Die Gewinner der Auftaktmatches standen sich am Mittwoch im italienischen Florenz gegenüber: während der SSC am Vortag deutlich überraschte und mit dem 3:1 Erfolg über die polnischen Überflieger aus Rzeszow Selbstbewusstsein tankte, tat sich Gruppenfavorit Scandicci im italienischen Duell am Dienstag schwer, gegen Busto Arsizio mit 3:2 zu gewinnen. Die Damen aus Mecklenburg gaben in ihren neuen schwarzen Champions League Trikots auch gegen das Starensemble von Trainer Barbolini eine gute Figur ab, mussten sich aber am Ende den starken Italienerinnen mit 1:3 geschlagen geben.

Die Mannschaft von Felix Koslowski kontrolliert im 1. Satz das Geschehen von Anfang bis Ende und gerät nie wirklich in Bedrängnis. Schnell auf 6:4 davongezogen, erhöhen ein zweiter Ball von Zuspielerin Imoudu und eine tolle Aufschlagserie von Youngster Lea Ambrosius zum 8:4 bevor Scandicci mit der ersten Auszeit reagiert. Der SSC kann sein Sideout in diesem Satz konstant durchbringen, Lina Alsmeier, Greta Szakmary und Hayley Spelman punkten fleißig und auch die polnische Topscorerin Stysiak auf Seiten der Italiener im Block kann gut kontrolliert werden. Mit einem 7-Punkte Vorsprung beim 19:12 kommt ein kleiner Deja-Vu Moment aus dem Spiel gegen Rzeszow in den Sinn, doch die Schwerinerinnen spielen unbeirrt ihr Spiel und gewinnen den Satz souverän mit 25:19.  

Im zweiten Satz mogeln sich beim Deutschen Rekordmeister ein paar Eigenfehler ein und die Italienerinnen steigern den Druck im Angriff, allen voran Elena Pietrini und Magdalena Stysiak. Beim 4:5 geht der Favorit das erste Mal in dieser Partie in Führung und gibt diese bis zum Satzende auch nicht mehr her. Nachdem Scandicci zur Satzmitte mit 11:17 davonzieht, bringt Felix Koslowski im Doppelwechsel mit Femke Stoltenborg und Taylor Agost neuen Wind, den Greta Szakmary mit einem Pipe-Angriff und Lea Ambrosius im Block zum Anschluss zum 16:21 nutzen können. Als der SSC dann sogar auf 3 Punkte herankommt, spielen die Italienerinnen all ihre Erfahrung aus und bringen Satz durch eine starke Leistung im Angriff mit 19:25 unter Dach und Fach.

Auch in Durchgang 3 startet der aktuelle Tabellenvierte Italiens einen Tick frischer und der SSC kommt erst so richtig in Fahrt, nachdem Coach Koslowski seine Frauen beim Stand von 7:10 einschwört,  sich nicht so leicht geschlagen zu geben, dem Gegner nicht so viele Chancen zu lassen. Die Ansprache wirkt und Kapitänin Szakmary übernimmt mit einem sehenswerten Angriff direkt Verantwortung. Beim Stand von 9:12 gibt es Diskussionen des italienischen Coaches bei der Ausführung einer Challenge, von denen sich die Damen aus Schwerin nicht beirren lassen und durch einen Angriff von Spelman und eine erfolgreiche Challenge des Blocktouches ausgleichen können. Die gute Abwehr und kämpferische Einsätze auf beiden Seiten halten das Spiel bis zum 16:16 offen, bevor sich die Italienerinnen trotz Doppelwechsel auf Seiten der Schweriner auf 16:22 absetzen können. Allem Aufbäumen des SSC zum Trotz können die abgeklärten Italienerinnen den nächsten Satzgewinn mit 20:25 einfahren.

Angepeitscht vom Hallensprecher startet der Gastgeber gut in den nächsten Durchgang, bevor der SSC mit zwei starken Blocks und einer tollen Abwehrarbeit zum 4:4 ausgleichen kann. Selbstbewusste Italienerinnen haben mit Netzrollern im Aufschlag das Glück auf ihrer Seite und Megan Courtney kommt im Angriff durch. Der SSC reagiert auf eine starke Aufschlagserie von Superstar Elena Pietrini mit der Einwechslung von Femke Stoltenborg und Nicole Oude Luttikhuis. Dennoch kommt man nicht zum Sideout, Koslowski wechselt auch auf Diagonal auf Taylor Agost und schafft erst beim Stand von 5:13 den Wechsel aus der Rotation. Mit der Einwechslung von Romy Jatzko erhält eine weitere Debütantin in der Champions League ihre erste Spielzeit und die starke Kapitänin Greta Szakmary eine Verschnaufpause. Die jungen SSC-Akteure auf dem Feld kämpfen sich mutig und aufopferungsvoll auf 16:20 heran, unterbrechen den Lauf des Gegners, wehren einen Matchball ab aber können den 1:3 Erfolg der favorisierten Italienerinnen nicht verhindern. Trotz eines starken Beginns bleibt dem deutschen Rekordmeister nur ein Satzgewinn gegen starke Gastgeberinnen, die sich in Block-Abwehr schnell auf die Mecklenburgerinnen einstellten und am Ende mit ihrer Erfahrung gewinnen konnten. Topscorer auf Seiten der Siegermannschaft war Magda Stysiak mit 19 Zählern, gefolgt von Elena Pietrini, die mit 18 erfolgreichen Punkten zur besten Spielerin ausgezeichnet wurde. Beste Angreiferin auf Seiten des Rekordmeisters erneut Greta Szakmary, wie schon am Vortag. Viel Zeit, den Kopf hängen zu lassen gibt es nicht, denn schon am Donnerstag steht das letzte Gruppenspiel gegen Busto Arsizio an, bei dem der SSC nochmal zeigen möchte, was in dieser jungen Mannschaft steckt.

Felix Koslowski : „ Wir sind sehr gut in den ersten Satz gestartet und konnten unser Anfangslevel in Block-Abwehr auch gut halten. Im Angriff konnten wir dann unsere Qualitäten nicht mehr zeigen, vielmehr hat man gesehen, wieviel Erfahrung und Qualität bei den Italienerinnen auf dem Feld stand. Wir lernen viel aus solchen Spielen und ich bin sehr zufrieden mit der kämpferischen Leistung meiner Mannschaft, wir haben Charakter gezeigt und freuen uns auf das nächste Spiel morgen. Es sind lange Tage bei diesem Turnier aber jetzt heißt es schnell regenerieren, um morgen nochmal anzugreifen.“