglichen Verletzungsprobleme überwunden haben. Es gibt kaum ein Team, das in der Wolfsgrube bestehen konnte. Wir wissen also, dass wir auf eine physisch extrem starke Mannschaft treffen. Unser Schlüssel wird sein, mit viel Druck im Aufschlag ihre Optionen zu minimieren und eine gute Abstimmung zwischen Block und Abwehr zu finden.“ Auch die Stimmung in der Schweriner Palmberg-Arena könnte eine entscheidende Rolle spielen. Koslowski hofft auf lautstarke Unterstützung der Fans: „Unsere Halle kann ein wichtiger Faktor für uns sein. Wir haben in Suhl dreimal auswärts gespielt – es war nie einfach. Jetzt wollen wir unser Heimrecht nutzen, eine volle Halle haben und zusammen mit unseren Fans richtig Gas geben.“ Die Partie wird am Samstag um 17:15 Uhr live auf Sport1 übertragen. Das Rückspiel in Suhl folgt am Sonntag, den 13. April um 15:15 Uhr. Sollte es zu einem entscheidenden dritten Spiel kommen, findet dieses am Mittwoch, den 16. April um 18:30 Uhr in Schwerin statt.