Titelverteidiger SSC Palmberg Schwerin gewinnt mit einem furiosen Endspurt im Tiebreak ein fast schon verloren geglaubtes Spiel in Stuttgart und hat nun alle Trümpfe im Meisterschaftskampf auf seiner Seite.
Vor finalwürdiger Kulisse in der Stuttgarter Scharrena war zunächst der Gastgeber tonangebend, für die kurzfristig verletzte Nika Daalderop kam Michaela Mlejnkova wieder in die Stuttgarter Stammformation und war im ersten Satz die erfolgreichste Angreiferin, auch weil Stuttgart in der taktischen Vorbereitung mehr als im Ablauf der Saison auf Hinterfeldangriffe setzte. Auf Schweriner Seite zunächst viel Konfussion im Spielaufbau, einzig Lauren Barfield konnte kontinuierlich punkten. Somit ging der erste Satz deutlich an die Gastgeberinnen.
Doch im zweiten Satz war der SSC endlich im Spiel angekommen, vor allem Greta Szakmary war jetzt nicht mehr zu stoppen, sie erzielte in Satz 2 allein 8 Angriffspunkte. Auch der Aufschlag lief deutlich besser, somit konnten die Mittelblocker Tapp und McCage kaum eingesetzt werden. Nun zauberte Stuttgart mit Perovic eine Spielerin aus dem Hut, die über die gesamte Saison hinweg kaum Einsatzzeiten erhielt. Sie war fortan der wichtigste Punktegarant auf Stuttgarter Seite, am verdienten 1:1-Satzausgleich änderte dies freilich nichts mehr.
Der dritte Satz war dann deutlich umkämpfter, Perovic mit 7 Punkten im Angriff kaum zu stoppen, auf Schweriner Seite Szakmary und Dumancic mit 5 Punkten. Aus einer 18:15-Führung machte Stuttgart ein 21:20, doch Szakmary und Lippmann machten in der Endphase den Deckel drauf.
Im vierten Satz lief dann plötzlich nicht mehr viel zusammen, über 8:5 und 16:13 erreichte Stuttgart den Tiebreak.
Dieser war dann freilich nichts für schwache Nerven, einen schnellen 3:0-Vorsprung konnte Stuttgart egalisieren und seinerseits mit starken Blockaktionen mit 7:5 in Führung gehen. Nun entspann sich ein wahrer Thriller. Ein langer Ballwechsel nach dem Anderen, zumeist mit dem glücklicheren End für Stuttgart. Diese führten mit 12:9 und auch das Publikum war schon auf Sieg eingestellt, doch die Schwerinerinnen kämpften sich zurück. Als Glücksgriff erwies sich die Einwechslung von Jelena Oluic zum Aufschlag, die die Stuttgarter Annahme von einer Verlegenheit in die andere stürzte, auch ein Ass, über das im weiten Rund noch lange diskutiert wurde, kratzte noch an der Linie. Schwerin machte sechs Punkte am Stück und Denise Hanke war es schließlich vergönnt, den Matchgewinn sicherzustellen.
Am Ende sicherlich ein etwas glücklicher Erfolg, danach wird doch später niemand mehr fragen. Unser Team hat sich in schwierigen Situationen immer wieder zurückgekämpft und war in einem engen Spiel in der entscheidenden Phase hellwach.
Mit diesem Sieg blicken alle nun erwartungsvoll auf das Rückspiel in Schwerin, mit einem Sieg würden wir der Meisterschaft sicherlich ein großes Stück näherkommen.
ssc-intern [OG]