Für beide Teams ging es am letzten Spieltag der Hauptrunde im Hinblick auf die Endplatzierung um nichts mehr, mancherorts vermutete man schon, dass beide Trainer auch im Hinblick auf die Halbfinal-Aufgaben im CEV-Cup am kommenden Dienstag die Stammkräfte schonen würden, doch beim Blick auf die Startformationen bewahrheitete sich dies glücklicherweise nicht. Beide Teams starteten mit ihren Stammformationen, lediglich bei Stuttgart wurde verletzungsbedingt McCage durch Tomazela ersetzt. Am Ende bekam das ausverkaufte Haus in der Scharrena und auch die TV-Zuschauer auf Sport1 ein dramatisches Spitzenspiel geboten, was jetzt schon Vorfreude auf die anstehenden Playoffs weckte. Allein die 388 Angriffsaktionen beider Teams in einem Spiel sind außergewöhnlich und zeigen, wie aufopferungsvoll beide Teams vor allem in der Abwehrarbeit zu Werke gingen.
Den ersten Satz dominierte der Gastgeber, auch weil der Aufschlag unseres Teams keinerlei Wirkung brachte. Dies ermöglichte den Mittelblockern 9 der 16 Stuttgarter Angriffspunkte. Auch die Schweriner Annahme funktionierte überhaupt nicht und die hohen Bälle vornehmlich auf Greta Szakmary brachten keinen Erfolg. Stuttgart führt stets mit 3-4 Punkten und brachte den Vorsprung zur 1:0 Satzführung ins Ziel.
Doch längst hatte der SSC den Kampf angenommen, startete furios mit 7:3 in den zweiten Satz. Aufschlag und Annahme funktionierten deutlich besser und Louisa war speziell in Satz zwei mit 8 Angriffspunkten nicht zu stoppen.
Ein wieder vollkommen anderes Bild in Satz drei, im Schweriner Angriff ging gar nichts mehr 7 Fehler und 5 Blocks nahmen jede Chance, Stuttgart führte 2:1.
Irgendwie schien es nun doch an der Seite zu liegen, denn im vierten Satz war unser Team nun vor allem in der Abwehr kaum noch zu bezwingen, fast jeder Ball wurde verteidigt. Während auf Schweriner Seite die Fehlerquote sank, unterliefen Stuttgart nun 12 Eigenfehler, mit einem klaren 25:20 ging es in den Tiebreak.
Hier drehte nun Kapitän Jennifer Geerties auf, ihre zwei Blockpunkte zu Satzbeginn rissen nun das Team mit, von den gut 2000 Zuschauern hielt es schon lange niemand mehr auf den Sitzen. Spätestens als der Gastgeber nach einem 3:8 Rückstand Punkt für Punkt bis auf 10:11 zurück kam, kulminierte die Spannung. Doch im Stile einer Klassemannschaft brachte unser Team den Vorsprung ins Ziel.