Das coronabedingt vorverlegte Spitzenspiel der Bundesliga war wie erwartet nichts für schwache Nerven. Nach einer phasenweise überragenden Leistung führte der SSC Palmberg Schwerin bereits mit 2:0, um ab dem dritten Satz völlig den Faden zu verlieren. Gastgeber Potsdam konnte ohne große Mühe den Satzausgleich herstellen. Erinnerungen wurden wach an unser letztes Spiel im März, als wir trotz 2:0-Führung noch 2:3 verloren. Doch im Tiebreak spielte der SSC wieder hochkonzentriert, Potsdam versuchte es mit der Brechstange und produzierte zu viele Fehler im Angriff, um den letztendlich verdienten Sieg der Gäste zu verhindern.
Der SSC Palmberg spielte zunächst wie aus einem Guss, mit aggressiven Aufschlägen setzte man die Gastgeber gehörig unter Druck. Gegen die daraus resultierenden hohen Bälle auf die Außenpositionen hatte der Schweriner Block stets eine Hand dran. Mit einer komfortablen 16:9-Führung im Rücken wurde man kurzzeitig etwas nachlässig, und ermöglichte Potsdam zu verkürzen. Doch davon ließ sich der SSC nicht von seinem Konzept abbringen, auch dank einer stetig punktenden Hayley Spelman gewann man den ersten Satz deutlich. Der zweite Satz war im Prinzip eine Kopie des ersten, schnelle 16:11-Führung, Potsdam konnte nochmal verkürzen, doch die wiederum exzellent aufgelegte Marie Schölzel machte mit guten Aufschlägen und einer perfekten Quote im Angriff das 2:0 perfekt.
Potsdams Trainer Hernandez sah sich aufgrund der mageren 22% Angriffsquote gezwungen, etwas umzustellen. So brachte er die bisher komplett wirkungslose Topscorerin Emonts auf Diagonal, und mit Stautz eine der besten Aufschlagspielerinnen der Liga aufs Feld. Dies sollte sich auszahlen, Potsdam führte schnell mit 5:2. Die Gäste kämpften verbissen, und erzielten nochmals den 12:12-Ausgleich. Doch bei Aufschlag Stautz brachte die bis dahin gut arbeitende Annahme kaum noch einen Ball nach vorne und diese Unsicherheit transportierte sich auf Zuspiel und Angriff. Potsdam startete eine Serie von 16:15 auf 24:15, und brachte den dritten Satz unter Dach und Fach. Ein ähnliches Bild auch in Satz vier, während auf Potsdamer Seite alles zu funktionieren schien, verlor der SSC den Faden und auch den vierten Satz.
Doch wer jetzt dachte, aus diesem Tief kommt Schwerin nicht zurück, sah sich getäuscht. Gleich die erste Annahme gegen Aufschlag Stautz kam perfekt und Lauren Barfield machte den ersten Punkt. Mit starken Aufschlägen brachte Kapitän Szakmary den SSC schnell mit 5:0 In Führung. Potsdam versuchte mit dem Mute der Verzweiflung und viel Risiko im Angriff den Rückstand zu verkürzen, machte dabei aber zu viele Fehler, um den Sieg der Gäste noch zu verhindern.
Am Ende ein wirklich wichtiger Sieg im Spitzenspiel Erster gegen Zweiter. Dass es in dieser frühen Phase der Saison noch zu Situationen wie in den Sätzen 3 und 4 kommen kann, ist verständlich. Wir werden dies analysieren, um hier im weiteren Saisonverlauf besser reagieren zu können.
[OG]