Im letzten Spiel des Jahres ging es in der menschenleeren PALMBERG ARENA in Schwerin für den SSC um wichtige Punkte im Kampf um eine gute Ausgangsposition in den Play-Offs. Im Spiel gegen den Tabellenvorletzten NawaRo Straubing galt es, den Gegner auf keinen Fall zu unterschätzen, so warnte Felix Koslowski vor dem Spiel gegen die Bayern. Er sollte Recht behalten, denn das Team aus dem Süden verkaufte sich teuer und auch wenn das Ergebnis mit 3:0 deutlich aussieht, haben die jungen Damen aus Straubing die ein oder andere sehenswerte Aufholjagd hingelegt. „Wichtig war, dass wir es immer ab der zweiten technischen Auszeit geschafft haben, konzentriert zu spielen und die wichtigen Punkte zu machen. Wir waren nicht immer bei 100%, das wissen wir, aber wenn es darauf an kam, konnten wir den Schalter umlegen,“ resümiert Felix Koslowski nach 1 ½ Stunden Spielzeit.

Der erste Satz startet erfolgreich für die Gastgeberinnen, die mit Kapitänin Femke Stoltenborg, Anne Hölzig, Lindsey Ruddins sowie Frauke Neuhaus, Lea Ambrosius, Symone Speech und Anna Pogany in dieses erste Spiel nach der kleinen Weihnachtspause gehen. Straubing wehrt die harten Schweriner Angriffe zunächst gut ab, leistet sich aber selbst im Angriff zu viele Eigenfehler, sodass der SSC nach einer knappen Viertelstunde mit 16:10 in Führung gehen kann. Das junge Team vom ehemaligen VCO Schwerin Trainer Bart-Jan van der Mark, vor der Saison nahezu komplett verändert, bleibt jedoch am Ball und meldet sich durch starke Aufschläge der Holländerin Hoogers und einen teilweise starken Block gegen Lindsey Ruddins zurück. Als die Bayern bis auf 21:17 an die Gastgeber herankommen, findet Felix Koslowski in der Auszeit die richtigen Worte und der Favorit kann den Satz mit 25:18 für sich entscheiden.

Durchgang zwei beginnt bis zum 8:7 ausgeglichen, auf Seiten des SSC punktet vor allem Anne Hölzig im Angriff und am Aufschlag und leitet zur Satzmitte die erste kleine Serie zum 15:10 ein. Die Gastgeberinnen können den Vorsprung halten, auch weil eine konsequent gute Annahme ein variables Angriffsspiel zulässt und man damit Straubing kaum eine Chance lässt, ins Spiel zu finden. Straubings amerikanische Außenangreiferin Julia Brown kommt in diesem Satz deutlich besser in Fahrt als noch zur Beginn der Partie und somit schmilzt der Vorsprung auf 23:18 heran. Auf diesen Punktestand folgt die bisher längste Rallye des Spiels und die Liberas Amber de Tante und Patricia Nestler auf Seiten des SSC kratzen jeden Angriff vom Boden, bevor die Holländerin Hoogers den 19. Punkt für die Gäste erzielen kann. Mit 25:20 geht der zweite Durchgang an die Schwerinerinnen und Bart-Jan van der Mark holt sich bei der letzten strittigen Netzentscheidung noch eine gelbe Karte beim Schiedsrichter wegen Meckerns ab.

Nach der Aufholjagd in Durchgang zwei wollen die Gäste an die gesteigerte Leistung anknüpfen und Satz drei gestaltet sich bis zur Satzmitte ausgeglichen und zwingt den Trainerstab der Schwerinerinnen beim Stand von 12:13 zur ersten Auszeit. Jetzt nicht nachlassen und das Spiel ruhig und unaufgeregt zuende bringen, wünschen sich vermutlich die Fans des SSC vor dem Live-Stream von Sport1 Extra, doch Straubing macht weiter Druck. Besonders über die auf der Diagonalposition eingesetzte Außenangreiferin Hoogers können die Gäste das Spiel weiterhin offen gestalten, während dem SSC zur Satzmitte kleine Abstimmungs- und Eigenfehler in Aufschlag und Annahme unterlaufen. Nachdem die Gäste allerdings auf 18:17 herangekommen sind, ziehen die Damen in gelb das Tempo wieder merklich an und können den Durchgang schlussendlich ungefährdet mit 25:21 für sich entscheiden.