Für die Schweriner Volleyballfans ist einer an der Seitenlinie kaum noch wegzudenken: Chef-Coach Felix Koslowski feiert mit dem Bundesliga Spiel gegen den Dresdner SC das 500. Spiel für die Gelb-Blauen. Der Schweriner Jung, der im Jahr 2003 erstmals als Co-Trainer an der Seite von Tore Aleksandersen arbeitete, kam nach Co-Trainer Stationen in Italien und dem ersten Cheftrainer Posten bei Bundesligist Suhl im Jahre 2013 wieder zurück in seine Heimat. Er blickt auf insgesamt 3 Deutsche Meisterschaftstitel, sowie 4 DVV-Pokalsiege und ebenfalls 4 Supercup-Titel zurück. Aktuell leitet er die Mannschaft in seiner zehnten Saison und es sollen weitere Titel folgen. Welche Ziele der 38-Jährige mit dem SSC noch hat und welche Partie von den 500 ihm besonders in Erinnerung geblieben ist, erfahrt ihr im Kurzinterview:

Hast Du ein Spiel, das aus den 500 Partien heraussticht und unvergesslich für dich ist?

Ein Moment wird mir immer in Erinnerung bleiben: der Meistertitel in eigener Halle 2017. Das Spiel lief zwar relativ deutlich für uns, doch bis zuletzt habe mich damit beschäftigt, was schiefgehen könnte und mich erst beim Stand von 23:15 mit dem Gedanken angefreundet, die Meisterschaft zu holen. Das war mit Sicherheit das unvergesslichste Spiel für mich und gleichzeitig das schwerste, denn man wollte so kurz vor dem Ziel keinen Fehler mehr machen. Die Meisterschaft mit Fans und Sponsoren in eigener Halle zu feiern, war etwas ganz besonderes.

Im kommenden Jahr bist Du 10 Jahre beim gleichen Verein, das ist im schnelllebigen Sport eher selten. Was hält dich in Schwerin, was macht den Club besonders und wie motivierst Du Dich, jede Spielzeit aufs Neue vollen Einsatz zu bringen?

Ich habe über die letzten 10 Jahre gesehen, wie sich dieser Verein stetig entwickelt und wie sich das ganze Umfeld engagiert. In Schwerin versucht man, sich permanent weiterzuentwickeln sei es die Infrastruktur, das Umfeld und die Ambitionen, immer weiter voranzukommen. Wenn ich überlege, wie der Verein aufgestellt war, als ich hier angefangen habe und wohin er sich entwickelt hat, ist das beeindruckend. Ich sehe jeden Tag als Privileg, für meinen Heimatverein an der Seitenlinie zu stehen und hoffe, dass ich diesen tollen Job hier noch viele Jahre machen darf.

Welches Ziel möchtest Du mit dem SSC noch erreichen?

Wir wollen natürlich weiter Meistertitel und Pokalerfolge feiern – wer einmal einen Titel dieser Größenordnung gewonnen hat, der will das unbedingt wiederholen – es ist wie eine Droge, die süchtig macht. Das treibt mich auch jede Saison aufs neue an, weiterzumachen und wieder hart zu arbeiten. Darüber hinaus ist es das Ziel, den SSC regelmäßig in der Champions League zu etablieren und auf europäischer Ebene auch mal über die Gruppenphase hinauszugehen und vielleicht den Coup zu landen, ins Halbfinale einzuziehen oder sogar um den Titel zu spielen.

Was würdest Du machen, wenn Du kein Volleyball-Trainer wärst?

Eine gute Frage :) Ich glaube, das einzige, was ich einigermaßen gut kann, ist Volleyball Trainer. Ich wollte immer im Sport Fuß fassen und bin unglaublich glücklich darüber, meine Leidenschaft als Beruf ausleben zu dürfen. Jeden Tag aufzustehen und an jungen Talenten zu arbeiten, viele Kulturen kennenzulernen und die Entwicklung von Spielerinnen zu begleiten macht mir so viel Spaß, dass ich mir keinen anderen Job vorstellen möchte.