Die Spitzenpartie zwischen Dresden und Schwerin in der mit 3000 Zuschauern zum zweiten Mal hintereinander ausverkauften Margon-Arena begann zerfahren. Beide Mannschaften erwischten in Annahme und Verteidigung einen nervösen Tag. Auch Dresdens neuer Star Nicole Davis konnte daran nichts ändern. „Das ist irgendwie keine Annahmehalle”, sagte SSC-Libera Lisa Thomsen im Gespräch mit DVL-live.tv. „Beide Mannschaften haben heute unglaublich viele Annahmefehler gemacht. Das müssen wir abstellen in den nächsten Spielen.” Schwerin agierte keineswegs übermächtig, war aber stets überlegen und einen Tick cleverer als die Heimmannschaft. Nach ausgeglichenem Beginn konnte sich das Team von Trainer Teun Buijs zur Mitte des ersten Satzes absetzen und ließ sich nicht mehr stoppen.

 

Nachdem der zweite Durchgang ähnlich verlaufen war, sah im dritten Satz alles nach einer Trendwende aus. Schwerin leistete sich eine Verschnaufpause und der DSC führte zur zweiten technischen Auszeit mit 16:11. Danach schlichen sich jedoch wieder die alten Unsicherheiten ein und der Konkurrent übernahm scheinbar mühelos beim 18:19 die Führung. Schließlich schlug Kapitän Stefanie Karg ihren Angriff über die Mitte beim zweiten Matchball der Schwerinerinnen ins Aus – für Schwerin der fünfte Sieg in Serie im Klassiker gegen den DSC. Trotz des eindeutigen Ergebnisses sagte Defensivspezialistin Lisa Thomsen: „Das war heute nicht einfach für uns. Wir sind im Training in der Aufbauphase, haben hartes Krafttraining hinter uns. Dass wir trotzdem 3:0 gewinnen, zeigt wie stark die Mannschaft ist und wie wir fighten können.”

Erster Saisonsieg für Nachwuchsprojekt VC Olympia

 

In den weiteren Partien dieses Mittwochabends wurde ebenfalls stark gekämpft – in gleich drei Begegnungen sogar bis in den Tiebreak. Die Nachwuchs-Nationalmannschaft, die als VC Olympia Berlin außer Konkurrenz in der Bundesliga spielt, durfte ihren ersten Saisonsieg feiern. Gegen den VfB Suhl gelang den 17 und 18 Jahre alten Spielerinnen von Trainer Han Abbing ein 3:2 (25:12, 21:25, 25:19, 12:25, 15:10)-Erfolg. Ein Garant für den Sieg: die starke Annahmequote von 76 Prozent positiver Annahmen.

 

Etwa 13 Kilometer weiter südöstlich ging der Köpenicker SC Berlin gegen Allianz MTV Stuttgart ebenfalls in den Tiebreak, verlor aber mit 2:3 (25:18, 22:25, 26:28, 25:20, 8:15). Die Stuttgarterinnen verschafften sich mit diesem wichtigen Sieg gegen einen direkten Konkurrenten um die Play-off-Plätze eine gute Ausgangsposition. Mit nun sieben Siegen haben die Schwäbinnen vier Punkte Vorsprung auf Rang sieben. Den belegt der SC Potsdam, der nur ganz knapp mit 3: 2 (23:25, 16:25, 25:17, 25:17, 15:12) beim Tabellenvierten und Pokalfinalisten VC Wiesbaden unterlag.

 

Trainerwechsel in Hamburg zeigt Wirkung

 

VT Aurubis Hamburg konnte am Abend dieses ereignisreichen Mittwochs ein Ausrufezeichen setzen und gewann am Tag der Entlassung des bisherigen Cheftrainers Jean-Pierre Staelens mit 3:1 (18:25, 25:18, 25:21, 25:17) gegen den USC Münster. Am Vormittag war der Belgier mit Verweis auf die bislang unbefriedigenden Saisonergebnisse entlassen worden. „Wir sind unverändert voll davon überzeugt, dass das Team über weit mehr Potenzial verfügt als es der derzeitige Tabellenplatz widerspiegelt. Dieses Potenzial konnte bislang – nicht nur verletzungsbedingt – nur unzureichend abgerufen werden. Die seit November vergangenen Jahres unternommenen intensiven Anstrengungen, diese Situation zu verändern, waren nicht von Erfolg gekrönt”, erklärte Dr. Michael Landau, Vorstandsmitglied der Aurubis AG.

 

Als Interimstrainer fungiert Manager Helmut von Soosten, der das Team bereits von 2005 bis 2010 betreute. Die Mannschaft empfing den neuen, alten Trainer mit dem dringend benötigten Erfolgserlebnis. Alemannia Aachen blieb ein Hoffnungsschimmer verwehrt. Die „Ladies in Black” haben nach der 0:3 (11:25, 16:25, 23:25)-Niederlage gegen die Roten Raben Vilsbiburg weiter vier Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz.

 

Bereits am Wochenende sind die Bundesligisten erneut gefordert. Topspiel ist die Begegnung zwischen dem Tabellendritten Rote Raben Vilsbiburg und dem punktgleichen Vierten VC Wiesbaden. Spitzenteam Schwerin muss in Suhl ran und Verfolger Dresden ist beim SC Potsdam gefordert. Dazu empfängt Hamburg Kellerklub Aachen, Stuttgart den VCO-Nachwuchs und Münster lädt zur Partie gegen den Köpenicker SC Berlin.

 

* 40 Spiele live und on demand auf DVL-live.tv *

 

Die Ergebnisse

1. Liga Frauen

09.01. Köpenicker SC Berlin – Allianz MTV Stuttgart | 2:3 (25:18, 22:25, 26:28, 25:20, 8:15) 09.01. VCO Berlin – VfB Suhl | 3:2 (25:12, 21:25, 25:19, 12:25, 15:10) 09.01. Alemannia Aachen – Rote Raben Vilsbiburg | 0:3 (11:25, 16:25, 23:25) 09.01. Dresdner SC – Schweriner SC | Margon Arena | 0:3 (20:25, 17:25, 24:26) 09.01. VT Aurubis Hamburg – USC Münster | 3:1 (18:25, 25:18, 25:21, 25:17) 09.01. VC Wiesbaden – SC Potsdam | 3: 2 (23:25, 16:25, 25:17, 25:17, 15:12)