Am Wochenende noch mit der 1. Bundesligamannschaft im Trainingslager auf Usedom und am Montag wieder frisch und ausgeschlafen auf der Schulbank des Schweriner Sportgymnasiums – für die 16-jährige Leandra Negri vom Schweriner SC der ganz normale Spagat zwischen Sport und Schule. Die talentierte Nachwuchsvolleyballerin, die seit nunmehr 4 Jahren am Schweriner Sportgymnasium zur Schule geht und für den SSC2 aufläuft, bekommt durch solche Trainingseinheiten mit den Vollprofis einen ersten Eindruck, wohin die Reise einmal gehen kann. Gemeinsam mit einem Teil der 1. Mannschaft vom SSC Palmberg Schwerin verbrachte Leandra die letzten Tage auf der Insel Usedom und bewies auf kilometerlangen Fahrradtouren, bei Krafteinheiten und Beach-Volleyball Trainingsspielen, dass sie ganz gut mithalten kann. Grund genug für ein kurzes Portrait mit der ambitionierten Mittelblockerin.

 

Leandra, Du darfst in der Vorbereitung mit der Mannschaft aus der 1. Liga trainieren – worauf freust Du Dich besonders?

Ich freue mich darauf, bei solchen Trainings Erfahrung sammeln zu können und einfach viel dazuzulernen. Diese Trainings miterleben zu dürfen, ist etwas ganz Besonderes für mich.

Du kommst ursprünglich nicht aus Schwerin, warum haben Deine Eltern und Du sich damals für die Stadt entschieden?

Wir haben uns damals für Schwerin entschieden, weil die Bedingungen hier wirklich super sind. Trainingshalle, Schule, Internat alles an einem Ort. Außerdem ist Schwerin Bundesstützpunkt und die Perspektive, irgendwann mal Bundesliga spielen zu können, ist hier auch gegeben. Zusätzlich habe ich noch Verwandte in der Nähe und bin somit nicht ganz ohne Familie hier.

Motiviert es Dich, wenn an Deinem Volleyballstandort „Stars zum Anfassen“ trainieren?

Es motiviert sehr, denn nur so kann man sehen, wo man mal spielen könnte. Man hat sein Ziel ständig vor Augen und das ist eine große Motivation.

Wie sieht ein typischer Tag bei Dir aus?

Morgens starte ich meist mit Krafttraining, dann geht es in die Schule. Nach der Schule versuche ich soweit es geht ein wenig zu regenerieren, manchmal auch zu schlafen. Nachmittags ist dann meistens Balltraining angesagt und danach heißt es lernen oder Hausaufgaben machen.

Wie schaffst Du es, Schule und Sport unter einen Hut zu bringen?

Ich denke das wichtigste ist, dass man sich gut organisiert. Es ist auf jeden Fall eine Herausforderung und nicht immer ganz einfach aber wenn sich alles gut einplant, schafft man es auch. Für mich funktioniert eine gute Mischung aus Disziplin aber auch sich nicht allzu viel Druck zu machen.

Was erwartest Du von der kommenden Saison beim SSC2?

Ich erwarte, dass wir uns als Team richtig finden und gut einspielen. Wir hatten als Mannschaft wenig gemeinsame Spiele und ich hoffe, wir können in der dritten Liga gut mitspielen. Es wird nicht leicht, nach so einer langen Pause wieder reinzukommen und ich hoffe, dass wir uns im Laufe der Saison gut entwickeln.

Was ist Dein volleyballerisches Ziel für die nächsten Jahre?

Ich möchte mich immer weiterentwickeln, dabei aber den Spaß am Volleyball nie verlieren. Natürlich möchte ich einmal in der ersten Liga spielen und habe auch den Traum, irgendwann in der A-Nationalmannschaft zu spielen.

Und wie beschreibt SSC2 Trainer Arne Kramer seine Spielerin?

Leandra ist eine tolle Nachwuchsspielerin, die gerade vor ein paar Wochen als beste Mittelblockerin beim internationalen WEVZA Turnier ausgezeichnet wurde. Das macht uns hier am Stützpunkt natürlich sehr stolz. Dass sie die Chance bekommt, bei den Profis mit zu trainieren ist für ihre persönliche Entwicklung von großem Wert – mit ihren 1,90m Körpergröße dürfte sie zumindest optisch bei den Profis nicht auffallen. Gleichzeitig meistert sie ihre schulischen Aufgaben sehr gut und scheint die Doppelbelastung aus Sport und Schule zu hinzukriegen