SSC-Coach hatte von Anfang an gewarnt, die völlig neu formierte Mannschaft aus Stuttgart zu unterschätzen. Für Schwerin stand die Frage im Raum, wie die Volleyballerinnen die strapaziöse Reise zum Challenge-Cup-Spiel am Donnerstag in Belgien verkraftet haben. Bis zum Spiel am Sonnabend in der Arena gegen Allianz MTV Stuttgart war das Team von Felix Koslowski ungeschlagen geblieben. Und das in allen drei Wettbewerben: Europapokal, Bundesliga, DVV-Pokal.

 

Nervös und unsicher stieg der SSC in das Spiel ein. Gleich der erste Aufschlag von Lousi Ziegler wurde von den Gästen in einen Punkt umgemünzt. Annahme- und Aufschlagfehler häuften sich auf Schweriner Seite. Mit dem Spielstand von 2:8 ging es in die erste technische Auszeit. Die Gäste setzten im Angriff die druckvollsten Akzente. Auch ihr Zusammenspiel funktionierte besser. Der SSC verkürzte durch das Geburtstagskind Lonneke Sloetjes auf 11:16. Hoffnung keimte auf, den Abstand zu verringern. Stuttgart behielt die Ruhe und machte den nächsten Punkt (11:17). Laura Weihenmaier holte den 14. Punkt für Schwerin. Die Gäste aber waren fünf Zähler voraus. Dann stand es 16:24. Lousi Ziegler vereitelte den ersten Satzball. Auch der zweite ging an Schwerin. Den Satz gewannen die Gäste mit 25:18.

 

Im falschen Film sahen sich einige Zuschauer, als es im zweiten Satz ähnlich schleppend und fehlerhaft auf Schweriner Seite voran ging. Zwar wahrte der SSC zu Beginn den Anschluss, verlor aber bald die Übersicht. Beim Stande von 13:18 nahm Felix Koslowski kurzzeitig Lousi Ziegler aus dem Spiel. Doch den weiteren Satzverlauf bestimmte Stuttgart. Diesmal lautete das Ergebnis 17:25.

 

In Satz drei fiel der SSC zunächst in die Schwächen des ersten Satzes zurück. Annahmefehler und schlechtes Zuspiel brachte den Gastgeber oft in Bedrängnis. Als es 5:8 stand, mussten sich die Mädels des SSC Pfiffe aus dem Publikum anhören. Aufgeben ist aber auch keine Lösung. Mehr Anstrengung war nötig. Und siehe da, der Groschen fiel. Yvon Beliën schaffte den Anschluss zum 10:11. Endlich der längst erwartete Ausgleich: 11:11. Schwerin spielte konzentrierter und machte mehr Druck im Angriff. Das Punktekonto verbesserte sich auf 19:14. Felix Koslowski brachte jetzt Saskia Hippe ins Spiel für Lonneke Sloetjes. Mit dem Satzergebnis von 25:18 für den SSC war das Schweriner Publikum wieder versöhnt.

 

Daumen drücken und anfeuern  hieß es dann im vierten Satz für die 1360 Schweriner Zuschauer. Das klappte in der ersten Satzhälfte auch ganz gut. Den Rückstand von 7:10 holten die Mädels des SSC wieder auf und legten dann mit 11:10 vor. Nun war Stuttgart wieder am Zuge und sicherte sich erneut einen Drei-Punkte-Vorsprung (13:16). Schwerin gelang der Ausgleich zum 16:16 und übernahm nach Lousis Angriffsschlag die Führung. Ein starker SSC-Block und Lousi Zieglers Angriffe bescherten  dem Gastgeber den Satzgewinn (25:22).

 

Im Tiebreak lieferten sich beide Mannschaften ein ganz enges Gefecht. Zum Seitenwechsel führte Schwerin 8:7. Lousi erreichte das 9:7 und Yvon Beliën das 10:7. Leider führte ein Annahmefehler des SSC Stuttgart wieder heran zum 10:9. Die Kraftreserven des Schweriner SC blieben groß genug, um den Tiebreak mit 15:12 und damit das Spiel 3:2 zu gewinnen.

 

Lousi Ziegler war die gefeierte beste Spielerin des SSC und Nicole Lindow die Beste der Gäste