Als Lea Ambrosius 2015 mehr zufällig in ein Probetraining beim Schweriner SC geriet, hatte die damals 15-Jährige daheim in Bernburg einmal pro Woche Volleyball in der Schule gespielt, eigentlich nur aus Spaß. Trotzdem kam aus Schwerin sofort das Angebot, eine ganze Probewoche zu absolvieren – und dann in den Norden zu ziehen. „Ich habe da schon erst überlegt, weil es ja weit weg von zuhause war und ich vorher gar keinen Leistungssport betrieben habe. Aber der Eindruck von Schwerin, der Schule, dem Internat, den Hallen, Trainern war sehr professionell, deshalb habe ich es gemacht“, erzählt Lea. „Inzwischen kann ich mir nicht mehr vorstellen, mit Volleyball aufzuhören.“ Muss sie auch gar nicht, im Gegenteil: In der nächsten Saison wird die heute 18-Jährige als einziges Talent aus dem aktuellen Kader des Zweitligisten VCO Schwerin ein Spielrecht für die Meistermannschaft des SSC Palmberg Schwerin erhalten. Die Mittelblockerin baut damit das Trio Lauren Barfield, Marie Schölzel und Tessa Polder zum Quartett aus.

Ihre Position hat Lea einst mit glücklichem Händchen verordnet bekommen: „Den Mittelblock hat mir mein Trainer Radek Krpac damals vorgeschrieben, wegen meiner Größe von 1,89 Meter und meiner geringen Vorerfahrung, die in dieser Position nicht so ins Gewicht fiel. Für mich ist es die perfekte Lösung.“ Mut und Engagement sowohl von Spielerin als auch Trainer und Verein zahlten sich praktisch umgehend mit der Einladung in die Junioren-Nationalmannschaft aus. Bisheriger Höhepunkt in einer ganzen Reihe von großen Erfahrungen: die WM 2017 in Argentinien mit dem 2000-er Jahrgang. 2018 steht im September die EM der U19 in Albanien an; Ende Juni wird die Qualifikation gespielt.

Dass mit der neuen Ligasaison dann auch ihr Abiturjahr beginnen wird, macht Lea keine Bange: „Da kämpfe ich mich durch, das haben ja schon viele andere vor mir geschafft.“ Wie Vorgängerin Sabrina Krause, die nun nach Schulende aus Schwerin nach Erfurt wechseln wird. Mal ein Platz als Stammspielerin bei einem Erstligisten – das wäre auch Leas Ziel. „Aber jetzt muss ich erst einmal in die neue Rolle reinwachsen und meine Leistungen weiter verbessern. Ich freu mich sehr und kann das erste Training gar nicht erwarten.“

Viel Erfolg und viel Spaß in der neuen Saison!

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