Montagabend kam Maren Brinker in Schwerin an, Dienstagvormittag absolvierte sie bereits ihre erste Krafteinheit mit SSC-Athletikcoach Michael Döring, „und es war echt schön, so viele bekannte und freudestrahlende Gesichter zu sehen, als ich reinkam“, sagt die Außenangreiferin. Zwei davon sind die Nationalmannschafts-Kolleginnen Louisa „Loui“ Lippmann (D) und SSC-Kapitän Lenka Dürr. „Loui war ganz aus dem Häuschen“, verrät die Libera. „Wir sind alle super happy, dass Maren in unser Team gekommen ist, so einen Hochkaräter findet man nicht alle Tage. Sie ist ein echter Glücksgriff und wird uns mit ihrer Erfahrung und Power sehr bereichern.“

Schon im Trainingslager in Japan im September war sehr deutlich geworden, dass der Schweriner Außenangriff mit nur drei Spielerinnen (Ziegler, Geerties, Gebhardt) unterbesetzt ist. Eine geeignete Kandidatin mochte sich aber nicht recht finden. „Es sollte spielerisch und menschlich passen, wir wollten lieber warten als einen Kompromiss machen“, erklärt Coach Koslowski, warum man mit einer Verpflichtung so lange wartete. „Es ist aber selten, dass es sich dann so perfekt fügt.“ Mit einer derart hohen Belohnung in diesem Poker hatte tatsächlich niemand rechnen können: Maren stand eigentlich bei Idman Ocagi Trabzon in der Türkei unter Vertrag, hatte sich dort seit August auf die Saison vorbereitet. Vor drei Wochen sprang den Türken allerdings unerwartet der Hauptsponsor ab, Schulden konnten nicht abbezahlt werden und die Ausländerinnen des Teams bekamen zum Saisonstart keine Spielberechtigung. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass sich das noch löst, es wirkte alles ein bisschen unorganisiert“, sagt Maren Brinker. „Also habe ich meinen Manager angerufen, und der war zu der Zeit gerade in Schwerin.“ Hier passte alles für die gebürtige Niedersächsin – Trainerstab, Team, die Stadt mit Schloss und Seen, die Nähe zu den Eltern in Wilhelmshaven und zur gemeinsamen Wohnung mit Freund Christian Fromm (ebenfalls Volleyballprofi und Nationalspieler) in Berlin. So gab es für Mitkonkurrenten um die Klassespielerin keine Chance. „Ich bin sehr entspannt und glücklich, hier zu sein. Es ist schön, wieder nach Hause zu kommen und alles allein stemmen zu können. Im Ausland ist das nicht immer so einfach, und ich bin gern selbstständig“, freut sich Maren. „Von der Bundesliga weiß ich im Moment noch nicht so viel. Die Kader habe ich durchgeschaut, etliche Spielerinnen kenne ich allerdings nicht. Das wird spannend.“

 

Willkommen in Schwerin, Maren!

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Bild 1: SSC
Bild 2: C. Kettler