14:05 Uhr war es in der Mannheimer SAP Arena endlich soweit: das Warten für die Fans und Mannschaft des SSC Palmberg Schwerin hatte mit dem Anpfiff zum Pokalfinale gegen Allianz MTV Stuttgart endlich ein Ende. Von großer Nervosität kann man bei beiden Teams – Schwerin startete mit Jennifer Geerties, Denise Hanke, Lousia Lippmann, Lauren Barfield, Marie Schölzel und Maren Brinker sowie Lenka Dürr als Libera in die Partie – nicht sprechen und von Anfang war es ein Spiel auf Augenhöhe bei dem sich keine der Mannschaften absetzte. Beim Stand von 6:4 wurde es nach und nach für beide Teams immer dunkler, bis am Ende die Beleuchtung der Arena für einige Momente fast komplett ausfiel und das Spiel für etwa drei Minuten unterbrochen wurde. Bis zur Schlussphase gestaltete sich der erste Satz spannend, ehe sich erst kurz vor Satzende der SSC durch zwei Angriffe von Kapitänin Jennifer Geerties absetzte und die im Verlauf des Satzes eingewechselte Ariel Gebhardt den ersten Durchgang beendete (25:22).
Der zweite Satz begann wie der erste mit einem Punktgewinn für Stuttgart, aber schnell konnte Schwerin sich auf die Siegerstraße bringen. Bis zum 24:14 für die gelben Schwerinerinnen sah alles nach einem schnellen Ende des Satz aus, aber die Stuttgarterinnen witterten ihre Chance, „hatten nichts zu verlieren und spielten auch so“ resümiert Denise Hanke nach dem Spiel und holten bis zum 24:21 auf, ehe Jennifer Geerties dann doch den Satzball verwandelte (25:21).
Ein gewohntes Bild bot sich im dritten Satz: der Beginn war spannend, aber nach einem kurzen Zwischenspurt vom SSC führt er mit 6:3 und Stuttgarts Trainer Guillermo Hernandez sieht sich zu einer frühen Auszeit gezwungen und auf einmal lief es bei seinen Schützlingen. Im Gegensatz dazu ist Schwerin wie gelähmt. Erst beim Stand von 9:17 fangen sich Lenka Dürr und ihre Mannschaft, die mit den Aufschlägen von Lexi Dannemiller wieder in die Spur gebracht wurde und so steht es nur noch 14:17. Angepeitscht von der gelben Wand mit den gut 650 Schweriner Fans möchte der SSC eine Verlängerung des Spiels verhindern. Lousi Sozua Ziegler die für Maren Brinker früher in diesem Satz eingewechselt wurde, erzielt mit einem gefühlvoll platzierten Ball den Ausgleich zum 20:20. Am Ende reicht dieser Spurt jedoch nicht für den Satzgewinn und Stuttgart verkürzt zum 2:1 (23:25).
Im vierten Satz bleibt es nur die ersten sechs Ballwechsel spannend (3:3), ehe Stuttgart wieder davon zieht. Die Angriffe der Mannschaft um die Ungarin Renata Sandor finden ihren Platz im Feld, können vom Block nicht entschärft werden und aufgrund einer schwächelnden Annahme des SSC wird ein Spielaufbau häufig kaum möglich (8:15). Am Ende kommt der SSC Palmberg Schwerin nicht über 15 Punkte hinaus und Stuttgart erzwingt den Entscheidungssatz (25:15).
Alles ist noch drin als der fünfte und letzte Satz vor 10.143 Zuschauern beginnt. Doch der SSC Palmberg Schwerin kann nicht an die Leistung aus den ersten beiden Sätzen anknüpfen. Schnell ist Stuttgart wieder in Front (1:5), aber Schwerin versucht den Abstand nicht größer als zwei bis drei Zähler werden zu lassen. Beim 10:14 gegen den SSC scheint das Spiel dann doch schon fast zugunsten von Allianz MTV Stuttgart auszugehen, doch Schwerin will sich noch nicht geschlagen geben, wehrt zwei Pokalfinalbälle ab, und das Hoffen auf ein gutes Ende für die Mecklenburgerinnen wird wieder angefacht. Am Ende sind es aber die Stuttgarterinnen, die mit einem Block einen langen und von beiden Teams umkämpften Ballwechsel und damit das Spiel für sich beenden (12:15).
„Der Knackpunkt des Spiels war sicher die Aufholjagd von Stuttgart im zweiten Satz“ so Schwerins Maren Brinker nach dem Spiel enttäuscht. „Die Halle ist schon gigantisch und hier vor so vielen unserer Fans, die den langen Weg auf sich genommen und uns bombastisch angefeuert haben, zu spielen, ist etwas ganz besonderes, aber im Moment ist einfach nur die Enttäuschung ganz groß“ sagt Zuspielerin Denise Hanke auf dem Weg vom Spiel zur Kabine.
Text: epe
Foto: MidiGrafie